(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)
29. Dezember 2011 - Sonderfahrten zum Jahreswechsel
Zusätzlich zu den bereits auf dieser Homepage veröffentlichten Fahrten bietet die Reederei Cassen Eils auf der Route Cuxhaven-Helgoland zum bevorstehenden Jahreswechsel Sonderfahrten
mit M/S Funny Girl an:
1. Januar 2012: 18:30 Uhr ab Cuxhaven
und
2. Januar 2012: 08:30 Uhr ab Helgoland
Saisonrückblick 2011 - Nimm mich mit, Kapitän ...
... dieser Wunsch zahlreicher Helgoland-Gäste blieb in dieser Saison häufig unerfüllt. Dabei hatte alles recht vielversprechend begonnen. Der Rückkauf der "Fair Lady" durch die Reederei Cassen Eils und die Ankündigung, die verwaiste Bremerhaven-Verbindung wieder aufleben zu lassen, ließ im Frühjahr die Hoffnung aufkeimen, in touristisch schwierigen Zeiten wieder mehr Gäste auf die Insel zu locken. Zudem brachte der April bei häufig traumhaftem Wetter und sicherlich bedingt auch durch das spät liegende Osterfest bei den Besucherzahlen Steigerungen von über 100% gegenüber dem Vorjahr. Somit war man am 20. Mai, als die "Fair Lady" auf der Bremerhaven-Verbindung erstmals wieder in das Geschehen eingriff, noch in der Erfolgsspur. Und da sollte die Saison ja eigentlich erst richtig losgehen. Auch der Juni brachte noch einmal deutlich höhere Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr (ca. 20%), doch dann folgte ein deutlicher Abschwung. Bis zum Saisonende lagen die Besucherzahlen durchschnittlich nur noch auf Vorjahresniveau oder sogar unter den Vorjahreswerten. Bereits am 3. Juli kam es zum ersten Komplettausfall der Flotte. Doch dies war erst der Auftakt zu einer bisher beispiellosen Serie von Fahrtabsagen im Helgolandverkehr. Weitere wetterbedingte Ausfälle im Juli folgten. Und wenn auch dem Sommer im Juli endgültig die Luft ausging, so waren nicht alle Ausfälle dem Wetter geschuldet. Ab Mitte Juli kam es bei der "Fair Lady" auf der Bremerhaven-Verbindung zur Verkettung von mehreren technischen Problemen. Wann das Schiff zwischen dem 14. und 26. Juli aus technischen, wann aus wettertechnischen Gründen nicht fuhr, war selbst bei intensiver Verfolgung offizieller Bekanntgaben nicht immer sofort ersichtlich. Zwar hatte man die technischen Probleme bei der "Fair Lady" nach dem 26. Juli wieder im Griff, das Wetter ließ sich jedoch ungleich schwerer bändigen. Nachdem der erste Komplettausfall am 3. Juli noch auf einen Tag begrenzt war, traten die Komplettausfälle nun wiederholt in Kombination auf, so z.B. am 22. und 23. Juli. Zwischen dem 9. und 11. August war die Insel sogar drei Tage in Folge nicht auf dem Schiffsweg erreichbar, und mehrere Hundert Reisende warteten auf die Anreise zur oder die Rückriese von der Insel. Auch im weiteren Verlauf der Saison setzten sich die Ausfälle überwiegend wettertechnischer Natur - zum Teil in Serie - fort, die genauen Daten sind nachfolgender Grafik zu entnehmen:
Zwischen dem 15. April und dem 16. Oktober, dem Zeitraum des diesjährigen Börte-Betriebs waren planmäßig 923 Fahrten angesetzt, davon fielen 141 Fahrten aus (15,3%). Noch deutlicher wird die Problematik, wenn man sich die Anzahl der Tage ansieht, an denen kein planmäßiger Verkehr möglich war. An 50 von 184 Tagen konnte der Schiffsverkehr nicht planmäßig durchgeführt werden, das sind 27,2%. An mehr also als einem Viertel aller Tage zwischen dem 15. April und dem 16. Oktober kam es zu Fahrplanabweichungen. An 48 Tagen kam es zu Fahrtausfällen, an 15 Tagen davon waren Komplettausfälle zu verzeichnen. Beschränkt man sich nur auf die Monate Juli und August, die mit Abstand am meisten Besucher zu verzeichnen haben, fällt die Bilanz noch eindeutiger aus: An 26 von 62 Tagen fuhren Schiffe nicht planmäßig (41,9%), an sieben Tagen war die Insel auf dem Seeweg sogar komplett abgeschnitten (11,3%).
Daß es sich bei der Häufung von Ausfällen nicht um eine subjektive Wahrnehmung von statistikverliebten Freizeit-Kapitänen handelt, sondern um ein reales Problem, zeigt nicht zuletzt ein Zeitungsartikel, der in mehreren norddeutschen Regionalzeitungen erschien, aber teilweise auch in der überregionalen Presse abgedruckt wurde: Für den Helgoländer Hotelier Detlef Rickmers ist auf Deutschlands Hochseeinsel eine Notlage entstanden, weil für Urlaubsgäste keine verläßliche An- und Abreise mehr garantiert sei. Es fehle ein modernes, sturmtaugliches Schiff, das den Passagieren auch bei schlechtem Wetter noch Komfort biete. Rickmers ist weiterhin der Überzeugung, daß eine verläßliche, kaufmännisch solide Betriebsplanung auf der Insel unter diesen Umständen nicht mehr möglich sei. Rickmers beziffert die Umsatzverluste allein in seinem Unternehmen auf 200.000 Euro, bei anderen Unternehmern sehe es ähnlich aus. Der Hotelier hatte sich daher Anfang September in einem Brief an Helgolands Bürgermeister Singer gewandt mit dem eindringlichen Appell, alles Mögliche zu unternehmen, um zu einer umgehenden Verbesserung der Lage zu kommen. Für Singer ist es höchste Zeit, einen Technologiewechsel in der Flotte zu vollziehen. Die Reedereien reagieren hinsichtlich Neuinvestitionen naturgemäß zurückhaltend, da sich diese natürlich wirtschaftlich rechnen müssen. Laut Oktober-Ausgabe des "Helgoländers" (Nr. 568) befaßt sich die Reederei Eils prinzipiell mit Neubauplänen. Hierbei handelt es sich allerdings um eine langfristige Planung mit einem zeitlichen Horizont von fünf bis zehn Jahren.
In den oben aufgeführten Äußerungen von Detlef Rickmers ist von einem Schiff die Rede, das bei SCHLECHTEM WETTER noch KOMFORT biete. Genau hier liegt aktuell der Knackpunkt: Früher diente die Belastbarkeit des schwimmenden Materials als Limit für eine Helgolandfahrt, heute ist es die Belastbarkeit der Passagiere. Dies bedeutet, daß man bei hoher See seitens der Reedereien lieber auf eine Helgoland-Fahrt verzichtet, als den Passagieren eine unangenehme Reise zuzumuten, obwohl das Schiff den Wetterbedingungen ohne Probleme trotzen könnte. Diese Marschroute wurde in dieser Saison von allen Reedereien einheitlich konsequent umgesetzt. Aktuell kann man beobachten, daß ab etwa 2,5 Meter Wellenhöhe die Luft dünn wird und sich die Fahrtabsagen häufen. Durch Umstellung der Flotte auf kleinere Schiffe in den letzten Jahren reagieren die eingesetzten Schiffe teilweise sensibler auf das schlechte Wetter, was zwangsläufig die Wahrscheinlichkeit einer "wetterbedingt unkomfortablen Fahrt" erhöht. Wann der Zeitpunkt für eine unkomfortable Fahrt erreicht ist, sieht naturgemäß jeder Mensch anders. Für den einen entfaltet sich erst bei meterhohen Wellen so richtig der Reiz einer Helgoland-Fahrt, für den anderen ist es dann womöglich schon der Brechreiz. Die Frage, ob und wann eine Fahrtabsage gerechtfertigt ist oder auch nicht und ob die negative Außenwirkung durch einen Fahrtausfall letztendlich gravierender ist, als durch eine durchgeführte Fahrt mit vielen seekranken Passieren oder vielleicht auch umgekehrt, erhitzte wohl noch niemals die Gemüter so stark wie in dieser Saison und führte teilweise zu kontroversen Diskussionen. Unter einem Dilemma bezeichnet man eine Situation, die zwei Optionen bietet, von denen keine zu einem befriedigenden Ergebnis führt. Diese Beschreibung trifft auf die Situation des Helgoland-Verkehrs in der zurückliegenden Saison zu. Ein Tagesausflug nach Helgoland ist nun einmal ein sehr wetterabhängiges Ereignis, insofern ist es sinnvoll und nachvollziehbar, daß man dann ein für den Fahrgast unschönes Erlebnis von vornherein mit einer Fahrtabsage unterbindet. Es bleibt dann aber die Frage offen, wie Urlauber und Insulaner zuverlässig auf den Roten Felsen transportiert werden bzw. wieder retour, die ihre Anreise und Unterkunft häufig Monate im Voraus organisiert haben. Daher ist die Notwendigkeit zumindest einer sturmtauglichen, komfortablen und weitgehend wetterunabhängigen Verbindung gegeben. Diese Notwendigkeit sehen offenbar auch die Reedereien. So hat man in der abgelaufenen Saison ansatzweise versucht, eben diese Verbindung für Urlauber trotz schwieriger Wetterbedingungen aufrecht zu erhalten, sofern das entsprechende Schiff dazu in der Lage war. So wurden bei schwierigen Wetterbedingungen vereinzelt Verbindungen nur für Übernachtungsgäste mit geänderten Fahrzeiten angeboten, um noch weitere Komplettausfälle zu verhindern. Dabei wurde die Ankunfts- oder Abfahrtszeit der Schiffe auf Helgoland angepaßt und in der Regel nach der Ankunft auf der Insel nach Austausch der An- und Abreisegäste direkt wieder die Rückfahrt angetreten.
Aufgrund der positiven Entwicklung im Frühjahr und guter Besucherzahlen insbesondere im Juni wird sich basierend auf eigenen Aufzeichnungen über das gesamte Jahr ein ganz leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr ergeben und sich die Gesamtzahl der Besucher bei gut 300.000 einpendeln. (Ein Gesamtwert von offizieller Seite liegt noch nicht vor.) Angesichts des schlechten Wetters und der häufigen Fahrtabsagen könnte man argumentieren, noch mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Die Hoffnung aber, mit einer zusätzlichen Verbindung wieder deutlich mehr Gäste auf die Insel locken, hat sich in diesem Jahr noch nicht erfüllt.
Soweit zunächst der Überblick über die Saison im allgemeinen. Detailliertere Statistiken, die die Werte auf separate Monate, Wochentage und die einzelnen Schiffe der Flotte verfeinern, hat mir wie auch in den vergangenen Jahren wieder Dennis Schmidt zur Verfügung gestellt:
Die Abbildung links zeigt die durchschnittliche Besucherzahl für die Monate Mai bis September 2011, d.h. im Mai kamen durchschnittlich 1.023 Gäste pro Tag auf die Insel, im Juni 1.662 Besucher usw. Trotz der zahlreichen Fahrtabsagen setzen sich die Monate Juli und August wieder vom Rest der Saison ab. Sehr gut schneidet in diesem Jahr der Juni ab. Im gesamten Monat gab es bei stabilem Wetter gerade mal zwei Fahrtabsagen. Der Saison-Höchstwert wurde am 2. August mit 3.987 Besuchern erreicht. Die Grenze von 4.000 Besuchern wurde somit nur knapp verfehlt.
Links noch einmal der Besucherverlauf im Vergleich zu den Vorjahren. Während die Kurve in der Regel von Juni auf Juli stark ansteigt, verläuft der Anstieg aufgrund eines sehr starken Junis und eines schwachen Julis im Jahr 2011 deutlich flacher. Trotz der vielen Fahrtabsagen schneidet der August noch besser als in den beiden Vorjahren ab. Bei den Werten für 2007 und 2008 ist zu berücksichtigen, daß in diesen Jahren die Katamarangäste noch nicht enthalten waren. Insbesondere unter diesem Gesichtspunkt war der August des Jahres 2007 ein sehr besucherstarker Monat.
Bei der Auswertung nach Wochentagen gibt es auch im Jahr 2011 keine Überraschungen, der Samstag ist noch signifikanter als in den Vorjahren der reisestärkste Tag. Wie in den Vorjahren ist die Nachfrage an Montagen und Sonntagen vergleichsweise gering. Der Mittwoch, im Jahr 2009 noch recht stark, hat in diesem und im letzten Jahr einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen.
Im Jahr 2008 liegen die Absolutwerte niedriger, da die Besucherzahlen noch nicht die Katamaran-Gäste enthalten.
In der abgelaufenen Saison steuerten die Insel sechs Schiffe von sieben Häfen auf dem Festland an (fünf konventionelle Seebäderschiffe von und nach Cuxhaven, Büsum, Bremerhaven und Wilhelmshaven sowie sporadisch Hooksiel und die Schnellverbindung mit Katamaran von und nach Hamburg, Wedel und Cuxhaven). Durch die Wiedereröffnung der Bremerhaven-Verbindung stieg die Anzahl der Schiffe sowie der angebundenen Festlandshäfen jeweils um eins. Ankündigte Sonderfahrten von Spiekeroog mit M/S Fair Lady kamen über das Planungsstadium nicht hinaus.
Nebenstehende Graphik zeigt die Anzahl der Ausfalltage aller Seebäderschiffe und des Katamarans im Vergleich für die letzten vier Jahre. Da die "Fair Lady" erst in diesem Jahr in die Helgoland-Flotte zurückgekehrt ist, lassen sich für dieses Schiff naturgemäß keine Vergleichswerte aus der Vergangenheit ermitteln. Zwar liegt M/S Helgoland unverändert an der Spitze (23,2%), es ist aber das einzige Schiff, bei dem die relative Ausfallquote unter der des Vorjahres liegt. Bei allen anderen Schiffen ging die Rate signifikant nach oben (bei der "Atlantis" von 4,6% auf 9,2%, bei der "Funny Girl" von 5,2% auf 12,4%, bei der "Lady von Büsum" von 9,2% auf 16,0% und beim "Halunder Jet" von 5,9% auf 10,5%). Die "Fair Lady", bei der insbesondere auch technisch bedingte Ausfälle in die Statistik eingingen, liegt mit 22,4% nur geringfügig hinter der "Helgoland". Von Wilhelmshaven bzw. Hooksiel (Sondertermine alternativ zu Wilhelmshaven) und von Bremerhaven konnte somit mehr als jede fünfte Fahrt nicht durchgeführt werden. Fahrten mit abweichendem Fahrplan (z.B. wetterbedingter früherer Abfahrt auf Helgoland) wurden bei allen Schiffen als normale Fahrt gewertet und gehen in die Ausfallstatistik nicht ein, d.h. nur komplett abgesagte Fahrten wurden für diese Statistik erfaßt.
Diese Darstellung zum Thema Schiffsausfälle zeigt die Verteilung der Absagen auf die unterschiedlichen Monate.
Bereits im letzten Jahr fielen fast 50% aller Ausfälle in die Monate Juli und August, den mit Abstand touristisch bedeutendsten auf der Insel. In diesem Jahr waren es in diesen beiden Monaten sogar fast 60%. Diese Entwicklung ist unbefriedigend, insbesondere für Übernachtungsgäste oder Pauschaltouristen an der Küste (z.B. drei Übernachtungen in Bremerhaven incl. eines Tagesausflugs auf die Insel), die ihre Reise oft lange im Voraus geplant haben. Auch der September hat mit über 35% einen hohen Anteil an den Gesamtausfällen. Die Ausfälle in den Monaten Mai und Juni erscheinen dagegen fast vernachlässigbar.
Die prozentuale Gesamtauslastung aller Schiffe getrennt nach Monaten ist nebenstehender Graphik zu entnehmen. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis der tatsächlich angereisten Gäste zur Gesamtkapazität addiert über alle Schiffe. Zwar gibt es im Juni und Juli Tage mit Auslastungen um 80%, im August sogar Tage mit fast 90%, der durchschnittliche Wert pendelt sich in den Monaten Juni bis August aber nur bei rund 50 % ein. Trotz der Umstellung auf kleinere Schiffe in den letzten Jahren war die vorgehaltene Kapazität somit offenbar mehr als ausreichend. Eng wurde es nur an wenigen Tagen im Jahr.
In Fortsetzung der Statistik vom letzten Jahr sind in nachfolgender Tabelle die Fahrgastzahlen (ca.) ab Hamburg, Wedel, Cuxhaven und Bremerhaven zusammengefaßt. Die Zahlen beziehen sich für den "Halunder Jet" auf die gesamte Saison zwischen April und Oktober, für die Seebäderschiffe auf den Zeitraum Mai bis einschließlich September.
Abfahrtshafen / Küstenregion | Fahrgäste 2006 | Fahrgäste 2007 | Fahrgäste 2008 | Fahrgäste 2009 | Fahrgäste 2010 | Fahrgäste 2011 |
Hamburg / Wedel / Cuxhaven (Cat) | 79.500 | 80.000 | 81.000 | 82.000 | 84.600 | 83.000 |
Cuxhaven (Seebäderschiff) | 96.000 | 73.000 | 86.900 | 80.000 | 79.700 | 62.200 |
Bremerhaven (Seebäderschiff) | 50.000 | 32.000 | 0 | 0 | 0 | 25.000 |
Gesamt Cuxhvn. / Brhvn. (Seebäderschiff) | 146.000 | 105.000 | 86.900 | 80.000 | 79.700 | 87.200 |
Trotz des schlechten Sommers konnte der "Halunder Jet" die Fahrgastzahlen der vergangenen Jahre halten. Gegenüber dem sehr guten letzten Jahr ergab sich nur ein leichter Rückgang von 84.600 auf 83.000. Damit wurden aber immer noch mehr Reisende befördert, als in den Jahren 2006 bis 2009. Anders stellt sich die Situation bei der "Atlantis" dar. Die Zahl der beförderten Personen sank von 79.700 auf 62.200. Gegenüber dem Vorjahr stiegen damit 17.500 Gäste weniger auf das Schiff. Die Reederei Helgoline begründet den Fahrgastrückgang mit dem durchwachsenen Sommer und der wiedereröffneten Konkurrenzverbindung aus Bremerhaven mit M/S Fair Lady. Im Jahr 2007 hatte die Reederei Helgoline die Bremerhaven-Verbindung noch selbst betrieben und nach einem unbefriedigenden Saisonergebnis eingestellt. Mit 32.000 Gästen war man damals weit hinter den Erwartungen geblieben. In diesem Jahr nutzten laut Angabe der nun auf dieser Route operierenden Reederei Cassen Eils 25.000 Personen die reaktivierte Verbindung - also noch einmal rund 7.000 Gäste weniger als vor der Einstellung. Addiert man die Personenzahl der mit Seebäderschiff aus Cuxhaven und Bremerhaven angereisten Gäste, so kommt man in diesem Jahr auf 87.200. Im letzten Jahr beförderte die "Atlantis" alleine 79.700 Gäste, also nur 7.500 Gäste weniger als beide Schiffe in diesem Jahr zusammen. Läßt man die nackten Zahlen sprechen, stehen die zusätzlichen Kosten für ein weiteres Schiff damit also einem überschaubaren Zuwachs von 7.500 Fahrgästen gegenüber. Somit ist die Annahme nicht abwegig, daß sich beide Verbindungen in der Tat gegenseitig die Fahrgäste abspenstig gemacht haben. Daß man einen langen Atem brauchen wird, um die auf der drei Jahren brachliegenden Verbindung verlorengegangenen Fahrgäste ab Bremerhaven wieder anzulocken, war Realisten sicherlich im Voraus klar. Daher sollte man im ersten Jahr nach der Wiedereröffnung mit Vergleichen zu früheren Zeiten sicher vorsichtig umgehen. Insgesamt bleibt in dieser Saison aber festzuhalten, daß die Reedereien den Kuchen bei nicht wesentlich veränderten Besucherzahlen insgesamt nun durch sechs Schiffe teilen müssen, im letzten Jahr waren es nur fünf. Noch eine weitere Zahl: Auf der Wilhelmshaven-Verbindung wurden durchschnittlich 250 Fahrgäste pro Tag gezählt ("Der Helgoländer" Nr. 568). Multipliziert man diese Zahl mit der Anzahl der Verkehrstage, so kommt man über die Saison auf eine Gesamtzahl von ca. 15.500 Fahrgästen auf dieser Route. Auf der Bremerhaven-Verbindung liegt man mit durchschnittlich ca. 240 Gästen pro Tag etwa auf dem Niveau der Wilhelmshaven-Verbindung.
Zwischen 2004 und 2007 wurde die Bremerhaven-Verbindung durch zweimaligen Schiffswechsel wiederholt auf kleinere Tonnage umgestellt. Hauptkritikpunkte an der im Jahr 2007 zuletzt auf dieser Route verkehrenden "Kloar Kimming" war die zu lange Fahrzeit, die wiederholt nicht der in den Fahrplänen ausgedruckten entsprach sowie die gegenüber früheren Zeiten deutlich höhere Anzahl an Fahrtabsagen. Die vor der Einstellung zuletzt einsetzte "Kloar Kimming" (links oben) und die ab dieser Saison auf der Bremerhaven-Route operierende "Fair Lady" (links unten) können gewisse bauliche Ähnlichkeiten nicht verleugnen. Daher stellte sich die Frage, ob sich mit der "Fair Lady" prinzipiell überhaupt bessere Rahmenbedingungen erreichen lassen.
FRS Helgoline hatte im Jahr 2007 für die "Kloar Kimming" eine Fahrzeit von gut drei Stunden angeben. Diese konnte aber häufig nicht gehalten werden, was mitunter zu sehr kurzen Inselaufenthalten führen konnte. Cassen Eils hatte für die "Fair Lady" in diesem Jahr nun sogar eine kürzere Fahrzeit von nur 2:45 Stunden im Fahrplan angegeben. Rückblickend läßt sich feststellen, daß die "Fair Lady" die angegebene Fahrzeit im Rahmen der normalen Abweichungen durch Wind, Seegang und Tide größtenteils eingehalten hat. Hinsichtlich der Fahrzeit ist gegenüber der Saison 2007 also eine Verbesserung eingetreten. Offenbar läßt sich trotz aller Ähnlichkeiten beider Schiffe aus der Maschine der "Fair Lady" doch etwas mehr Power herauskitzeln als aus jener der "Kloar Kimming". Nichtsdestotrotz hat man die Fahrzeit in der kommenden Saison um 15 Minuten auf drei Stunden gestreckt. Bei der Anzahl der Ausfalltage fällt die Bilanz etwas nüchterner aus. Die "Kloar Kimming" kam im Jahr 2007 auf eine Ausfallquote von 16,6% (27 Ausfalltage bei 163 angesetzten Fahrten). Die "Fair Lady" brachte es in dieser Saison auf 30 Ausfalltage bei 134 planmäßig angesetzten Fahrten. Dies entspricht einer Quote von 22,4%. In diesem Punkt konnte also keine positive Entwicklung beobachtet werden. Auf die allgemein sehr hohe Ausfallquote aller Schiffe in dieser Saison durch wetterbedingte Ursachen wurde weiter oben bereits eingegangen. Bei der "Fair Lady" kamen temporär auch technische Aspekte hinzu. Da die Ausfälle durch Wetter und Technik teilweise in zeitlicher Korrelation auftraten und zu einem längeren Ausfallzeitraum im Juli führten, kann man daher insgesamt von einem unglücklichen Saisonverlauf sprechen. Scheinbar um Schadensbegrenzung bemüht, wurde an vier Tagen M/S Helgoland von der Wilhelmshaven-Verbindung abgezogen und ersatzweise von Bremerhaven eingesetzt.
Ausblick auf das Jahr 2012:
Gravierende Änderungen gegenüber 2011 haben die Reedereien nicht angekündigt. Von Hamburg, Wedel und Cuxhaven kommen demnach unverändert der Katamaran "Halunder Jet" und die gecharterte "Atlantis" zum Einsatz. Der "Halunder Jet" startet am 31. März in die Saison, FRS Helgoline übernimmt die Cuxhaven-Verbindung mit der "Atlantis" von Cassen Eils wie immer zum 1. Mai. Die "Lady von Büsum" nimmt ab Büsum zum 28. März den Betrieb auf. Ab Büsum fährt auch wieder Cassen Eils mit der "Funny Girl", die genau einen Monat nach der "Lady von Büsum", also am 28. April, in das Geschehen eingreift. Bereits am 28. April startet im nächsten Jahr auch die Bremerhaven-Verbindung mit M/S Fair Lady, also gut drei Wochen früher als in 2011. Erster Betriebstag auf der Wilhelmshaven-Linie mit M/S Helgoland wird der 15. Juni sein, hier beginnen die Fahrten 14 Tage früher als in der zurückliegenden Saison.
Abschließendes Fazit:
Zunächst ist es positiv zu bewerten, daß trotz der vielen Fahrtausfälle die Besucherzahlen stabil geblieben sind. Das zeigt, was bei besserem Wetter möglich gewesen wäre - nur leider ist das Wetter keine verläßliche, planbare Größe. Die vielen Fahrtausfälle stellen insbesondere für die Übernachtungsgäste, auf die Helgoland bei sinkender Akzeptanz des Duty-Free-Angebots vermehrt setzen muß, eine problematische Situation dar. Man hätte sich gewünscht, daß diese Saison aufgrund der Reaktivierung der Bremerhaven-Verbindung mit positiven Schlagzeilen in die Helgoland-Chronologie eingeht. Leider wurde dieses Ereignis durch die zahlreichen Ausfälle im Saisonverlauf mehr und mehr überlagert, so daß das Jahr 2011 am Ende als Saison mit Rekord-Ausfallquoten im Gedächtnis bleiben wird. Es ist nicht gelungen, die positive Aufbruchsstimmung zu Beginn der Saison über das Jahr zu retten. Die Naturgewalten hatten die Helgoland-Flotte in dieser Saison so fest im Griff, wie niemals zuvor. Blickt man auf die letzten 35 bis 40 Jahre zurück, gibt es keine vergleichbare Saison, in der man sich als Fahrgast so intensiv die Frage stellen mußte, ob die An- und Abreise zum oder vom Roten Felsen wie geplant wird angetreten werden können.
Mit M/S Helgoland - in diesem Jahr erstmals in Cassen Eils Farben - endet der diesjährige Saisonrückblick.
30. Oktober 2011 - Sommersaison 2011 - Letzter Akt
Noch einmal aktuelle Bilder aus der ausklingenden Sommersaison 2011, die mit der letzten Fahrt des "Halunder Jet" am 30. Oktober nun endgültig zu Ende gegangen ist.
Ein schöner Rücken kann auch entzücken:
In diesem Jahr liegen die im Cuxhavener Fischereihafen aufgelegten Seebäderschiffe mit dem Bug nach Osten, in den vergangenen Jahren lagen sie stets anders herum.
Während die "Fair Lady" (links) und die "Atlantis" schon im Winterlager in Cuxhaven auf neue Aufgaben warten, wird die "Funny Girl" den Winterdienst auf der Cuxhaven-Route bestreiten.
Für den Winterdienst wird die "Funny Girl" grundsätzlich mit Frachtkränen auf dem Achterdeck ausgerüstet. Auf dem Foto links ist der Kran auf der Backbordseite zu erkennen. Auf der Steuerbordseite befindet sich ein identisches Exemplar. Um genügend Raum für die Kräne und Stellplatz für die Fracht zu haben, wurden einige Sitzbänke geopfert, die zur nächsten Sommersaison wieder eingebaut werden.
Über das Wetter in dieser Sommersaison ist schon alles gesagt worden. Da paßt es ins Bild, daß sich auch zum Saisonabschluß am 30. Oktober die Nordsee mal wieder nicht als Ententeich präsentierte.
M/S Funny Girl und HSC Halunder Jet nahmen die Reise aber in Angriff und verkehrten planmäßig.
Das linke Foto, das mir von Dennis Schmidt zur Verfügung gestellt wurde, zeigt die "Funny Girl" am 30. Oktober bei der Ansteuerung des Helgoländer Südhafens (laut Wetterbericht Wind SW 5, Wellenhöhe 2m). Das rechte Foto vom Freideck der "Funny Girl" zeigt die Szenerie genau aus entgegengesetzter Perspektive. Auch im hinteren Drittel des Schiffes breiten sich die Wassermassen noch weit über das obere Salondeck aus.
Wenig später hat die "Funny Girl" den schützenden Helgoländer Südhafen erreicht und dort an der Westkaje festgemacht.
Das Seebäderschiff ab Cuxhaven läuft im Zeitraum 1. Oktober bis 30. April grundsätzlich in den Helgoländer Hafen ein. Ein Aus- und Einbooten findet in diesem Zeitraum nicht statt.
Der Betrieb der Börte endete in diesem Jahr am 16. Oktober. Auf der Landungsbrücke, im Sommer Eingangspforte der Insel, herrscht nun beschauliche Ruhe. Die Abfahrtstafel (Foto links) hat bis Mitte April 2012 Winterpause.
Nach der sonnenarmen abgelaufenen Saison ist der Blick offenbar nach Vorne gerichtet, und mental scheint man schon im nächsten Jahr zu sein - man beachte die Zahl oben rechts!
Auch nach Beendigung des Börte-Betriebs mußten einige Fahrten aufgrund der schlechten Witterung abgesagt werden: Am 20. Oktober fiel die Fahrt der "Lady von Büsum" aus. Am 18., 19. und 25. Oktober war die Insel ohne Schiffsanbindung (Ausfall "Halunder Jet", "Funny Girl" und "Lady von Büsum").
Am 26. August 2011 kam es auf der Helgoländer Reede zu einer leichten Kollision zwischen M/S Helgoland und M/S Funny Girl, die im großen und ganzen glimpflich verlief. Die Schäden an der "Funny Girl" wurden am 27. August auf der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven beseitigt. Wenn man genau hinsieht, kann man im hinteren Drittel des Schiffes an Backbord trotzdem noch Spuren entdecken, wo die "Helgoland" der "Funny Girl" zu nahe kam: Die blauen Pfeile grenzen den Bereich der Bordwand ein, der nach der Kollision ausgebessert wurde. Links davon (grüner Pfeil) ist die Bordwand auch heute noch etwas eingedellt. Eine Beule beim Übergang von der Bordwand des Freidecks zum unteren Salondeck wurde mit einer Platte versiegelt (roter Pfeil).
Während beim "Halunder Jet" am 30. Oktober die Vorbereitungen für seine letzte Fahrt zum Festland in der Saison 2011 laufen, hat die "Funny Girl" im Hintergrund schon abgelegt und dreht sich für die Rückfahrt (links). Wenige Augenblicke später verläßt sie den Helgoländer Südhafen (rechts), den sie ab dem kommenden Tag wieder für sich allein hat - bis zum 28. März 2012. Dann wird ihr als erstes Schiff in der nächsten Saison die "Lady von Büsum" Gesellschaft leisten. Der "Halunder Jet" wird laut Fahrplanvorschau von FRS Helgoline am 31. März 2012 folgen. In der aktuell erschienenen Presseerklärung von FRS Helgoline zur abgelaufenen Saison wird allerdings bereits der 30. März 2012 genannt.
Auf der Insel ist es zum Ritual geworden, jedes Seebäderschiff am letzten Tag seiner Saison nach Abschluß des Einbootens vor der Abfahrt zum Festland auf der Helgoländer Reede zu verabschieden. Dagegen fiel die Verabschiedung des "Halunder Jet", der ja nicht auf der Helgoländer Reede ankert, am 30. Oktober 2011 im Südhafen vergleichsweise emotionslos aus - eigentlich erstaunlich, denn mit über 80.000 Passagieren hat der Katamaran auch in dieser Saison wieder so viele Gäste auf die Insel gebracht, wie keines der Seebäderschiffe. Der "Halunder Jet" verabschiedete sich seinerseits mit einer kleinen Extra-Runde im Südhafen und enteilte dann nach dreimaligen Erklingen seines Typhons auf die Nordsee.
Für einen Tag in der Nachsaison war der "Halunder Jet" am 30. Oktober bemerkenswert gut ausgelastet. Auf der Rückfahrt waren schätzungsweise mindestens 75% der Sitzplätze belegt. Mit dem Ende der Herbstferien in einigen Bundesländern waren sicherlich viele Urlauber auf der Rückreise, und vielleicht haben auch einige Servicekräfte, die im Sommer auf Helgoland gearbeitet haben, die Insel an diesem Tag verlassen, aber auch auf der Hinfahrt am 30. Oktober hatten zahlreiche Gäste den Weg auf den "Halunder Jet" gefunden. So war z.B. die Comfort Class an diesem Tag sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt im Vorfeld komplett ausgebucht. Angesichts der Tatsache, daß sich das Wetter am 30. Oktober nicht von seiner besten Seite zeigte, ist die Auslastung um so erstaunlicher. Allerdings war der Großteil der Passagiere nur zwischen Cuxhaven und Helgoland und zurück an Bord, die Auslastung im Abschnitt zwischen Hamburg und Cuxhaven war deutlich geringer.
Der "Halunder Jet" am 30. Oktober 2011 nach der Rückfahrt von Helgoland an den Hamburger St. Pauli Landungsbrücken.
16. Oktober 2011 - Neue Fahrzeiten im Winterhalbjahr
Nachdem am 16. Oktober die Börte für dieses Jahr zum letzten Mal im Einsatz war und sich an diesem Tag auch die Büsum-Verbindung der Reederei Cassen Eils in die Winterpause verabschiedete, gehört die Sommersaison 2011 endgültig der Vergangenheit an. Noch bis zum 29. Oktober fährt die "Lady von Büsum" ab Büsum, noch einen Tag länger der "Halunder Jet" ab Hamburg, Wedel und Cuxhaven. Danach wird traditionell Cassen Eils den Winterdienst allein bestreiten. An den seit Jahren bekannten Verkehrstagen wird nicht gerüttelt. Änderungen gibt es in den Zeiträumen zwischen dem 5. November und 20. Dezember 2011 sowie zwischen dem 7. Januar und 20. März 2012 allerdings bei den Abfahrtszeiten von Helgoland zum Festland. Wurde bisher seit Jahren immer Dienstags und Donnerstags um 8:00 Uhr abgelegt, erfolgt die Abfahrt Dienstags nun erst um 12:00 Uhr, Donnerstags um 10:00 Uhr. Freitags bleibt es wegen der Möglichkeit der Tagesrückfahrt bei der Abfahrtszeit um 16:00 Uhr. An Sonntagen wird die Abfahrt von 13:30 Uhr auf 14:00 Uhr um 30 Minuten nach hinten verlegt. An Sonntagen hatte man in den letzten Jahren mit Abfahrtszeiten zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr bereits mehrfach herumexperimentiert.
Die deutlich späteren Abfahrten an Dienstagen und Donnerstagen lösen auf der Insel nicht nur positive Reaktionen aus. Einige Insulaner beklagen, daß durch die spätere Abfahrt weniger Zeit für Besorgungen und Termine (z.B. Arztbesuche) auf dem Festland bleibt. Durch die veränderten Abfahrtszeiten soll sich der Inselaufenthalt der Pauschaltouristen zeitlich verlängern. Dies hätte zur Folge, daß die Übernachtungsgäste am Abfahrtstag nicht mehr so früh aus den Federn springen müßten. Zudem könnte so der Abfahrtstag z.B. noch für Einkäufe oder einen Gastronomiebesuch genutzt werden. Bürgermeister Jörg Singer und Tourismusdirektor Klaus Furtmeier sollen die späteren Abfahrtszeiten befürworten. Auch Hoteliers und Gastronomen plädieren offenbar mehrheitlich für die späteren Abfahrten.
Der eingeschränkte Winterdienst mit vier Fahrten pro Woche gilt in dieser Wintersaison bis zum 20. März 2012, erst danach beginnt der tägliche Dienst. In diesem Jahr wurde der tägliche Betrieb eine Woche früher aufgenommen.
Das Stammschiff im Winterdienst wird wie zuletzt die "Funny Girl' sein. Die Reederei Cassen Eils hat durch den Ankauf der "Fair Lady" nun auch die Option, diese als Redundanzschiff einzusetzen. Insofern kann der kurzfristige Tausch beider Schiffe sicherlich nicht ausgeschlossen werden.
Nachfolgend die Fahrplandaten für das Winterhalbjahr in Tabellenform:
1. Oktober bis 4. November 2011
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Täglich | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
5. November bis 20. Dezember 2011
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Montag | 10:30 Uhr | |
Dienstag | 12:00 Uhr | |
Mittwoch | 10:30 Uhr | |
Donnerstag | 10:00 Uhr | |
Freitag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Samstag | 10:30 Uhr | |
Sonntag | 14:00 Uhr |
21. Dezember 2011 bis 6. Januar 2012
Tag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Mittwoch, 21.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Donnerstag, 22.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Freitag, 23.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Samstag, 24.12. | ||
Sonntag, 25.12. | ||
Montag, 26.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Dienstag, 27.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch, 28.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Donnerstag, 29.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Freitag, 30.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Samstag, 31.12. | 10:30 Uhr | |
Sonntag, 01.01. | 16:00 Uhr *) | |
Montag, 02.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr *) |
Dienstag, 03.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch, 04.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Donnerstag, 05.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Freitag, 06.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
*) Hinweis zu den Rückfahrten von Helgoland am 01. und 02.01.2012 um 16:00 Uhr:
Aufgrund der zu erwartenden großen Nachfrage sind für die Rückfahrten von Helgoland am 01. und 02.01.2012 um 16:00 Uhr Voranmeldungen bei der Reederei erforderlich. Diese Maßnahme nach dem Jahreswechsel wurde erstmalig im Jahr 2011 durchgeführt.
7. Januar bis 20. März 2012
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Montag | 10:30 Uhr | |
Dienstag | 12:00 Uhr | |
Mittwoch | 10:30 Uhr | |
Donnerstag | 10:00 Uhr | |
Freitag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Samstag | 10:30 Uhr | |
Sonntag | 14:00 Uhr |
21. März bis 30. April 2012
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Täglich | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Fahrzeit pro Strecke: ca. 2 1/2 Stunden.
Weiterhin ist bereits bekannt, daß der "Halunder Jet" am 31. März 2012 ab Hamburg, Wedel und Cuxhaven in die kommende Saison starten wird (bis 28. Oktober 2012). Zum 1. Mai 2012 übernimmt dann wieder die FRS Helgoline den Betrieb ab Cuxhaven von der Reederei Eils mit der gecharterten "Atlantis". Auch Reederei Rahder hat schon Daten für die Saison 2012 veröffentlicht: Die "Lady von Büsum" wird zwischen dem 28. März und 31. Oktober im Einsatz sein. Genaue Daten bei Cassen Eils stehen noch aus, fest steht aber schon, daß man mit der Bremerhaven-Verbindung bereits Ende April an den Start gehen möchte, das wäre ca. drei Wochen früher als in dieser Saison.
16. Oktober 2011 - Büsumer Damentausch: Lady statt Girl
Nach Beendigung des Bremerhaven-Dienstes kam die "Fair Lady" erstmals nach dem Rückkauf durch die Reederei Eils wieder ab Büsum zum Einsatz. Das Schiff wurde am 1. Oktober leer von Bremerhaven nach Helgoland überführt und übernahm an diesem Tag die Rückfahrt von der Insel nach Büsum. Die Hinfahrt am Vormittag hatte noch die "Funny Girl" absolviert, die ihrerseits an diesem Tag leer nach Cuxhaven zurückfuhr. Nach einer kurzen Pause übernahm sie am 5. Oktober den Cuxhaven-Dienst von der "Atlantis". In der jüngeren Vergangenheit erfolgte dieser Wechsel stets erst nach Beendigung der Büsum-Fahrten Mitte Oktober, also ca. zehn Tage später als in diesem Jahr. Die "Fair Lady" bediente dann ab 2. Oktober bis zum Saisonende am 16. Oktober die Büsum-Verbindung.
(Noch) ein ungewohntes Bild: Anstelle der "Funny Girl" schiebt sich am 16. Oktober ihr Schwesterschiff mit Kurs Helgoland durch die Büsumer Schleuse. Es ist die letzte Fahrt der Saison 2011. In der ersten Oktoberhälfte kam es wetterbedingt im gesamten Helgoland-Verkehr zu mehreren Fahrtausfällen, so daß auch von den 16 ab Büsum mit der "Fair Lady" angesetzten Fahrten nur elf durchgeführt werden konnten. Am 16. Oktober war in dieser Hinsicht aber nichts zu befürchten, und so wagte man sich bei drei Windstärken aus Südost auf die offene Nordsee hinaus.
16. Oktober 2011 - Fahrplanroulette setzt sich fort
Wie bereits berichtet kam es bis Ende August zu einer außergewöhnlichen Häufung von wetterbedingten Fahrtabsagen mit bereits sieben Tagen mit Komplettausfällen in der laufenden Saison. Die Lage besserte sich im September und Oktober 2011 nicht.
Im einzelnen kam es zu folgenden Fahrplanabweichungen:
Am 5. September konnte die "Atlantis" (Cuxhaven) aus technischen Gründen nicht auslaufen. Der "Halunder Jet" führte eine zusätzliche Mittagstour durch (13:00 Uhr ab Helgoland, 14:30 Uhr ab Cuxhaven).
Am 6. und 7. September verkehrte wetterbedingt kein Schiff, es kam damit zu den Komplettausfällen acht und neun.
Auch am 8. September verkehrte kein Seebäderschiff, es drohte der dritte Komplettausfall in Folge. FRS Helgoline schickte dann aber doch noch ihren Katamaran auf die Reise. Somit gab es immerhin eine Verbindung für Übernachtungsgäste und Insulaner mit dem HSC Halunder Jet. Die Abfahrt in Hamburg erfolgte planmäßig, in Cuxhaven lag das Schiff dann aber ca. 3,5 Stunden bis 15 Uhr, um das Abflauen des stürmischen Wetters abzuwarten. Die Rückfahrt von Helgoland erfolgte dann annähernd planmäßig mit nur geringer Verspätung. Dieses Fahrplanszenario ist nicht ganz neu und konnte z.B. schon einmal am 19. August 2010 beobachtet werden. Ein Vorteil des Katamarans gegenüber den konventionellen Verbindungen ist die durch die kürzere Fahrzeit zwischen dem Festland und der Insel größere Flexibilität, mit der der Fahrplan kurzfristig an ungünstige Wetterbedingungen angepaßt werden kann. Und so war es an diesem Tag bemerkenswerter Weise einzig der oft als wetteranfällig bezeichnete Katamaran, der die Verbindung zur Insel sicherstellen konnte.
Am 12. September sagten M/S Helgoland (Wilhelmshaven), M/S Fair Lady (Bremerhaven) und M/S Funny Girl (Büsum) wetterbedingt ab. Die "Lady von Büsum" verkehrte an diesem Tag planmäßig ohnehin nicht (Montag). Der "Halunder Jet" und die "Atlantis" machten sich bereits um 13:30 Uhr kurz nach der Hinfahrt wieder auf den Rückweg nach Cuxhaven und Hamburg. Somit bestand zumindest eine Verbindung für Übernachtungsgäste und Insulaner. Zudem verzichtete man bei der "Atlantis" auf das Ein- und Ausbooten, das Schiff machte außerplanmäßig im Südhafen fest.
Am 13. und 14. September verkehrte wetterbedingt kein Schiff, es kam damit zu den Komplettausfällen zehn und elf.
Am 15. September kam es wetterbedingt zum Ausfall aller Schiffe bis auf die "Atlantis" aus Cuxhaven. Es wurde auf das Ein- und Ausbooten verzichtet und außerplanmäßig der Südhafen angelaufen. Die Abfahrt erfolgte um 16:00 Uhr zehn Minuten vor Plan.
Am 17. September verkehrten alle Schiffe nach Plan. M/S Helgoland ab Wilhelmshaven verkehrte an diesem Tag planmäßig zum letzten Mal in diesem Jahr und wurde in die Winterpause verabschiedet.
Am 22. September kam es wetterbedingt wie schon am 15. September zum Ausfall aller Schiffe bis auf die "Atlantis" aus Cuxhaven. Das Ein- und Ausbooten erfolgte planmäßig, die Abfahrt wurde allerdings auf 15:00 Uhr vorgezogen.
Am 30. September verkehrten alle Schiffe nach Plan. M/S Fair Lady verkehrte an diesem Tag planmäßig zum letzten Mal in diesem Jahr ab Bremerhaven und löste ab dem Folgetag die "Funny Girl" auf der Büsum-Route ab.
Am 5. Oktober wurde die Büsum-Fahrt der "Lady von Büsum" abgesagt. Zudem übernahm die "Funny Girl" an diesem Tag etwas überraschend den Cuxhaven-Dienst von der "Atlantis". Auswirkungen auf den Fahrplan hatte diese Maßnahme jedoch nicht.
Am 6., 7. und 8. Oktober verkehrte wetterbedingt kein Schiff, es kam damit zu den Komplettausfällen zwölf bis vierzehn.
Am 9. Oktober wurde die Büsum-Fahrt der "Lady von Büsum" abgesagt. Zudem wurde die Abfahrt der "Fair Lady" nach Büsum auf 15:00 Uhr vorgezogen. Die Abfahrt der "Funny Girl" nach Cuxhaven wurde sogar schon auf 13:30 Uhr festgesetzt. Tatsächlich machte sich das Schiff dann gegen 14:00 Uhr auf die Rückreise.
Am 10. Oktober verkehrte wetterbedingt kein Schiff, es kam damit zum fünfzehnten Komplettausfall.
Am 11. Oktober kam es wetterbedingt zum Ausfall aller Schiffe bis auf die "Funny Girl" aus Cuxhaven, die nach Plan verkehrte.
Am 12. Oktober wurde die Fahrt der "Lady von Büsum" aus Büsum wetterbedingt abgesagt.
Diese Aufstellung schließt mit dem Ende des diesjährigen Börte-Betriebs am 16. Oktober 2011.
26. September 2011 - Neue Fotos von einer alten Bekannten
Bekanntlich verschlug es die ehemalige "Wilhelmshaven" im Jahr 2005 ins Mittelmeer. Nach dem Umbau zur Autofähre kam das Schiff im Jahr 2006 unter dem Namen "Leviathan" zwischen Sizilien und den Liparischen Inseln zum Einsatz. Trotz umfangreicher Investitionen in den Umbau dauerte der Einsatz nur einen Sommer. Danach wurde das Schiff in Neapel aufgelegt. Hier kam mir das Schiff im Herbst 2007 vor die Linse (siehe Meldungen aus dem 2. Halbjahr 2007). Im Frühjahr 2010 wurde das Schiff von hier nach Venedig verlegt. Da der Antrieb des Schiffes nicht einsatzbereit ist, erfolgte die Überführung mit Schlepperhilfe. Das Schiff trägt nun den Namen "Favola a Venezia" und liegt in Mestre, dem zum Festland gehörenden Teil Venedigs. Hier findet man die ehemalige "Wilhelmshaven" schwer zugänglich im weitläufigen Komplex der Fincantieri Werft zwischen mehreren Kreuzfahrt-Neubauten. Da der Zugang zum Werftgelände für Normalsterbliche nicht möglich ist, sind die Blickwinkel auf das Schiff bescheiden, entsprechend mager ist die Fotoausbeute. Trotzdem möchte ich zwei aktuelle Bilder nicht vorenthalten. Auf dem linken Foto von schräg hinten ist die beim Umbau neu entstandene Autorampe besonders gut zu erkennen. Der mit erhabenen Buchstaben angebrachte Name "Leviathan" wurde nur rudimentär mit weißer Farbe überstrichen und ist somit immer noch lesbar. Gleiches gilt auch für den Heimathafen Madeira. Auch der zuletzt blau-gelbe Schornstein-Dummy und die Schriftzüge von Argo Ferries wurden weiß lackiert, so daß sich das Schiff in komplett weißem Outfit präsentiert. Einzig den Bug ziert noch immer das alte Wappen der Stadt "Wilhelmshaven", wie die rechte Aufnahme verdeutlicht. Von vorne ist der untere Teil des Schiffes leider durch einen Ponton verdeckt, so daß sich auch aus dieser Perspektive keine optimalen Fotos erzielen lassen.
Der aktuelle Name "Favola a Venezia" bedeutet übrigens so viel wie "Fabel von Venedig". Hierbei handelt es sich um eine Comic-Geschichte von Hugo Pratt, einem italienischen Karikaturisten, Essayisten und Schriftsteller. Pratt gilt als einer der weltweit bedeutendsten Comic-Autoren aller Zeiten.
Aktuelle Fotos aus dem Sommer 2011
Auch in diesem Jahr gibt es wieder aktuelle Fotos und Informationen aus der laufenden Sommersaison.
Überblick über die Flotte
Die Reaktivierung der Bremerhaven-Verbindung bedeutet Zuwachs auf der Helgoländer Reede. Von links nach rechts sind zu erkennen: M/S Lady von Büsum (Büsum), M/S Helgoland (Wilhelmshaven bzw. Hooksiel), M/S Funny Girl (Büsum), M/S Fair Lady (Bremerhaven) und M/S Atlantis (Cuxhaven). Mit fünf Schiffen ist die Reede damit so gut gefüllt wie zuletzt im Jahr 2007. Hinzu kommt noch die Schnellverbindung mit HSC Halunder Jet (Hamburg / Wedel / Cuxhaven), die grundsätzlich nicht über die Landungsbrücke, sondern über den Südhafen abgewickelt wird.
Unverändert ist Cuxhaven die Hauptdrehscheibe für den Helgoland-Verkehr. Die Helgoline der FRS Flensburg betreibt die Verbindung von der Stadt an der Elbemündung "klassisch maritim" mit der gecharterten M/S Atlantis sowie "schnell und modern" mit dem eigenen HSC Halunder Jet. Anders als für die "Atlantis" (Foto links), die eine zweieinhalbstündige Seefahrt über die offene Nordsee bietet, stellt für den "Halunder Jet" der Abschnitt Cuxhaven-Helgoland mit 70 Minuten Fahrtzeit lediglich ein kurzen Teil der Reise dar, denn das Schnellschiff bedient auch täglich den Abschnitt auf der Elbe zwischen Hamburg und Cuxhaven mit Zwischenhalt in Wedel. Für die reizvolle Fahrt auf der Elbe benötigt der Katamaran ca. zweieinhalb Stunden. Das Foto rechts zeigt den "Halunder Jet" mit Kurs Helgoland auf der Elbe nördlich von Brokdorf.
Trotz der allgemein rückläufigen Fahrgastzahlen im Helgolandverkehr in den letzten Jahren können sich ab Büsum immer noch zwei Schiffe behaupten. Links auf dem Foto die "Funny Girl" der Reederei Cassen Eils und rechts die kleinere "Lady von Büsum" der Reederei Rahder. Bei der "Funny Girl" ist der Inselaufenthalt länger, dafür lockt Rahder mit günstigeren Fahrpreisen als die Konkurrenz. Unter den fünf Seebäderschiffen ist die "Lady von Büsum" das einzig verbliebene, das nicht zum Reedereikonzern AG Ems / Cassen Eils gehört. Mitte August ankerte die "Lady von Büsum" zwischen Ein- und Ausbooten nicht auf der Helgoländer Reede, sondern machte im Helgoländer Binnenhafen an der Frachtmole fest. Die Ursache war mutmaßlich, wie auf dem Foto erkennbar, der fehlende Backbord-Anker.
Ein Neuling und eine alte Bekannte zugleich in der Helgoland-Flotte ist die "Fair Lady" (Foto links). Zwar hat sich das Schiff Anfang der 70er Jahre seine ersten Meriten im Helgoland-Verkehr verdient, war dann aber fast vier Jahrzehnte im Ausflugsverkehr auf der Ostsee im Einsatz. Am 20. Mai 2011 kehrte das Schiff nach Helgoland zurück und nahm die nach der Saison 2007 eingestellte Verbindung ab Bremerhaven wieder auf. Nur gut zweieinhalb Monate im Jahr verkehrt M/S Helgoland (Foto rechts) unter der Flagge von Cassen Eils auf der Wilhelmshaven-Route. Außerhalb dieser Zeit wird das Schiff für die AG Ems als Autofähre im Borkum-Dienst eingesetzt. Trotz des vergleichsweise kurzen Zeitraums wurden erstmalig für den Helgoland-Einsatz die Schornstein-Farben umlackiert und entsprechen damit dem Corporate Identity der Reederei Cassen Eils. Die blaue Farbe des unteren Streifens fällt allerdings zu dunkel aus.
Das Girl und die Lady
Durch die Rückkehr der "Fair Lady" in den Helgoland-Verkehr hat man in diesem Jahr die Möglichkeit, die "Funny Girl" und ihre drei Jahre ältere Schwester gemeinsam auf der Helgoländer Reede abzulichten.
Who's who ???
Auf beiden Fotos ist die "Fair Lady" jeweils rechts zu erkennen.
So sehr sich die beiden Schiffe auf den ersten Blick auch ähneln - auf den zweiten kann man jede Menge Unterschiede erkennen, z.B. die freistehende Schornstein-Attrappe bei der "Fair Lady" (bei der "Funny Girl" in die Aufbauten integriert), das hinten um den Schornstein verlängerte Freideck und die Treppen von der Brücke auf das Vorschiff ebenfalls bei der "Fair Lady" oder die tiefer angesetzten Helgoland-Pforten bei der "Funny Girl", um nur einige zu nennen. Einige Unterschiede zwischen beiden Schiffen ergaben sich erst im Laufe der Jahre durch Umbauten, andere bestehen schon von Beginn an.
Ein Sommer, der keiner war
Der August fing so an, wie der Juli aufgehört hatte: für die Jahrszeit zu kühl, naß, unbeständig und windig. Ungünstige Wetterbedingungen führten in der ersten August-Hälfte wiederholt zu Fahrtabsagen. Das Bild rechts zeigt beispielhaft die Abfahrtstafel vom 5. August, einem Tag, an dem sich die Helgoland-Flotte vollzählig auf der Helgoländer Reede eingefunden hatte. Dies war aber nicht immer so. Die Fahrten der "Fair Lady" wurden am 4. und 8. August abgesagt. Die anderen Schiffe verkehrten in der ersten August-Woche trotz zum Teil rauher See bis zum 8. August planmäßig, danach ging dann drei Tage gar nichts mehr. Am 9., 10. und 11. August war die Insel auf dem Schiffsweg nicht mehr erreichbar. Die gleiche Situation war bereits am 3. Juli sowie am 22. und 23. Juli dieses Jahres aufgetreten. Damit war die Insel in den Monaten Juli und August an insgesamt sechs Tagen nicht per Schiff erreichbar.
Zwischen dem 9. und 11. August hingen einige 100 Fahrgäste auf der Insel fest und warteten auf ihre Rückfahrt. Die Fahrgäste wurden wie bisher auf Info-Zetteln an den einschlägigen Stellen auf die Ausfälle hingewiesen (Foto links). Neu in diesem Jahr sind elektronische Informationssysteme am Fahrstuhl (sowohl im Unter- als auch im Oberland). Neben generellen Informationen über die Insel wird am unteren Bildrand nun auch hier über Abweichungen im Schiffsverkehr informiert (Foto rechts). Für jede der sechs Schiffsverbindungen ist ein Kästchen vorhanden, das sich im Fall von Fahrplanänderungen auf der entsprechenden Linie von gelb in rot verfärbt. Die meisten Übernachtungsgäste nahmen den unfreiwillig verlängerten Inselaufenthalt äußerlich offenbar gelassen. Die Kurverwaltung ermöglichte zeitweise freien Eintritt in das Meerwasser-Schwimmbad und arrangierte kostenlose Filmvorführungen. Die vergleichsweise hohe Zahl der Komplettausfälle führt aber wieder einmal vor Augen, daß es seit Ausschieden der großen Seebäderschiffe im Helgoland-Verkehr Fragen gibt, auf die man noch keine Antworten gefunden hat. Und so wehte zwischen dem 9. und 11. August nicht nur ein Sommersturm über die Insel, sondern für den einen oder anderen Übernachtungsgast vielleicht auch ein Hauch von Alcatraz.
Bevor die Reedereien am 9. August wetterbedingt alle Fahrten absagten, ergaben sich in den auch schon windigen Tagen davor gute Möglichkeiten, die Schiffe bei Seegang zu beobachten:
M/S Helgoland am 5. August 2011 bei Wind der Stärke 5 bis 6 aus West.
M/S Fair Lady am 7. August 2011 bei Wind der Stärke 6 bis 7 aus West.
M/S Helgoland (links) und M/S Fair Lady kämpfen sich am 7. August 2011 durch die schwere See.
Auch der "Halunder Jet" trotzt am 7. August 2011 den ungünstigen Wetterbedingungen.
Angesichts dieser Einstellungen kann man erahnen, warum die Reedereien zwischen dem 9. und 11. August 2011 den Verkehr mit der derzeit zur Verfügung stehenden Tonnage eingestellt haben. Es wird seitens der Reedereien betont, daß der Einsatz der Schiffe auch bei schwerer See kein Problem darstelle, man den Fahrgästen aber die Umstände einer bewegten Überfahrt ersparen möchte.
Der große Gewinner der dreitägigen Schiffs-Abstinenz war mit Sicherheit der Flugverkehr. Nach Auskunft der Fluggesellschaften wurde das Angebot zwischen dem 9. und 11. August kräftig aufgestockt. OLT erhöhte die Anzahl der Flüge von Bremerhaven und Büsum von zwölf auf 40. Das Foto oben zeigt eine Britten-Norman Islander der OLT im Landeanflug auf die Helgoländer Düne. Air Hamburg führte zudem vier Flüge täglich nach und von Fuhlsbüttel durch, im Normalfall gibt es nur einen Flug täglich. Allerdings ist die Anzahl der Fluggäste auf acht pro Flug begrenzt, so daß auch ein stark intensivierter Flugverkehr den mehrtägigen Ausfall der Schiffsverbindungen nur teilweise auffangen kann.
Anfang August wurde übrigens bekannt, daß OLT die täglichen AIRBUS-Mitarbeiterflüge von Bremen und Hamburg nach Toulouse in einer Ausschreibung an die Fluggesellschaft Germania verloren hatte. Die zur AG Ems gehörende OLT will daher den Regionalverkehr Ende Oktober 2011 komplett einstellen und sich voraussichtlich von 109 der 120 Angestellten trennen. Der Inselverkehr nach Borkum und Helgoland soll mit den verbleibenden elf Mitarbeitern aber in vollem Umfang weitergeführt werden.
Ende August wurde dann abweichend bekannt, daß der polnische Finanzinvestor "Amber Gold" die Fluggesellschaft OLT übernimmt und sämtliche Regionalverbindungen fortführen möchte. Dies gilt offenbar nicht für den Inselverkehr nach Helgoland und Borkum. Dieser soll dann von der Muttergesellschaft AG Ems betrieben werden.
In der zweiten August-Hälfte ließ zumindest der Wind nach, so daß zunächst keine weiteren wetterbedingten Ausfälle im Schiffsverkehr zu verzeichnen waren. Rekordwerte bei den Besucherzahlen konnten bei weiterhin wechselhaftem Wetter aber nicht mehr erreicht werden. Und so wird der 2. August, an dem sich der Sommer zur Abwechslung einmal von seiner standesgemäßen Seite zeigte, mit 3987 Besuchern den diesjährigen Höchstwert erzielen. Trotz der neuen Verbindung ab Bremerhaven mit einer zusätzlichen Kapazität von 800 Personen konnte also die 4000er-Grenze nicht ganz geknackt werden.
Zu Abweichungen im Fahrplan kam es dann aber wieder ab dem 26. August. An diesem zunächst schwül-heißen Tag mit Festlandstemperaturen von über 30°C ankerten die Seebäderschiffe aufgrund der vorherrschenden Winde aus Süd auf der Nord-Reede, d.h. das Ein- und Ausbooten erfolgte über den Nord-Ost-Hafen. Am Nachmittag zog eine heftige Gewitterfront über die Helgoländer Reede. Während die "Helgoland" und die "Funny Girl" gegen 16:00 Uhr nach Beendigung des Einbootens zeitgleich den Anker einholten und für die Rückfahrt vorbereitet wurden, trafen Windböen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h auf die Schiffe. Unter diesem Einfluß kam es zu einer Berührung der "Funny Girl" und der "Helgoland". Während die "Helgoland" mit 129 Fahrgästen an Bord mit nur wenigen Minuten Verspätung die Rückfahrt antreten konnte, wirkte sich die Kollision auf die mit 166 Fahrgästen besetzte "Funny Girl" schwerwiegender aus. Im hinteren Drittel des Schiffes wurde an Backbord die Reling des Freidecks eingedrückt. Zudem trieb das Schiff nach der Kollision nach Nordosten ab und lief nördlich der Helgoländer Düne auf Grund. Verletzt wurde bei der Havarie zum Glück niemand. Aufgrund des ablaufenden Wassers konnte die "Funny Girl" aber zunächst nicht aus eigener Kraft wieder freikommen. Die Fahrgäste der "Funny Girl" wurden mit Helgoländer Börtebooten auf die ebenfalls nach Büsum verkehrende "Lady von Büsum" übergesetzt, so daß die Reisenden der "Funny Girl" die Insel doch noch an diesem Tag verlassen konnten. Offenbar war die Abfahrt der "Lady von Büsum" nicht planmäßig um 15:45 Uhr erfolgt, denn sonst hätte sie zum Zeitpunkt der Havarie die Reede schon verlassen haben müssen, so daß ein Übersetzten gar nicht mehr möglich gewesen wäre. Die Darstellungen in der Presse hierzu sind widersprüchlich. So wollen z.B. Augenzeugen die Kollision der "Funny Girl" und der "Helgoland" schon gegen 15:30 Uhr beobachtet haben. Das widerspricht wiederum der Darstellung, daß die "Funny Girl" und die "Helgoland" bei einer auf 16:00 Uhr festgesetzten Abfahrt des letzten Bootes bereits das Einbooten beendet haben und beim Einholen des Ankers gewesen sein sollen. Die Abfahrt der "Lady von Büsum" erfolgte dann nach dem Übersetzen der Passagiere jedenfalls etwa gegen 16:30 Uhr mit 45 Minuten nach Plan. Die "Funny Girl" konnte erst am frühen Abend mit einsetzender Flut wieder in Fahrt gebracht werden. (Der Tidenhub auf Helgoland beträgt durchschnittlich immerhin fast 2,5 m!) Die "Funny Girl" lief dann den Helgoländer Südhafen an, wo das Schiff in der Nacht auf den 27. August verblieb. Am nächsten Morgen wurde eine Untersuchung des Unterwasserschiffs durch einen Taucher durchgeführt. Hierbei konnten keine nennenswerten Beschädigungen festgestellt werden. Ein zu Rate gezogener Gutachter des Germanischen Lloyds bescheinigte dem Schiff uneingeschränkte Seetauglichkeit, so daß die "Funny Girl" gegen Mittag Kurs auf Cuxhaven nahm, wo in der Mützelfeldtwerft die Schäden an der Bordwand behoben wurden. Am 28. August wurde das Schiff in den frühen Morgenstunden nach Büsum überführt, so daß die Helgolandfahrt an diesem Tag wieder planmäßig stattfinden konnte und nur die Fahrt am 27. August ausfallen mußte. M/S Helgoland verkehrte bereits am diesem Tag ohne Einschränkungen.
Diese kamen dann aber wieder am 29. August. Aufgrund von Wellenhöhen von über drei Metern sagten alle Helgoland-Schiffe ihre Fahrten ab. Damit kam es zum siebten Komplettausfall seit Anfang Juli. M/S Helgoland, M/S Fair Lady und M/S Lady von Büsum verkehrten auch am 30. August wetterbedingt nicht. Bleibt die Hoffnung auf noch ein paar schöne Tage in der laufenden Saison, die allmählich auch schon wieder ihrem Ende entgegengeht, denn bereits am 17. September wird sich mit M/S Helgoland schon wieder das erste Schiff von der Helgoländer Reede verabschieden. Am 18. September bietet die Reederei Cassen Eils wie schon in den vergangenen Jahren eine Überführungsfahrt mit M/S Helgoland von Wilhelmshaven nach Emden an, von wo aus das Schiff dann wieder im Borkum-Verkehr eingesetzt wird. Die etwa achtstündige Tour startet um 9:00 Uhr und ist zum Preis von 29,50 EUR zu haben.
57. Börteboot-Regatta
Trotz der rückläufigen Zahl der Börteboote in der jüngeren Vergangenheit ist die Börteboot-Regatta noch immer eine Helgoländer Institution, die alljährlich am 10. August ihren festen Termin im Veranstaltungskalender hat. Allerdings rüttelte einmal mehr der Wind in diesem Jahr am geplanten Termin und sorgte dafür, daß die 57. Auflage der Regatta um zwei Tage auf den 12. August verschoben werden mußte.
Langjährige Helgoland-Gäste werden es wissen: Das Börteboot "Claudia" (Foto links) ist das am stärksten motorisierte und fährt traditionell die schnellsten Zeiten auf der Helgoländer Regatta-Strecke. Wasserfeste Kleidung kann nie schaden, auch wenn es nicht regnet ...
Mehrere Börteboote findet man nach ihrem Ausscheiden aus dem Ausbootungsdienst heute an ganz unterschiedlichen Orten fernab der alten Heimat. Für die Börteboot-Regatta kehrten einige von ihnen aus Büsum zurück zum Roten Felsen (links im Bild das Boot "Tölpel").
Moat der Helgoländer
Unbestritten sind die Verdienste von Cassen Eils im Helgolandverkehr. Der Kapitän und Reeder, der an der positiven Entwicklung des Seebäderverkehrs zum Roten Felsen nach dem Wiederaufbau der Insel maßgeblich beteiligt war, verstarb am 6. Januar 2010. Bereits im letzten Jahr wurde zu Ehren von Cassen Eils die Nordkaje des Südhafens zwischen dem Clubheim des Wassersportvereins und dem ehemaligen Restaurant "Robbershörn" in Cassen Eils Wai umbenannt (Foto oben). An der Nordkaje macht bis heute traditionell immer das Winterschiff unter der Flagge von Cassen Eils fest. Nicht zuletzt die oft schwierige Anbindung außerhalb der Sommersaison, die durch Cassen Eils sichergestellt wurde, brachte dem Reeder besondere Sympathien auf der Insel ein.
In diesem Jahr wurde nun auch eine Hummerbude auf dem Freigelände des Helgoländer Museums eröffnet, die einen Einblick in des Lebenswerk von Cassen Eils gibt (Foto oben rechts). Gezeigt werden Requisiten aus der Reedereigeschichte, Fotos, Fahrpläne und Werbematerial, ergänzt mit Informationstafeln über die Firmengeschichte.
Hoher Besuch
In Verbindung mit einer Helgoland-Reise lassen sich auch immer wieder imposante Kreuzfahrtschiffe beobachten, entweder direkt vor Helgoland auf Reede oder auch auf der Hin- und Rückreise zum und vom Roten Felsen. Auch wenn die "Queen Mary 2" den Titel als größtes Kreuzfahrtschiff der Welt inzwischen an die "Oasis of the Seas" und die "Allure of the Seas" abtreten mußte, so scheint gerade dieses Schiff immer noch eine besondere Aura zu umgeben. Insbesondere das Ein- und Auslaufen in Hamburg stellt immer wieder eine besondere Attraktion dar.
Hamburg ist längst zum heimlichen Heimathafen der "QM2" geworden. Am 13. August trifft der "Halunder Jet" auf seiner Rückfahrt von Helgoland genau beim Zwischenstop in Wedel auf die aus Hamburg auslaufende "Queen Mary 2".
Schon wieder ist ein Großteil des Sommers Geschichte und die Saison 2011 biegt allmählich auf die Zielgerade ein.
Der "Halunder Jet" beschleunigt bereits innerhalb des Hafenbeckens und rauscht mit hoher Geschwindigkeit durch die Molenköpfe des Helgoländer Südhafens Richtung Festland.
Auf Wiedersehen in 2012!
27. Juli 2011 - Zwangspause für M/S Fair Lady
Die mit viel Euphorie reanimierte Helgoland-Verbindung von Bremerhaven mit der eigens hierfür aus Polen zurückgekauften M/S Fair Lady mußte nach anfänglich positiver Entwicklung einen Rückschlag hinnehmen. Vom 14. bis zum 26. Juli einschließlich suchte man die "Fair Lady" auf der Helgoländer Reede vergeblich. Das Schiff konnte 13 Tage in Folge keine Helgoland-Fahrten durchführen.
In den letzten Tagen auch tagsüber an der Bremerhavener Seebäderkaje zu fotografieren: M/S Fair Lady.
Das Foto links wurde mir von Michael Lehmann zur Verfügung gestellt
(17.07.2011).
Die Chronologie der Ereignisse:
Am 14. und 15. Juli wurde die Fahrt der "Fair Lady" wetterbedingt abgesagt. Zumindest am 14. Juli verwunderte diese Absage, denn alle anderen Schiffe, auch die, die bei zunehmendem Seegang im Regelfall als erstes die Segel streichen, machten sich auf den Weg zum Roten Felsen.
Am 16. und 17. Juli wurden die Fahrten der "Fair Lady" ohne Angabe von Gründen abgesagt, d.h. auf den Terminus "wetterbedingt" wurde verzichtet. Am 17. Juli fiel zudem aus augenscheinlich nicht erkennbaren Gründen die Fahrt der "Funny Girl" von Büsum aus. Im Laufe des Tages informierte die Reederei Cassen Eils unter anderem über ihre Homepage, daß M/S Fair Lady auch am 18. und 19. Juli nicht verkehren würde. Weiterhin wurde angekündigt, am 18. und 19. Juli nun M/S Helgoland ersatzweise auf der Route von Bremerhaven einzusetzen. M/S Helgoland fuhr deswegen bereits am 17. Juli auf der Rückfahrt nicht mehr nach Wilhelmshaven, sondern steuerte direkt Bremerhaven an. Für Reisende nach Wilhelmshaven gab es einen Shuttle-Bus. Der Ausfall der "Funny Girl" am 17. Juli könnte darauf hindeuten, daß man ursprünglich angedacht hatte, die Büsum-Route anstelle der Wilhelmshaven-Verbindung zu opfern und die "Funny Girl" als Ersatz für die "Fair Lady" nach Bremerhaven abzuziehen.
Am 18. und 19. Juli wurde dann wie angekündigt M/S Helgoland auf der Bremerhaven-Route eingesetzt. Die Verbindung von Wilhelmshaven mußte somit entfallen. Fahrgäste aus Wilhelmshaven wurden per Bus zum Anleger nach Bremerhaven gebracht und auf der Rückfahrt auf diese Weise auch wieder zurück. M/S Helgoland benötigte für die Strecke Bremerhaven-Helgoland etwa 30 Minuten mehr als die "Fair Lady", so daß bei gleicher Abfahrtszeit in Bremerhaven und auf Helgoland die Ankünfte entsprechend verspätet erfolgten. Für Tagesgäste verkürzte sich dadurch der Inselaufenthalt auf Helgoland.
Am Nachmittag des 19. Juli teilte die Reederei mit, daß M/S Helgoland auch am 20. und 21. Juli ersatzweise für M/S Fair Lady von Bremerhaven aus verkehren werde. Die Verbindung von Wilhelmshaven war somit zwei weitere Tage unterbrochen. Auf einen Buszubringer von und nach Wilhelmshaven wurde am 20. und 21. Juli verzichtet.
Am späteren Nachmittag des 21. Juli teilte die Reederei Cassen Eils mit, daß die "Helgoland" einen weiteren Tag die Vertretung der "Fair Lady" übernehmen, also auch am 22. Juli von Bremerhaven aus verkehren werde. Vor Ort stellte sich die Situation anders da, denn M/S Helgoland machte sich nach der Ankunft in Bremerhaven nach der Rückkehr von Helgoland direkt auf den Weg nach Wilhelmshaven, und die Fahrt aus Bremerhaven am 22. Juli war nun wetterbedingt abgesagt (Foto unten links). Das Foto rechts zeigt die "Fair Lady" am Abend des 21. Juli an der Bremerhavener Seebäderkaje.
In der Tat stellte sich das Wetter am 22. Juli dann als derart stürmisch heraus, daß zumindest eine Fahrt mit M/S Helgoland ab Bremerhaven nicht möglich gewesen wäre. Nun war der Presse zu entnehmen, daß die "Fair Lady" nach erfolgter Reparatur zwar wieder einsatzbereit sei, nun aufgrund des Wetters aber nicht auslaufen könne. Auch alle anderen Schiffe der Helgoland-Flotte blieben an diesem Tag in ihren Häfen, so daß die Insel ohne Schiffsanschluß war.
Am 23. Juli besserte sich das Wetter nicht, so daß abermals alle Schiffe ihre Helgoland-Fahrten absagten.
Am 24. Juli erfolgte eine weitere wetterbedingte Absage der Bremerhaven-Verbindung mit M/S Fair Lady. Auch die "Helgoland" und die "Lady von Büsum" sagten ihre Fahrten ab.
Auch am 25. Juli wurde keine Fahrt mit M/S Fair Lady von Bremerhaven durchgeführt. Diese Absage, seitens der Reederei ohne Angabe von Gründen, verwunderte nun doch sehr, da das Schiff ja bereits seit dem 22. Juli wieder einsatzbereit sein sollte und eine Absage aufgrund des Wetters nicht plausibel erschien. Gleichzeitig wurde aber in Aussicht gestellt, daß der planmäßige Betrieb mit M/S Fair Lady ab dem 26. Juli wieder aufgenommen werde.
Am 26. Juli machte sich die "Fair Lady" pünktlich um 9:30 Uhr auf den Weg nach Helgoland, kehrte aber aufgrund erneuter technischer Probleme nach einer halben Stunde um und machte gegen 10:40 Uhr wieder an der Bremerhavener Seebäderkaje fest.
Ab dem 27. Juli verlief der Einsatz der "Fair Lady" ab Bremerhaven dann wieder planmäßig.
Über den gesamten Zeitraum ergab sich also eine ungünstige Kombination aus wetterbedingten Ursachen und solchen, die im technischen Umfeld anzusiedeln sind, wobei die Übergänge fließend verliefen. Je nachdem, welche Quelle man befragt, werden aus Ursache für die erforderliche Reparatur der "Fair Lady" ein defektes Stromaggregat bzw. eine defekte Einspritzpumpe genannt, möglicherweise also die Einspitzpumpe eines Diesel-Stromaggregates. Die abgebrochene Fahrt am 26. Juli wurde mit einem defekten Thermostaten zur Kühlwasserregelung begründet.
An der Tatsache, daß man die "Helgoland" von der Wilhelmshaven-Route zu Gunsten der Bremerhaven-Verbindung abgezogen hat, kann man den Stellenwert der Verbindungen ablesen. Nach Aussage der Reederei haben die deutlich höhere Anzahl an Vorbuchungen von Bremerhaven und die bessere Bahnanbindung an der Weser den Ausschlag gegeben. Zudem wird die Helgoland-Fahrt mit M/S Fair Lady in Pauschalreisepaketen für einen mehrtägigen Aufenthalt in Bremerhaven in Kombination mit einem Besuch der "Bremerhavener Havenwelten" vermarktet. Gerade mit diesem Konzept wollte man ja zusätzliche Besucher anziehen. Es ist also davon auszugehen, daß einige Touristen von diesem attraktiven Angebot Gebrauch gemacht haben und somit nachvollziehbar, daß man seitens der Reederei der Bremerhaven-Verbindung den Vorzug gegeben hat. Mit Sicherheit wollte man aber auch einen größeren Imageschaden umschiffen, denn die Bremerhaven-Verbindung war ja gerade erst in diesem Jahr wieder mit viel Medienrummel reaktiviert worden. Der Ausfall der "Fair Lady" in der zweiten Juli-Hälfte ereignete sich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Monate Juli und August sind nun einmal die mit Abstand am stärksten gefragtesten auf den Helgoland-Schiffen, zudem fiel in den Zeitraum des Ausfalls der Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen. Auf die Rückkehr von Urlaubern aus Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland auf die Bremerhaven-Route hatte man nicht zuletzt aufgrund der günstigen Anreisewege nach drei Jahren Abstinenz mit Sicherheit gehofft.
Es bleibt zu hoffen, daß nach erfolgter Reparatur nun wieder die Konstanz aus den ersten Wochen in den Fahrplan ab Bremerhaven zurückkehrt, um nicht die Chance aufs Spiel zu setzen, die sich durch den Neuanfang auf dieser Route ergeben hat, vielleicht auf längere Sicht die letzte Chance für die Bremerhaven-Verbindung, nachdem die letzten Betriebsjahre vor dem Neuanfang nicht immer optimal verlaufen waren.
12. Juli 2011 - Kurzmeldungen aus dem Sommer
Als letztes Seebäderschiff nahm in dieser Saison M/S Helgoland aus Wilhelmshaven am 29. Juni planmäßig den Betrieb auf. Zwei Tage zuvor erfolgte die Überführungsfahrt von Emden nach Wilhelmshaven. Wie in den vergangenen Jahren bestand wieder die Möglichkeit, Tickets zu erwerben und an der Fahrt teilzunehmen.
Am 18. Juni traten bei M/S Fair Lady auf der Rückfahrt von Helgoland Probleme an der Ruderanlage auf, so daß Schlepperhilfe in Anspruch genommen werden mußte. Die Ankunft in Bremerhaven verspätete sich um etwa zwei Stunden. Am folgenden Tag wurde die Fahrt der "Fair Lady" abgesagt, allerdings offiziell nicht aus technischen Gründen, sondern wetterbedingt. Auch die "Lady von Büsum" sagte an diesem Tag ab, die anderen Schiffe fuhren aber planmäßig.
Auch am 2. Juli kam es zu wetterbedingten Ausfällen. Während der "Halunder Jet", die "Lady von Büsum" und die "Helgoland" ihre Fahrten absagten, fuhren die "Atlantis", die "Funny Girl" und die "Fair Lady" zum Roten Felsen, wurden aufgrund der Witterung aber nicht ausgebootet, sondern machten im Helgoländer Südhafen fest. Am Folgetag sagten aufgrund der Witterung alle Schiffe ab, wodurch es zum ersten Komplettausfall in der Hochsaison kam.
Das Wetter zeigt sich im Juli von der unbeständigen Seite, und somit kam es am 13. Juli erneut zu Absagen. Die "Funny Girl" und die "Lady von Büsum" stachen gar nicht erst in See, M/S Helgoland kehrte auf der Hinfahrt um. Am Folgetag nahm sich die "Fair Lady" wetterbedingt eine Auszeit, alle anderen Schiffe fuhren allerdings planmäßig. Zudem fuhren am 15. Juli sowohl die "Fair Lady" als auch die "Helgoland" nicht.
Am 22. und 23. Juli wurde wettertechnisch der bisherige Tiefpunkt dieses Sommers erreicht. Bei Sturm, Regen und Temperaturen gerade eben noch so im zweistelligen Bereich hielt sich die Gefahr von Sonnenbränden im überschaubaren Bereich. Aufgrund zu hohen Seegangs sagten alle Helgoland-Schiffe ihre Fahrten zwei Tage in Folge ab. Mit der "Fair Lady", der "Lady von Büsum" und der "Helgoland" sagten auch noch am 24. Juli drei Schiffe wetterbedingt ab. Die Schlechtwetter-Phase fiel sehr ungünstig auf die Wochentage Freitag-Samstag-Sonntag, wodurch einige Tausend Tagesbesucher an einer Helgoland-Fahrt gehindert worden sein dürften und auch bei der Urlaubsplanung der Übernachtsgäste Improvisation gefragt war. Der "Halunder Jet" führte am 24. Juli eine planmäßige zusätzliche Mittagstour nach und von Cuxhaven durch, nach zwei Tagen ohne Schiffsanbindung sicherlich eine gefragte Option der An- und Abreise. Aufgrund der starken Nachfrage verzögerte sich die Mittagstour, so daß die Rückfahrt des "Halunder Jet" von Helgoland nach Hamburg an diesem Tag erst um 17:30 Uhr erfolgen konnte, also ein Stunde nach Plan.
3. Juli 2011 - Doch keine Fahrten von Spiekeroog
Die für den 26. Juli und 25. August 2011 geplanten Fahrten der "Fair Lady" von Bremerhaven über Spiekeroog nach Helgoland werden nun doch nicht durchgeführt. Dies bestätigte die Reederei Cassen Eils auf Anfrage. Aufgrund der aktuell vorherrschenden Nachfrage sieht die Reederei keine Möglichkeit, ein Schiff auf der Bremerhaven- oder auch der Büsum-Route für die angedachten Spiekeroog-Termine aus dem normalen Fahrplan zu nehmen.
Auszug aus dem Veranstaltungskalender der Insel Spiekeroog für den Juli 2011 (links).
Im unteren Drittel findet man am 26.07.2011 die Ankündigung für einen Tagesausflug nach Helgoland.
Das Sternchen * hinter dem Eintrag deutet an, daß nähere Informationen (z.B. die Abfahrtszeiten ab Neuharlingersiel und Spiekeroog) über Aushänge in den Häfen bekanntgegeben werden sollten.
Inzwischen steht aber fest: Zumindest in diesem Jahr wird es noch nicht zur Reaktivierung einer Helgoland-Verbindung von den ostfriesischen Inseln kommen.
Für den Monat August enthält der Veranstaltungskalender einen analogen Eintrag. Auch die für den 25. August geplante Fahrt wird nicht stattfinden.
Archiv: News aus dem 1. Halbjahr 2011
© 2011 Alexander David
Letzte Aktualisierung: 29.12.2011