Seebäderschiffe im Helgolanddienst
Meldungen aus dem 1. Halbjahr 2007

(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)

 

 

26. Juni 2007 - Halunder Jet bleibt auf der Insel

 

Eine ungewöhnliche Situation bescherte der Wetterumschwung heute dem Helgolandverkehr: Infolge zu hohen Seegangs konnte der "Halunder Jet" am Nachmittag die Rückfahrt nach Cuxhaven und Hamburg nicht antreten und mußte daher auf Helgoland bleiben. Durch die Absage der Rückfahrt müssen ca. 440 Fahrgäste auf der Insel übernachten.

 

Der "Halunder Jet" wird Helgoland auch morgen erhalten bleiben, denn die Fahrt am 27. Juni wurde witterungsbedingt bereits abgesagt. Auch M/S Kloar Kimming ab Bremerhaven wird nicht verkehren. Ob M/S Atlantis ab Cuxhaven fahren kann, gibt die Reederei morgen bis 8:15 Uhr bekannt.

 

Die Situation ist insofern ungewöhnlich, als daß bei Ankündigung von Starkwind der "Halunder Jet" in der Regel am Morgen gar nicht aus dem Hamburger Hafen ausläuft oder auf der Hinfahrt umkehrt. Der nächtliche Aufenthalt des "Halunder Jet" auf der Insel in daher selten. Das legt die Vermutung nahe, daß die Wetterverschlechterung heute sehr plötzlich oder schlimmer als angekündigt eingetreten war.

 

Übrigens hat auch die AG Ems für den 27. Juni die Fahrt von M/S Helgoland abgesagt. Für diesen Tag war die erste planmäßige Fahrt ab Hooksiel vorgesehen (siehe Bericht vom 5. Juni).

 

 

Nachtrag vom 28.06.2007:

 

Am 27. Juni wurde die Insel von keinem Schiff angelaufen. Somit konnten die am Vortag auf Helgoland gestrandeten Fahrgäste des "Halunder Jet" auch an diesem Tag nicht die Rückreise antreten. Ganz abgeschnitten war die Insel aber doch nicht, denn der Flugverkehr rollte den gesamten Tag über. Es wurden sogar Sonderflüge eingeschoben, so daß ca. 100 Gäste die Insel verlassen konnten.

 

Nach Besserung der Wetterlage fuhr der "Halunder Jet" außerplanmäßig am 28. Juni um 9:00 Uhr mit 384 Passagieren von Helgoland nach Cuxhaven, um die unfreiwilligen Übernachtungsgäste zum Festland zurückzubringen. Die Weiterfahrt nach Hamburg erfolgte mit Bussen. Somit konnte der Katamaran um 11:30 Uhr mit der Abfahrt in Cuxhaven wieder in den normalen Fahrplan einsteigen. Der Abschnitt Hamburg - Cuxhaven entfiel also an diesem Vormittag. M/S Atlantis fuhr am 28. Juni planmäßig, die Fahrt von M/S Kloar Kimming ab Bremerhaven wurde ebenso abgesagt wie die Tour von M/S Helgoland ab Wilhelmshaven.

 

 

20. Juni 2007 - Unruhe durch EU-Richtline

 

Eine Richtlinie der Europäischen Union sorgt für Unruhe im Helgoland-Verkehr. Das 100-seitige Pamphlet mit der Bezeichnung 9818/EG regelt verschärfte Sicherheitsvorschriften für Schiffe, die bis 2008 zu erfüllen sind. Zusammenfassend kann man sagen, daß es um grundlegende Nachrüstung modernerer Rettungsmittel sowie um den Einbau von Sprinkleranlagen geht. Das Regelwerk wurde bereits 1998 verabschiedet und sollte inzwischen längst verbindlich gelten. Eine Umsetzung erfolgte bis jetzt allerdings nicht. Während bei Ostseefähren noch eine Fristverlängerung bis zum 15. Juli 2010 gelten soll, will die EU bei allen anderen Fahrgastschiffen nun zum Jahr 2008 ernst machen.

 

Die verbindliche Umsetzung dieser Richtlinie hätte für den Helgoland-Verkehr gravierende Auswirkungen, da derzeit nur der Katamaran "Halunder Jet" und ausgerechnet die aus einer Autofähre hervorgegangene "Helgoland" diese Auflagen erfüllen. Für die anderen Schiffe (M/S Atlantis, Funny Girl, Kloar Kimming, Lady von Büsum) wären demnach umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen erforderlich. Reeder Cassen Eils, seit 50 Jahren im Helgoland-Verkehr tätig, bezeichnete die Richtlinie als "bürokratischen Unsinn". Weiterhin kündigte er an, im Falle eines Inkrafttretens der EU-Verordnung, seine Schiffe "Atlantis" und "Funny Girl" stillzulegen und seine 50 Mitarbeiter zu entlassen. Angesichts dieser Entwicklungen schrillen auf Helgoland die Alarmglocken. Man befürchtet das Wegbrechen des größten Teils der Inselbesucher mit fatalen wirtschaftlichen Folgen für das Eiland. Auch auf die Frage, welches Schiff die Winterverbindung übernimmt, wäre dann relativ kurzfristig eine Antwort erforderlich.

 

Für die Modernisierung eines derzeit im Helgoland-Verkehr befindlichen Schiffes schweben Kosten von ca. 10 Millionen Euro im Raum, ein Neubau wird sogar mit 35 Millionen Euro veranschlagt. Derartige Investitionen scheint derzeit keine im Helgoland-Verkehr agierende Reederei tätigen zu wollen oder zu können.

 

Seitens der Politik wird entgegengesetzt, die Reedereien hätten zu lange auf Investitionen verzichtet. Cassen Eils hält seine Schiffe dagegen für "gut in Schuss". Nach seiner Erfahrung wurden ähnliche Vorgaben schon häufig zurückgenommen. Sollte sich die EU aber doch quer stellen, kommt Eils zu dem Fazit, daß Helgoland dann zum dritten mal evakuiert werden könnte. Damit spielt er auf die menschenleere Insel während der beiden Weltkriege an. 

 

Diese Entwicklung könnte eine Erklärung dafür sein, warum die Förde Reederei Seetouristik (FRS) die Traditionsschiffe "Wilhelmshaven", "Helgoland" (ex Alte Liebe) und letztlich auch die "Wappen von Hamburg" in relativ kurzen Abständen veräußert hat und derzeit im klassischen Seebäderverkehr nur mit gecharterter Tonnage operiert.

 

 

14. Juni 2007 - Abschied von der "Wappen"

 

Bereits seit einigen Tagen deuteten Aktivitäten an und in der "Wappen von Hamburg" darauf hin, daß der Zeitpunkt ihrer Abfahrt aus Cuxhaven näher rücken würde. Der am häufigsten vermutete Termin war der 14. Juni. Da aus dem genauen Abfahrtsdatum aber offiziell bis zuletzt ein großes Geheimnis gemacht wurde, wollte auch dafür niemand so recht die Hand ins Feuer legen. Hektische Betriebsamkeit auf der "Wappen von Hamburg" am frühen Morgen des 14. Juni brachte dann aber doch die Gewißheit, daß etwas passieren würde und daß heute der Tag der Abfahrt gekommen war. So verließ heute gegen 9:00 Uhr die "Wappen von Hamburg" zum letzten Mal Cuxhaven, und mit ihr ging ein Stück Geschichte, denn die Stadt an der Elbmündung war 42 Jahre lang Ausgangshafen für ihre Fahrten zum Roten Felsen.

 

Nachfolgend ein Fotobericht der Ereignisse:

Die planmäßige Abfahrt des Schiffes sollte um 8:00 Uhr erfolgen. Etwa zwei Stunden zuvor scheint im Cuxhavener Fischereihafen noch alles ruhig zu sein, sogar das Wasser, so daß sich im fahlen Morgenlicht die "Wappen" stimmungsvoll auf der Wasseroberfläche spiegelt. Doch der Schein trügt: Auf der anderen Seite des Hafenbeckens herrscht bereits hektische Betriebsamkeit, und Vorbereitungen für das Auslaufen der "Wappen" sind nicht zu übersehen. Auf dem Foto ist zu erkennen, daß nun auch das bis vor einigen Tagen noch blaue Seetouristik-"S" am hinteren Schornstein in dunkelgelber Farbe überlackiert wurde.

 

Letzte Vorbereitungen kurz vor der geplanten Abfahrtszeit um 8:00 Uhr. Der Kran wurde noch einmal aktiviert, da die bis zuletzt in Betrieb befindliche Gangway noch auf das Schiff geladen wurde.

 

Die Abfahrt erfolgte dann aber nicht pünktlich. Um 8:00 Uhr waren lediglich dicke Rauchschwaden über den Schornsteinen zu erkennen. Dieses Szenario zog sich etwa 45 Minuten hin, so daß vermutet werden könnte, das Anwerfen der Motoren gestaltete sich nicht so reibungslos wie erhofft.

 

Dann setzte sich das Schiff aber doch in Fahrt und erreichte die den Fischereihafen abgrenzende Schleuse, in die die "Wappen" um 8:50 Uhr einfuhr.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die "Wappen von Hamburg" in der Cuxhavener Schleuse.

 

Da zu diesem Zeitpunkt Niedrigwasser herrschte, mußte der Wasserpegel in der Schleuse entsprechend abgesenkt werden. Dieser Vorgang dauerte ca. 25 Minuten. Um 9:15 Uhr öffnete sich das vordere Schleusentor und die "Wappen" konnte ihre Fahrt fortsetzen.

 

 

Um 9:21 Uhr biegt die "Wappen von Hamburg" aus dem Hafenbecken in die Elbe ein. Dies ist der Zeitpunkt, zu dem die "Wappen" noch einmal ihr Typhon erklingen läßt und sich mit einem dreifachen langen Signal verabschiedet, ein Moment, in dem die Abschiedsstimmung sicherlich ihren emotionalen Höhepunkt erreicht. Mehrere im Hafen liegende Schiffe antworten der "Wappen" mit eben diesem Signal, aus der Ferne auch die "Atlantis", die nun für die "Wappen von Hamburg" im Helgoland-Dienst von Cuxhaven aus tätig ist.

 

Ein letzter Blick auf die "Wappen", ehe sie im Dunst über der Nordsee verschwindet. Auch wenn die lange Liegezeit in Cuxhaven dem Schiff zumindest äußerlich zugesetzt hat, so wirkt es auf die Entfernung elegant wie immer, und eigentlich scheint es so zu sein, als wäre die "Wappen" wie tausende Male zuvor ausgelaufen, um einmal mehr Urlauber und Tagesbesucher auf den Roten Felsen zu bringen. Aber dieses Kapitel des Helgoländer Seebäderverkehrs wurde nun endgültig geschlossen.

 

Über die weiteren Stationen des Schiffes werden derzeit sehr viele Spekulationen angestellt. Sobald gesicherte Informationen vorliegen, wird an dieser Stelle sicherlich Neues über die Zukunft der "Wappen" zu erfahren sein.

 

 

Die "Wappen von Hamburg" hat dann nach dem Auslaufen aus Cuxhaven noch einmal Kurs auf Helgoland genommen. Gegen 12:30 Uhr fuhr das Schiff von Norden kommend zwischen Insel und Düne hindurch, um sich auch hier zu verabschieden. Immerhin eine versöhnliche Geste zum Abschluß, nachdem der "Wappen" ein stilvoller Abgang aus der Helgoland-Flotte verwehrt geblieben war.

 

Als nächste Zwischenstation erreichte die "Wappen von Hamburg" dann Bremerhaven. Seit dem späten Nachmittag des 14. Juni liegt sie dort nun im Fischereihafen. Die Cuxhavener Nachrichten geben an, daß die "Wappen von Hamburg" bei den Motorenwerken Bremerhaven eine Durchsicht erhalten soll. Zur weiteren Verwendung wird darüber hinaus als wahrscheinlich angesehen, daß der Umbau zu einer Privatyacht erfolgen werde.

 

 

05. Juni 2007 - M/S Helgoland auch von Hooksiel

 

 

Die Reederei AG Ems plant, den Einsatz ihres Helgoland-Schiffes M/S Helgoland zusätzlich zu der Wilhelmshaven-Verbindung auch auf den Hafen von Hooksiel auszudehnen. Dazu erfolgte am gestrigen Tage ein Probeanlauf des Schiffes in Hooksiel. Dieser Vorgang fand bei Niedrigwasser statt, um das Einlaufen auch bei extremen Wasserbedingungen zu testen. Im Hafen von Hooksiel wurden in den letzten Wochen umfangreiche Ausbaggerungsarbeiten durchgeführt, die das Manöver von M/S Helgoland erst möglich machten.

 

Presseberichten zu Folge sind ab Juli drei bis vier Abfahrten pro Monat ab Hooksiel vorgesehen. Da die "Helgoland" dann laut Fahrplan täglich ab Wilhelmshaven verkehrt, bleibt eigentlich nur ein Zwischenstop in Hooksiel. Andernfalls müßten Fahrten ab Wilhelmshaven entfallen. Einzelheiten wird die Reederei sicherlich rechtzeitig bekanntgeben.

 

Von Ästheten wird das Schiff, das eine Metamorphose von der Autofähre zum Seebäderschiff durchgemacht hat, aufgrund seiner etwas klobigen Form häufig etwas geringschätzig behandelt. Es bleibt aber festzuhalten, daß die AG Ems mit diesem Schiff in letzter Zeit einige Anstrengungen unternommen hat, um dem Helgoland-Verkehr wieder neue Impulse zu verschaffen.

 

Obiges Foto wurde mir von Cai Rönnau (Wilhelmshaven) zur Verfügung gestellt. Aus dieser Vogelperspektive macht das Schiff einen gefälligen Eindruck. Bei genauerer Betrachtung sind hinter den Schornsteinen die für dieses Schiff charakteristischen Standkörbe auf dem Autodeck zu erkennen.

 

 

Nachtrag vom 10.06.2007:

 

Inzwischen stehen die Termine für die Hooksiel-Abfahrten von M/S Helgoland fest:

Das Schiff legt in Hooksiel um 9:30 Uhr ab und wird gegen 18:45 Uhr dort wieder zurückerwartet. Die Fahrzeit ist also ca. eine halbe Stunde kürzer als auf der Wilhelmshaven-Verbindung.

 

ACHTUNG!

An den oben genannten Hooksiel-Terminen fährt M/S Helgoland entgegen dem bisher gültigen Fahrplan NICHT ab Wilhelmshaven. Es besteht aber ein kostenloser Buszubringer, der die Fahrgäste ab Wilhelmshaven Helgolandkai zum Schiff nach Hooksiel transportiert sowie abends in Gegenrichtung. Die Abfahrt des Busses am Helgolandkai um 9:00 Uhr ist mit der Zeit identisch, zu der M/S Helgoland außerhalb der Hooksiel-Termine dort ablegt. Somit dürfte gewährleistet sein, daß auch Reisende an diesem Tag nach Helgoland gelangen, denen die Fahrplanänderung im Vorfeld verborgen geblieben war.

 

Die Fahrpreise von Hooksiel liegen bei 32,50 EUR für Erwachsene, 17,- EUR für Kinder sowie 72,50 EUR für Familien und unterscheiden sich somit von denen ab Wilhelmshaven nicht.

 

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung

 

 

 

03. Juni 2007 - M/S Atlantis: Der Kran ist in Betrieb

 

In den letzten Tagen sorgte naturgemäß der Verkauf der "Wappen von Hamburg" für umfangreichen Gesprächsstoff. Teilweise war die Fotografendichte vor dem Schiff so hoch, daß sich Teilnehmer aus Internetforen aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands völlig zufällig über den Weg liefen. Nun soll es aber mal wieder um Meldungen von der aktuellen Helgoland-Flotte gehen, in diesem Fall einmal mehr um den Kran der "Atlantis", dessen Notwendigkeit ja, wie hier bereits mehrfach geschildert, eine direkte Folge der Außerdienststellung der "Wappen" ist. Dieser lang auf sich wartende Kran ist nun seit gestern in Betrieb. Somit entfällt ab sofort auch wieder das Festmachen des Schiffes im Helgoländer Südhafen. Die Ausbootung der Passagiere sowie die Ent- und Beladung der Post erfolgt nun wieder auf der Helgoländer Reede, wie das Foto links unten verdeutlicht (Foto zur Verfügung gestellt von Manfred Möller, Cuxhaven). Die Abbildung rechts zeigt den neuen Kran in Aktion bei der Entladung der Post in Cuxhaven.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

02. Juni 2007 - M/S Wappen von Hamburg umbenannt

 

 

 

Nachdem sich ein knappes halbes Jahr nichts Neues bei der "Wappen von Hamburg" ergeben hatte, scheint nun alles ganz schnell zu gehen.

 

Nach dem Flaggenwechsel am gestrigen Tag erfolgte heute nun die Umbenennung in "Mercator II". Die Bilder oben und links zeigen den Zustand des Schiffes ohne Namen und Heimathafen. Die alten Schriftzüge wurden mit weißer Farbe überstrichen.

 

Die Bilder unten veranschaulichen, wie der neue Schiffsname am Rumpf aufgetragen wurde. Dazu wurde eine Klebefolie verwendet, und die Freiräume dazwischen wurden mit Farbe lackiert. Zuerst wurde der neue Name an der Steuerbordseite aufgetragen.

 

Alle Bilder stammen von Manfred Möller, Cuxhaven.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

01. Juni 2007 - Nun ist sie weg ...

 

Die Förde Reederei Seetouristik GmbH & Co. KG ist auf der Suche nach einem Käufer für ihr einstiges Flaggschiff, der "Wappen von Hamburg", erfolgreich gewesen. Wie die Reederei heute in einer Presse-Information mitteilte, ist die neue Eigentümerin die MERCATOR Shipping Corporation mit Sitz auf den British Virgin Islands. Die Übergabe erfolgte am 31.05.2007. Über den Kaufpreis sowie die künftige Verwendung des Schiffes unter neuer Flagge liegen derzeit noch keine Angaben vor.

 

Noch steht der bekannte Schiffsname und auch der alte Heimathafen am Schiff. Äußerlich ist der Verkauf aber durch die Panama-Flagge sichtbar, der die bisher am Heck aufgezogene Deutschland-Flagge weichen mußte. Diese weht derzeit am vorderen Mast.

 

Manfred Möller eilte in den Cuxhavener Fischereihafen, um die veränderte Situation im Bild festzuhalten (links).

 

 

 

28. Mai 2007 - M/S Atlantis: Der Kran ist da

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der seit längerer Zeit sehnlichst erwartete Schiffskran für M/S Atlantis ist nun tatsächlich eingetroffen und auf der Backbordseite des Vorschiffes montiert. Noch ist der Kran nicht angeschlossen, dies soll aber in Kürze erfolgen, so daß in den nächsten Tagen mit einer Inbetriebnahme zu rechnen ist. Damit soll es dann möglich sein, die Post und das Gepäck wie zu alten "Wappen-Zeiten" direkt auf der Helgoländer Reede zu be- und entladen. Ein Festmachen im Südhafen wäre damit nicht mehr erforderlich.

 

Ohnehin war bei der Anlandung der Fahrgäste von M/S Atlantis seit 19. Mai inzwischen eine neue Situation eingetreten. Da der fehlende Schiffskran zu diesem Zeitpunkt unverändert auf sich warten ließ, lief die "Atlantis" zwar auch weiterhin zur Be- und Entladung der Post in den Helgoländer Südhafen ein (siehe Bericht vom 5. Mai). Die Fahrgäste verließen dort auch das Schiff, d.h. es wurde nicht ausgebootet. Neu war aber, daß das Schiff nach Beendigung der Ladevorgänge den Südhafen verließ und auf der Helgoländer Reede zu Anker ging. Die Fahrgäste wurden also für die Rückfahrt nun wie früher über die Helgoländer Landungsbrücke eingebootet. Es ist davon auszugehen, daß mit der Inbetriebnahme des Krans in einigen Tagen diese einen etwas konstruierten Eindruck hinterlassende Lösung dann der Vergangenheit angehören und M/S Atlantis wieder komplett über die Helgoländer Landungsbrücke ein- und ausgebootet wird.

 

Der Kran hat übrigens eine Tragfähigkeit von 750 kg und ähnelt stark dem auf der "Funny Girl" im Winterverkehr eingesetzten Gerät. Zum Vergleich: Der Elektrokran der "Wappen von Hamburg" konnte 2,6 t heben.

 

Für das Informations- und Bildmaterial sei Manfred Möller (Cuxhaven) herzlich gedankt.

 

 

15. Mai 2007 - Fahrplan kompakt

 

Aufgrund entsprechender Nachfrage folgt an dieser Stelle ein "Kompaktfahrplan" für die Sommersaison 2007:

 

Fahrplandaten basierend auf Angaben der im Helgolandverkehr tätigen Reedereien und ohne Gewähr

 

Erklärung:

 

Bis zu neun Schiffe laufen die Insel im diesem Sommer an, manche täglich, andere eher sporadisch. Ein Buchstabe steht für eine Schiffesverbindung, ein "-" bedeutet, daß an diesem Tag für die entsprechende Verbindung keine Fahrt angeboten wird.

 

1/2/3/4/5/6/7/8/9

 

1. Stelle:

Cuxhaven-Verbindung (Seebäderschiff): A = M/S Atlantis

Bis 30.09. (FRS): Ankunft ca. 13:00 Uhr, letztes Boot 16:10 Uhr (Landungsbrücke)

Ab 01.10. (Eils): Ankunft ca. 12:30 Uhr, Abfahrt 16:00 Uhr (Südhafen)

Sonderfahrt zum Helgoländer Inselfest am 07.07. (Ankunft Helgoland Reede ca. 21:30 Uhr, Abfahrt ca. Mitternacht)

 

2. Stelle:

Bremerhaven-Verbindung (Seebäderschiff): KK = M/S Kloar Kimming (FRS)

Ankunft ca. 12:45 Uhr, letztes Boot 15:45 Uhr (Landungsbrücke)

 

3. Stelle

Wilhelmshaven-Verbindung (Seebäderschiff): H = M/S Helgoland (AG Ems)

Ankunft ca. 12:00 Uhr, letztes Boot 16:00 Uhr (Landungsbrücke)

 

4. Stelle

Erste Büsum-Verbindung (Seebäderschiff): FG = M/S Funny Girl (Eils)

Ankunft ca. 11:45 Uhr, letztes Boot 16:00 Uhr (Landungsbrücke)

 

5. Stelle

Zweite Büsum-Verbindung (Seebäderschiff): LvB = M/S Lady von Büsum (Rahder)

Ankunft ca. 12:15 Uhr, letztes Boot 15:45 Uhr (Landungsbrücke)

 

6. Stelle

Harlesiel-Wangerooge-Verbindung (Seebäderschiff): Ha = M/S Harlingerland (DB)

Fahrplan tideabhängig (Ankunft und Abfahrt Helgoland: Landungsbrücke)

 

7. Stelle

Neuharlingersiel-Spiekeroog-Verbindung (Seebäderschiff): S = M/S Spiekeroog II (NSB Spiekeroog)

Fahrplan tideabhängig (Ankunft und Abfahrt Helgoland: Landungsbrücke)

 

8. Stelle

Hamburg-Wedel-Cuxhaven-Verbindung (Katamaran): HJ = HSC Halunder Jet (FRS)

Ankunft ca. 12:40 Uhr, Abfahrt 16:30 Uhr (Südhafen)

Zusatzfahrten am 17.5., 20.+28.5., 10.6., 1.+8.+15.+22.+29.7., 5.+12.+19.+26.8., 29.9., 3.10. (ab 13:00, an 15:45 Uhr)

 

9. Stelle

Emden-Borkum/Eemshaven-Norderney-Verbindung (Katamaran): P = HSC Polarstern (AG Ems)

April, Mai, Juni: Ankunft ca. 12:30 Uhr, Abfahrt 16:15 Uhr (Südhafen)

Juli, August: Ankunft ca. 13:00 Uhr, Abfahrt 17:15 Uhr (Südhafen)

 

 

5. Mai 2007 - Aktuelle Bilder und Informationen

 

 

 

 

 

 

 

Noch ein ungewohnter Anblick: M/S Atlantis im Cuxhavener Fährhafen, der über zwei Jahrzehnte von der "Wappen" dominiert wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In jüngster Zeit bewegte die Nation eine Frage ganz besonders: Wie kommt die Post nach Helgoland? Auf diese auf den ersten Blick recht banale Frage könnte man entgegnen: "Mit dem Schiff - wie immer!" Bei genauerer Betrachtung steckt der Teufel jedoch im Detail: Die aus dem Helgoland-Verkehr ausgemusterte und bisher im Sommer die Post transportierende "Wappen von Hamburg" besaß einen eigenen Kran auf dem Vorschiff. Die nun anstelle der "Wappen" eingesetzte "Atlantis" verfügt über gerade dieses Gerät eben nicht. Die Post (und auch das Urlauber-Gepäck) wird daher von am Kai aufgebauten Kränen be- und entladen. In Cuxhaven ist dies nicht weiter dramatisch, da dort ohnehin im Hafen angelegt wird. Auf Helgoland hat dies aber zur Folge, daß die "Atlantis" nicht mehr auf der Reede ankern kann, sondern direkt in den Südhafen einläuft. Ein Aus- und Einbooten entfällt dadurch. Ein eigener Kran für die "Atlantis" ist zwar seit längerem im Gespräch, existiert aber bisher nur in der Theorie. Die Fotos zeigen im Detail, wie die Post auf dem Vorschiff der "Atlantis" verladen wird.

 

 

 

 

 

Blick vom Freideck der "Atlantis" (rechts): Helgoland ist in Sicht. Als Ankunftszeit wurde "kurz vor Eins" genannt (tatsächlich 13:15 Uhr). Weiterhin wurde durchgegeben, daß die Abfahrt um 16:20 Uhr erfolgen werde und das Schiff für die Rückfahrt ab ca. 15:00 Uhr wieder zugänglich sei. Es wurde jedoch nicht explizit erwähnt, daß das Schiff direkt im Südhafen anlegen wird und das Ausbooten dadurch entfallen würde. Folglich brachten sich einige Fahrgäste frühzeitig vor den Helgoland-Pforten auf dem unteren Fahrgastdeck in Stellung. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

M/S Atlantis macht im Helgoländer Südhafen fest. In Erwartung des Ausbootens überwiegt bei den Fahrgästen ungläubiges Staunen. Da viele Fahrgäste sicherlich nicht zum ersten mal nach Helgoland gefahren und somit mit der traditionellen Prozedur des Ausbootens vertraut sind, die Reederei in ihrem Prospekt mit dem Ausbooten auf der Helgoländer Reede wirbt und auch per Lautsprecherdurchsage nicht auf das fehlende Ausbooten eingegangen wurde, kommt das Festmachen im Hafen für die Mehrheit der Fahrgäste überraschend. Die Reaktionen reichen von tiefer Enttäuschung über Gleichgültigkeit bis hin zu Statements wie "Gott sei Dank!". Der Fortbestand der traditionellen Helgoländer Börte ist, nicht zuletzt nach dem Ausscheiden der "Wappen von Hamburg", eines der am kontroversesten diskutierten Themen, wenn es um die Zukunft der Verkehrsanbindung Helgolands geht. Schon die diffuse Reaktion der Fahrgäste an Bord der "Atlantis" zeigt, wie schwer die Erwartungen der Helgoland-Reisenden in diesem Punkt unter einen Hut zu bringen sind. Der Grund, warum die "Atlantis" direkt im Südhafen festmachte, nämlich aufgrund der veränderten Situation bei der Post- und Gepäckentladung, blieb den meisten Fahrgästen indes verborgen.

 

 

Blick vom Falm:

Die Helgoländer Reede, auf der im Jahr 2007 nur noch kleinere Schiffe ankern, zeigt sich arg dezimiert (M/S Funny Girl, Lady von Büsum, Kloar Kimming, v.l.). Ab 17. Mai wird noch M/S Helgoland ab Wilhelmshaven hinzukommen. Über der biologischen Anstalt im Südhafen zu sehen: HSC Halunder Jet, der als einziger täglich verkehrender Katamaran übrig geblieben ist. Rechts am Bildrand sind die Aufbauten von M/S Atlantis zu erkennen.

 

 

 

 

 

 

Die Abfahrtstafel auf der Helgoländer Landungsbrücke:

 

 

Die Spuren der "Wappen von Hamburg" hat man inzwischen beseitigt. Seit Installation der Tafel befand sich das Schiff an oberster Stelle auf dem Schaubild, wo man jetzt die "Kloar Kimming" untergebracht hat. Ganz hat man die Relikte der Vergangenheit aber noch nicht über Bord geworfen, denn an dritter Stelle von unten findet man noch den Eintrag "Adler Nordica". Dieses Schiff wurde aber bekanntlich in "Kloar Kimming" umbenannt und wird mit ziemlicher Sicherheit dieses Jahr nicht mehr aus Hörnum erwartet.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neben der Zukunft der Verkehrsanbindung steht auch der Schwimmbad-Neubau im Fokus des Interesses. Obiges Foto vermittelt einen Eindruck vom aktuellen Bauzustand. Schon jetzt zeigt sich die deutliche Verringerung der Wasserfläche im Vergleich zum alten Bad. Die Akzeptanz beim Urlauber wird zeigen, ob wirklich alles besser oder doch nur alles anders ist. Auch an anderer Stelle wird gebaut (Foto unten): Die starke Schäden aufweisende Ostkaje erhält eine Grundinstandsetzung. Links ankert M/S Kloar Kimming. Da von der Ostkaje die Seebäderschiffe besonders gut beobachtet werden können und die Hafenmole einen idealen Standort für Schiffsfotografen darstellt, ist zu hoffen, daß sich die Mole bald wieder bis zur Spitze begehen läßt.

 

 

 

 

 

Ab durch die Mitte:

 

M/S Atlantis durchführt die Molenköpfe des Helgoländer Südhafens und nimmt wieder Kurs auf Cuxhaven.

 

 

Bis zum nächsten Mal - vielleicht dann ja doch wieder auf der Helgoländer Reede ...

 

 

 

 

 

 

 

2. Mai 2007 - M/S Kloar Kimming fällt aus

 

 

Nach noch nicht einmal einer Woche im Helgoland-Dienst (Saisonstart 28. April) hat M/S Kloar Kimming mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Reederei FRS, die die "Kloar Kimming" von der Adler-Reederei für die Bremerhaven-Verbindung gechartert hat, gibt bekannt, daß die Fahrt am 3. Mai ausfallen muß. Fahrgäste werden auf die Cuxhaven-Verbindung mit M/S Atlantis verwiesen. Ein kostenloser Bus-Shuttle zwischen Bremerhaven und Cuxhaven sowie abends in Gegenrichtung wird angeboten. Das wird vielen Bremerhaven-Gästen vermutlich schon bekannt vorkommen, denn dieses Szenario spielte sich 2005 nach dem Kurbelwellenbruch der Atlantis ja schon einmal sogar über einen längeren Zeitraum ab.

 

Ungewöhnliches gibt es auch von der "Atlantis" zu berichten. Aufgrund der noch ungeklärten Situation bei der Postverladung ankert daß Schiff nicht wie sonst die "Wappen von Hamburg" ab 1. Mai auf der Helgoländer Reede, sondern macht im Südhafen fest. Die "Atlantis" verfügt über (noch) keinen Kran, mit dem die Post auf der Reede in ein Börteboot verladen werden könnte. Daher erfolgt die Be- und Entladung direkt am Anleger. Die Fahrgäste werden nicht ein- und ausgebootet, sondern verlassen und betreten das Schiff über eine Gangway. In der Vergangenheit hieß es, M/S Atlantis werde mit einem Kran nachgerüstet. Derzeit liegen mir keine verläßlichen Informationen vor, ob und wann dies wirklich erfolgen wird. Auf der Homepage der FRS findet man folgende, derzeit nicht zutreffende, Information:

 

Die "Atlantis" wird nach alter Tradition vor Helgoland ausgebootet. D.h. das Seebäderschiff geht wenige Meter vor Helgoland "auf Reede" und die Passagiere setzten mit einem Börteboot auf die Insel über. Hier landen Sie direkt an den Landungsbrücken, nur wenige Schritte vom Zentrum der Insel entfernt.

 

"Ausbooten" vor Helgoland, das ist wie bei einer großen Kreuzfahrt und deshalb für viele Passagiere einer der Höhepunkte einer Seereise zum Roten Felsen.
Börteboote sind aus massivem Eichenholz gebaut, zehn Meter lang, drei Meter breit und fassen je ca. 50 Personen. Sie sind voll hochseetauglich. Börteboote sind nicht nur einmalig an der Nordseeküste, sondern auch das sicherste Verkehrsmittel Deutschlands.

 

 

1. Mai 2007 - Kein Schiff wird kommen ...

 

 

 

Wahrscheinlich wird der eine oder andere auf nebenstehendem Foto der Hamburger St. Pauli Landungsbrücken ein Schiff suchen. Genau das ist der Punkt: Es ist keines zu sehen. Nach Ausmusterung der "Wappen von Hamburg" blieben die Landungsbrücken in diesem Jahr leer. Die Zeiten der Traditionsfahrten zum Saisonauftakt am 1. Mai ab Hamburg sind somit Geschichte. Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr auch keine aktuellen Fotos vom Saisonauftakt. Natürlich hätte man die Möglichkeit gehabt, mit dem Halunder Jet nach Helgoland zu fahren, denn der Katamaran fährt bereits seit dem 31. März täglich von Hamburg, nur bietet dieser eben doch ein etwas anderes Fahrgefühl als die "Wappen".

 

 

 

 

 

 

 

20. April 2007 - Erster Einsatz für M/S Kloar Kimming

 

Das Helgoland-Schiff "Adler-Nordica" wurde für den neuen Einsatz unter FRS-Charter auf der Bremerhaven-Route in "Kloar Kimming" umbenannt. Der erste Einsatz unter neuem Namen führte das Schiff jedoch nicht zum Roten Felsen, sondern anläßlich einer Sondertour zur AIDAdiva-Taufe nach Hamburg, also ausgerechnet in den ersten Heimathafen dieses Schiffes. Die jetzige "Kloar Kimming" war am 27.04.1972 als "Westerland" an die HADAG geliefert worden und war daher ursprünglich in Hamburg beheimatet. Das Schiff war für den Helgoland-Einsatz von Hörnum aus vorgesehen, kam dort aber nur kurz zum Einsatz und lief dann im lukrativen Butterschiff-Ausflugsverkehr auf der Ostsee. Nach mehreren Eigentums- und Namenswechseln kam das Schiff am 22.12.1981 in Besitz der Wyker Dampfschiffs-Reederei, die das Schiff als "Pidder Lyng" von Nordfriesland nun doch im Helgoland-Verkehr einsetzte. Der Einsatz endete 2001, danach kaufte die Adler-Reederei das Schiff für Ostsee-Ausflugsfahrten nach Polen, später auch zwischen Malmö und Kopenhagen. 2006 reaktivierte die Adler-Reederei das Schiff als "Adler Nordica" erneut für den Helgoland-Verkehr von Amrum, Föhr, Sylt und Rømø. Trotz des angeblich sehr erfolgreichen Einsatzes fanden die Fahrten in diesem Jahr keine Fortsetzung und man entschied sich für eine Vercharterung an die FRS. Die "Kloar Kimming" hat also schon eine bewegte Vergangenheit und ist in so manchen Hafen eingelaufen. Im Hamburger Hafen dürfte man sie aber seit ihrer Indienststellung eher selten, wenn überhaupt, gesehen haben. Daher bot sich anläßlich der AIDAdiva-Taufe die seltene Gelegenheit, dieses Schiff in Hamburg abzulichten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die "Kloar Kimming" vor ihrer Sonderfahrt anläßlich der AIDAdiva-Taufe an den Hamburger St. Pauli Landungsbrücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sonderfahrt begann um 19:00 Uhr. Mit gut 400 Fahrgästen war das Schiff nicht ausgebucht. Zunächst ging es zum Kreuzfahrt-Terminal, um den Passagieren der Sonderfahrt auch bei Tageslicht noch einen Blick auf die "AIDAdiva" zu ermöglichen. Danach ging es mit langsamer Fahrt elbabwärts bis zum Köhlbrand, wo das Schiff gedreht wurde und man bei Einbruch der Dunkelheit auf die entgegenkommende "AIDAdiva" wartete. Da rund um den Täufling eine polizeiliche Sperrzone eingerichtet wurde, mußte ein gewisser Sicherheitsabstand von den Begleitschiffen eingehalten werden, so daß die "Kloar Kimming" auch während der vor der Fischauktionshalle stattfindenden Taufe vor der Einfahrt zum Köhlbrand verharrte. Die Taufzeremonie war die angeblich aufwendigste aller Zeiten. Die monumentale Licht- und Lasershow mit Feuerwerk fand zwischen 21:30 und 22:30 Uhr statt und konnte von den Freidecks der "Kloar Kimming" aus der Entfernung beobachtet werden. Mehrere Fahrgäste äußerten die Kritik, die Entfernung zur "AIDAdiva" sei aufgrund der vorgenommenen Sicherheitsmaßnahmen zu groß gewesen, um den Taufakt intensiv verfolgen zu können. Nach der Taufe schlossen die Begleitschiffe zur "AIDAdiva" auf und kehrten zu den St. Pauli Landungsbrücken zurück, wo die Fahrt der "Kloar Kimming" gegen 23:00 Uhr endete.

 

 

Blick von der "Kloar Kimming" auf die frisch getaufte, in Laser- und Neonlicht gehüllte "AIDAdiva".

 

 

Abschließend noch zwei Anmerkungen:

 

Sollte die Fahrt der "Kloar Kimming" von der FRS als Generalprobe für die bevorstehende Helgoland-Saison geplant gewesen sein, bleibt festzuhalten, daß noch Potential vorhanden ist, den Fahrgast zu einer weiteren Fahrt mit der FRS zu animieren. So war das gastronomische Konzept sehr fragwürdig und die Wartezeiten atemberaubend lang. Gar nicht vorzustellen, wenn das Schiff ausgebucht gewesen wäre. Gerne hätte ich (und auch viele andere Fahrgäste) noch mehr geordert, wenn man denn die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Dies lag wirklich nicht an der Langsamkeit der Kellnerinnen, sondern vielmehr an der Tatsache, daß alle Salons mit nur drei Servicekräften abgewickelt wurden. Die Ausgabe von Essen und Getränken erfolgte für das gesamte Schiff nur über den vorderen unteren Salon, so daß die Bedienungen mit den Tabletts auch noch durch das Treppenhaus jonglieren mußten.

 

Wer in früheren Jahren einmal mit der "Wappen von Hamburg" auf der Überführung von Cuxhaven nach Hamburg am Freitag vor der Traditionsfahrt mitgefahren ist oder die Ankunft des Schiffes in Hamburg beobachtet hat, dem wird vermutlich aufgefallen sein, daß die Anlegemanöver in Hamburg stets recht aufwendig waren. Das Schiff muß so langsseits gebracht werden, daß die Gangway genau an einem Treppenaufgang der Landungsbrücken angelegt werden kann, sonst sind aufgrund der Länge der Gangway die Pontons der Landungsbrücken nicht breit genug. Insbesondere auf den Pontons befindliche Restaurants schränken den zur Verfügung stehenden Raum zusätzlich ein. Bei M/S Kloar Kimming bestand das gleiche Problem, das bei der Abfahrt jedoch dadurch umgangen wurde, daß die Gangway genau im Aufgang von Treppe 7 angeordnet war. Das Schiff lag mit der Steuerbordseite an den Landungsbrücken. Bei der Ankunft legte M/S Kloar Kimming jedoch mit der Backbordseite an, und der ziemlich weit hinten angeordnete Ausgang vom Freideck befand sich nun nicht mehr im Aufgang von Brücke 7, sondern direkt vor der Terrasse des Restaurants "Steak, Fish & Schnitzel House". Die Gangway war nun zu lang und endete 1 cm vor der gläsernen Terrassenabsperrung des Restaurants, so daß ein Verlassen der Gangway nach vorne nicht möglich war. Jüngere Fahrgäste sprangen im unteren Drittel der Gangway seitlich über die Absperrung. Älteren Fahrgäste fiel dies naturgemäß nicht so einfach, so daß andere Fahrgäste halfen, die Mitreisenden von der Gangway zu ziehen oder zu tragen (Bild rechts). Die Aktion wurde dann gestoppt. Nachdem sich die Polizei eingefunden hatte, wurde die Gangway provisorisch neu angelegt, und zwar schräg, so daß der Raum zwischen Ende der Gangway und Abgrenzung des Restaurants gerade noch genug Platz zum Durchgehen bot. Das gesamte Aussteigen zog sich somit über eine Stunde hin. Es wäre also von Vorteil gewesen, wenn man eine passende Gangway mit nach Hamburg gebracht hätte. Da kann man wirklich nur froh sein, daß auf Helgoland so etwas nicht passieren kann, denn dort wird ja ausgebootet ... 

 

 

13. April 2007 - "Kloar Kimming": Namenswechsel vollzogen

 

 

In der Woche vor Ostern wurde in Kiel an M/S Adler Nordica der alte Schiffsname entfernt. Seitdem ziert der neue Name "Kloar Kimming" Bug und Heck des von der FRS für die Strecke Bremerhaven-Helgoland gecharterten Schiffes. Seit dem Morgen des 13.04.2007 liegt das Schiff mit neuem Namen nun in Cuxhaven, wo Manfred Möller (Copyright für obiges Foto) dem Schiff am Helgolandkai auflauerte. Dort wird es auf die neue Helgoland-Saison vorbereitet.

 

Nachtrag vom 19. April 2007:

 

Wenige Tage später hatte sich das Aussehen des Schiffes bereits wieder etwas gewandelt. Auf dem oberen Salondeck wurden auf der Steuerbordseite die zu WDR-Zeiten noch vorhandenen Fenster im hinteren Salon wieder eingebaut. Auf der Backbordseite war davon allerdings noch nichts zu erkennen. Auch der vordere Schornstein präsentiert sich nun in einer anderen Farbe. Am 19.04.2007 dokumentierte erneut Manfred Möller den Zustand des Schiffes mit nachfolgendem Foto:

 

 

 

 

11. März 2007 - M/S Atlantis noch im Winterlager

 

Noch befindet sich M/S Atlantis im Winterlager im Cuxhavener Fischereihafen. Der jährliche Werftaufenthalt steht jedoch kurz bevor und wird in der zweiten März-Hälfte in der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven erfolgen. Spätestens am 5. April muß das Schiff für den Cuxhaven-Helgoland-Dienst zur Verfügung stehen, da dann die "Funny Girl" von ihrer Winter-Route auf die Büsumer Linie wechselt. M/S Atlantis wird bis zum 30. April für die Reederei Cassen Eils fahren und dann diese Verbindung unter FRS-Charter über die Sommersaison als Nachfolger für die ausgemusterte "Wappen von Hamburg" am 1. Mai nahtlos fortsetzen. Von der angekündigten Installation eines Krans zur Postverladung ist noch nichts zu sehen. Die zum Verkauf stehende "Wappen von Hamburg" liegt im Fischereihafen direkt vor der "Atlantis". Somit bot sich vermutlich eine der letzten Gelegenheiten, beide Schiffe noch einmal gemeinsam auf einem Foto zu verewigen.

 

 

M/S Wappen von Hamburg (links) und M/S Atlantis am 11.03.2007 im Cuxhavener Fischereihafen

 

 

9. März 2007 - M/S Adler Nordica noch nicht umbenannt

 

 

Das von der Adler-Reederei an die Förde Reederei Seetouristik für den Bremerhaven-Helgoland-Dienst vercharterte M/S Adler Nordica wird für die neue Verbindung umbenannt in "Kloar Kimming" (siehe Meldung vom 15.01.2007). Als das Schiff am 04.03.2007 am Bollhörnkai in Kiel auf neue Aufgaben wartete, deutete noch nichts auf die Namensänderung hin. Die erste planmäßige Fahrt ab Bremerhaven unter neuem Namen wird am 28. April erfolgen.

 

 

9. März 2007 - Ex-Harle Express verkauft

1993 / 1994 im Helgoland-Dienst: M/S Harle Express (links).

Am 03.08.1994 läuft das Schiff gemeinsam mit M/S Wilhelmshaven von der Helgoländer Reede aus.

Beide Schiffe haben Wilhelmshaven als Ziel.

 

Mit der Einstellung der Butterfahrten wanderten 1999 viele der bis dahin über lange Jahre auf Nord- und Ostsee eingesetzten Passagierschiffe aus nordeuropäischen Gewässern ab. Die unter anderem oder ausschließlich in der Helgoland-Fahrt eingesetzten Einheiten konnten sich aber zu diesem Zeitpunkt noch behaupten. Seit 2004 ändert sich aber auch hier das seit den 60er Jahren vertraute Bild der einst so umfangreichen Flotte. Bereits mehrere Schiffe wurden in südliche Gefilde veräußert, auch für das einstige Flaggschiff der Helgoland-Flotte, der "Wappen von Hamburg", scheint dieser Schritt unausweichlich zu sein. Es fällt auf, daß viele der ausscheidenden Schiffe einst von der HADAG in Dienst gestellt wurden und im Laufe ihrer Geschichte in irgendeiner Weise Berührung mit dem Helgoland-Verkehr hatten. Waren bisher nur HADAG-Einheiten aus den 60er Jahren von der Ausmusterungswelle betroffen, so trifft es jetzt sogar ein Schiff aus dem Jahr 1973. 1973 war das Jahr der letzten Neubauten für die Seebäderflotte der HADAG und auch das letzte Jahr, in dem überhaupt großflächig in neue Seebäderschiffe an der deutschen Küste investiert wurde. Die Rede ist von dem unter dem Namen "Elbe" in Betrieb genommenen Schiff, das in den Jahren 1993 und 1994 als "Harle Express" auch täglich im Helgoland-Verkehr eingesetzt wurde. Mit nur zwei Jahren Zugehörigkeit zur Helgoland-Flotte gibt es sicherlich andere Schiffe, die dem Liniendienst zum Roten Felsen deutlich intensiver ihren Stempel aufgedrückt haben. Das inzwischen in "Adler-Clipper" umbenannte und bis vor kurzem zur Adler-Reederei gehörende Schiff geriet aber nun wieder in den Fokus der Diskussion um die schwindenden Helgoland-Verbindungen, da die Adler-Reederei ihr bisher von den nordfriesischen Inseln eingesetztes Schiff an die Weser vercharterte und nach passender Ersatztonnage gesucht wurde. M/S Adler-Clipper wurde jedoch im November 2006 nach Panama verkauft und steht damit dem Helgoland-Verkehr nicht mehr zur Verfügung. Auch wenn das in Kiel aufgelegte Schiff die heimischen Gewässer noch nicht verlassen hat, so wird der Verkauf seit kurzem durch den neuen Namen am Schiffsrumpf deutlich. Als "Spirit of Brazil VII" soll das Schiff im Ausflugsverkehr von Rio de Janeiro und im Fährverkehr zwischen Rio und Niterói über die 5 km breite Guanabarabucht eingesetzt werden. Neuer Heimathafen des Schiffes ist Panama. Angesichts rückläufiger Zahlen im Helgoland-Verkehr ist es allerdings fraglich, ob es überhaupt zu einem erneuten Einsatz der ehemaligen "Adler-Clipper" zu Deutschlands Hochseeinsel gekommen wäre, wenn sich der Verkauf nicht hätte realisieren lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Lauf der Geschichte zierten zahlreiche Namen den Rumpf des einst als "Harle Express" im Helgoland-Verkehr tätigen Schiffes. Oben verläßt das Schiff als "Adler-Clipper" am 20.07.2004 den Hafen von Malmö mit dem Ziel Kopenhagen. Inzwischen wurde das Schiff in "Spirit of Brazil VII" umbenannt. Das linke Foto zeigt das Schiff nach der Umbenennung an der Kieler Hörn (4.3.2007).  

 

Lebenslauf:

30.01.1973: Stapellauf auf der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven, Bau-Nr. 187

03.03.1973: Ablieferung an die HADAG als M/S Elbe, Heimathafen Hamburg, konzipiert als "Allzweckwaffe" im Hafen- , Elbe- und Helgoland-Verkehr, wo es aber nicht zum Einsatz kam. Stattdessen Verwendung in der lukrativen Skanfahrt auf der Ostsee. Unterschiedliche dänische Hafenstädte werden angelaufen, in der Regel von Travemünde aus.

1976: Vercharterung an Willi Freter, Heiligenhafen, neuer Name: "Stadt Heiligenhafen", Einkaufstouren auf der Ostsee

1981: Vercharterung an die Kieler Verkehrs AG, neuer Name: "Stadt Kiel I", Einkaufstouren von Kiel aus

1983: Nach dem finanziellen Desaster der HADAG Verkauf an die Harle-Reederei Warrings, Carolinensiel, neuer Name: "Harle Express", Heimathafen Carolinensiel, Einkaufstouren von ostfriesischen Häfen

1993 / 1994: Einsatz im Helgoland-Verkehr von Wilhelmshaven und Hooksiel aus

1995: Wieder Einkaufstouren von ostfriesischen Häfen

1997: Verkauf an Adler-Reederei Sven Paulsen, Westerland, neuer Name: "Adler-Clipper", Heimathafen Seebad Heringsdorf, Einkaufstouren von Usedom zu polnischen Häfen, überwiegend Swinoujscie

2004: Vercharterung an die Reederei Orestad AB, Malmö, Einsatz unter unverändertem Namen zwischen Malmö und København. (Die ursprünglich für diesen Dienst vorgesehene "Adler-Nordica" war wegen eines Feuers während eines Werftaufenthaltes kurzfristig ausgefallen.)

2005 / 2006: auf Usedom aufgelegt

Ende 2006: Verkauf nach Panama, geplanter Einsatz im Ausflugsverkehr von Rio de Janeiro und im Fährverkehr zwischen Rio und Niterói, in Kiel aufgelegt

Februar 2007: Umzeichnung in “Spirit of Brazil VII", Heimathafen Panama, weiter aufgelegt in Kiel

 

Schiffsdaten:

IMO: 7305629

Vermessung: 873 BRT

Länge: 54,70 m

Breite: 10,00 m

Tiefgang: 2,69 m

Passagiere: 840 Personen

Geschwindigkeit: 14 kn

Antrieb: 2x 8-Zylinder-Diesel MWN / 2160 PSe / 2 Schrauben

 

 

7. März 2007 - HSC Polarstern: Fahrplan 2007 ausgedünnt

 

Der Katamaran "Polarstern" wird trotz der Übernahme der Norderney-Dienste Helgoland seltener anlaufen als in den vergangenen Jahren. Bis 2006 steuerte das Schiff in der Hochsaison zweimal wöchentlich den Roten Felsen an. Das Angebot wurde nun auf eine Fahrt pro Woche reduziert. Betrachtet man den Fahrplan von Borkum und von Norderney im Detail, fällt auf, daß die Verkehrstage identisch sind. Norderney wird also als Zwischenhalt auf der Borkum-Tour mitbedient. Die Kapazität scheint für beide Inseln zusammen einmal pro Woche zu reichen. Verlierer ist Eemshaven. Der niederländische Küstenort wird nur dreimal in der gesamten Saison angelaufen. Die Orte Ditzum und Knock tauchen im Fahrplan nicht mehr auf, werden somit von HSC Polarstern nicht bedient. Auch auf dieser Helgoland-Linie wird also offenbar dem momentanen Fahrgastschwund Rechnung getragen und das Angebot der zu erwartenden Nachfrage angepaßt.

2007 seltener auf Helgoland zu sehen: HSC Polarstern

 

 

Der Fahrplan im Detail:

 

April: 08.

Mai: 07., 14., 21., 28.

Juni: 04., 11., 18., 25.

Juli: 02., 04., 11., 16., 18.*, 25.

August: 01.*, 08., 15.*, 23., 30.

September: 06., 17.

 

* Fahrt über Eemshaven, Borkum wird nicht bedient

 

Abfahrt Emden Außenhfn.: 08:45 Uhr im Juli und August, 08:15 Uhr andere Monate, 09:00 Uhr am 18.07., 01.08., 15.08.

Abfahrt Borkum Bf.: 09:30 Uhr im Juli und August, 09:00 Uhr andere Monate, * nicht am 18.07., 01.08., 15.08.

Abfahrt Norderney: 11:30 Uhr im Juli und August, 11:00 Uhr andere Monate

Abfahrt Eemshaven: 09:45 Uhr (* nur 18.07., 01.08., 15.08.)

Ankunft Helgoland: 13:00 Uhr im Juli und August, 12:30 Uhr andere Monate

Abfahrt Helgoland: 17:15 Uhr im Juli und August, 16:15 Uhr andere Monate

 

 

 

3. März 2007 - Halunder Jet: Preisanpassung bei Zusatzfahrten

 

Der Katamaran "Halunder Jet" führt an Hauptreisetagen 2007 Zusatzfahrten zwischen Cuxhaven und Helgoland durch (siehe Eintrag vom 7. Februar 2007). Mehrtagesgästen, die an diesen Tagen die Hauptfahrten (Cuxhaven ab 11:30 Uhr, Helgoland ab 16:30 Uhr) nutzen wollen, wird ein Preisaufschlag abverlangt. Bisher belief sich dieser Aufschlag auf 6,50 EUR. Die FRS hat nun ihre Homepage aktualisiert und den Preis auf 8,00 EUR erhöht. Auch in den im Februar in Umlauf gebrachten gedruckten Fahrplänen wurde noch der Preis von 6,50 EUR genannt. Inzwischen gibt es ein weiteres gedrucktes Fahrplanheft, in dem der neue Preis von 8,00 EUR ausgewiesen ist. Sehr unvorteilhaft ist die Tatsache, daß sich beide Fahrplanausgaben äußerlich überhaupt nicht unterscheiden (z.B. durch den Zusatz "2. Auflage"). Von der veralteten Fassung dürften noch zahlreiche Exemplare im Umlauf sein, und der potentielle Fahrgast bemerkt nicht sofort, daß er eventuell eine veraltete Fassung in der Hand hält. In der korrigierten Fassung wurde die inhaltliche Aufteilung der Seiten teilweise geändert. Außerdem wird nun auch die Kombifahrt mit Bahnanschluß Hamburg-Cuxhaven zur "Atlantis" angeboten, die man in der ersten Ausgabe vergeblich suchte. Auch die noch falsche Ankunftszeit von M/S Atlantis in Cuxhaven (ca. 17:30 Uhr) in der ersten Ausgabe wurde verbessert.

 

 

16. Februar 2007 - Norderney-Termine für HSC Polarstern

 

Die Reederei Norden-Frisia hat die Norderney-Termine für den von der AG Ems gecharterten HSC Polarstern bekanntgegeben.

 

Es handelt sich um folgende Tage:

 

April: So, 08.

Mai: Mo, 07.; Mo, 14.; Mo, 21.; Mo, 28.

Juni: Mo, 04.; Mo, 11.; Mo, 18.; Mo, 25.

Juli: Mo, 02.; Mi, 04.; Mi, 11.; Mo, 16.; Mi, 18.; Mi, 25.

August: Mi, 01.; Mi, 08.; Mi, 15.; Do, 23.; Do, 30.

September: Do, 06.; Mo, 17.

 

Im April, Mai, Juni und September erfolgen alle Abfahrten auf Norderney um 11:00 Uhr, die Rückfahrt ab Helgoland um 16:15 Uhr. Im Juli und August dagegen erfolgen die Abfahrten ab Norderney erst um 11:30 Uhr, ab Helgoland dann um 17:15 Uhr. In diesen beiden Monaten ist der Helgoland-Aufenthalt also länger.

 

Am 10. Januar hatten die Reedereien Norden-Frisia und AG Ems ihre Kooperation im Helgoland-Verkehr bekanntgegeben. An diesem Tag war klar, daß der HSC Polarstern die Norderney-Verbindung vom veräußerten HSC Cat No.1 übernehmen wird. In der Ankündigung beider Reedereien war außerdem die Reede von mindestens 30 Touren ab Norderney. Wer die obenstehenden Termine addiert, wird auf 22 Fahrten kommen. Die ursprünglichen Absichten beider Reedereien werden also in dieser Form nicht in die Tat umgesetzt. Praktisch bedeutet dies auch in der absoluten Hochsaison nur eine Fahrt pro Woche. Zu Zeiten von M/S Frisia III waren es in der Hochsaison noch drei Fahrten pro Woche, der Cat No.1 absolvierte durchschnittlich zwei Touren.

 

Die Fahrpläne für die Borkum-Verbindung wurden von der AG Ems noch nicht veröffentlicht. Von Langeoog-Verbindungen ist nicht die Rede, es ist also anzunehmen, daß diese Fahrten eingestellt werden. Zu jeder Norderney-Tour gibt es allerdings eine Zubringer-Fähre ab Norddeich Mole.

 

 

10. Februar 2007 - Adler Nordica ohne Nachfolger

 

Die Prospektständer des Ausstellungsstandes der Adler-Reederei auf der Reisemesse REISEN 2007 in Hamburg waren prall gefüllt: Eider, Tönning, Elbe, Nord-Ostsee-Kanal, Nordstrand, Sylt, Amrum, Halligen, Kreidefelsen, Usedom, ...  Helgoland-Prospekte waren aber nicht zu finden.

 

Auf Nachfrage, ob auch Helgoland-Prospekte vorrätig seien, gab es am Messestand die mündliche Information, daß von der Adler-Reederei im Jahr 2007 keine Helgoland-Fahrten angeboten werden. Das Gerüchten zur Folge für diesen Einsatz geplante Schiff "Adler Dania" bleibe in der Ostsee und werde weiterhin von Usedom aus eingesetzt.

 

Bis Jahresbeginn 2007 war auf der Homepage der Adler-Reederei unter Rubrik "Helgolandfahrten" zu lesen: Buchbar ab Januar 2007. Dieser Schriftzug wurde dann ersetzt durch: Buchbar ab März 2007. So ist es noch am 10. Februar auf der Adler-Homepage zu lesen, obwohl man auf der Reisemesse andere Informationen erhält. Auf diesen Widerspruch hingewiesen, reagierte das Standpersonal auf der Reisemesse etwas kurzsilbig. Eine plausible Erklärung gab es nicht.

 

Somit sind die nordfriesischen Inseln und die nordfriesische Küste erstmals komplett ohne Helgoland-Anbindung. Die erst im letzten Jahr auf dieser Strecke reaktivierte "Adler Nordica" dürfte so schnell nicht in diese Relation zurückkehren, denn das Schiff ist als "Kloar Kimming" für drei Jahre an die Förde Reederei Seetouristik verchartert mit einer Option für sieben weitere Jahre. 

 

 

7. Februar 2007 - Halunder Jet  mit Zusatzfahrten

 

Die FRS hat für die bevorstehende Saison eine geringfügige Ausweitung ihres Katamaran-Einsatzes mit HSC Halunder Jet angekündigt. An bestimmten Tagen werden Zwischenfahrten in der Relation Helgoland-Cuxhaven-Helgoland angeboten. Nachdem das Schiff die Insel aus Hamburg kommend gegen 12:45 Uhr erreicht hat, geht es um 13:00 Uhr wieder zurück nach Cuxhaven. Nach einem kurzen Stop (an 14:15 / ab 14:30 Uhr) macht sich der Katamaran erneut auf den Weg zum Roten Felsen, den er um 15:45 Uhr erreicht. Die Rückfahrt nach Hamburg erfolgt dann um 16:30 Uhr.

 

Termine:

Diese Termine sollen insbesondere Urlauber mit langer Anreise anlocken, die sonst von / zu ihrem Heimatort eine zusätzliche Übernachtung benötigen würden.

 

An einigen Tagen, an denen diese Zusatzfahrten angeboten werden, gilt eine Sonderregelung für die Fahrpreise: Mehrtagesbesucher dürfen an diesen Tagen mit ihrem normalen Ticket nur die späte Hinfahrt um 14:30 Uhr ab Cuxhaven bzw. die frühe Rückfahrt von Helgoland ab 13:00 Uhr benutzen. Wählt man doch die reguläre Haupttour, so ist ein Zuschlag von 6,50 EUR auf den Listenpreis fällig. Die FRS möchte also die Urlauber bevorzugt mit ihrer Zwischentour befördern, um auf der Hauptfahrt Kapazitäten für die Tagesgäste freizuhalten.

 

Der Zuschlag wird an folgenden Tagen erhoben: 

 

Für die Hinfahrt (*):

Für die Rückfahrt (*):

(*) Anmerkung:

        Information aus dem Internet. In der gedruckten Fahrplanausgabe der FRS wird der Zuschlag dagegen nur für die

        Rückfahrt erhoben. Von der Hinfahrt ist dort nicht die Rede.

 

Die Katamaran-Zwischentour nach Cuxhaven ist keine neue Errungenschaft. Zu Zeiten, als sich HSC Vargøy der Reederei Speedways und HSC Hanse Jet der FRS noch in Konkurrenz befanden, wurde die Zwischentour am frühen Nachmittag täglich von beiden (!) Katamaranen durchgeführt. Nach der Indienststellung des neuen und größeren "Halunder Jet" durch die FRS hatte sich die Reederei Speedways aus dem Geschäft zurückgezogen. Genau zu diesem Zeitpunkt stellte die FRS die Zusatzfahrten ein. Dies legt die Schlußfolgerung nahe, daß die Zusatzfahrten über die Saison gesehen nicht gewinnbringend durchgeführt wurden, sondern nur, um der Konkurrenz nicht das Feld zu überlassen. Mit den oben genannten Terminen hat die FRS neben der absoluten Hochsaison Tage rund um verlängerte Feiertagswochenenden ausgesucht, die offenbar ein starkes Reiseaufkommen erwarten lassen. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, daß aufgrund der geringeren Kapazität der "Atlantis" im Vergleich zur "Wappen von Hamburg" Kapazitätsengpässe im konventionellen Seebäderverkehr auftreten könnten.

 

 

Apropos "Atlantis"...

 

Auch dieses Schiff schickt man in der kommenden Saison auf eine Sondertor zum Roten Felsen. Am Tag des Helgoländer Inselfestes, dem 7. Juli, wird eine Abendfahrt durchgeführt.

 

Fahrplan:

 

Cuxhaven ab 19:00 Uhr

Helgoland an ca. 21:10 Uhr (*)

Helgoland ab 24:00 Uhr

Cuxhaven an ca. 02:10 Uhr (*)

 

(*) Anmerkung:

        Information aus dem Internet. In der gedruckten Fahrplanausgabe der FRS wird eine jeweils fünf Minuten spätere

        Ankunftszeit genannt.

 

Das Höhenfeuerwerk auf der Helgoländer Landungsbrücke um 23:30 Uhr sehen die Fahrgäste vom Schiff aus. Das Einbooten endet kurz zuvor. Tickets für die Nachmittagsabfahrt um 16:20 Uhr haben auf der nächtlichen Rückfahrt keine Gültigkeit.

 

Mit der Abendfahrt zum Helgoländer Inselfest wird eine alte Tradition wieder aufgegriffen, die besonders in den 80er Jahren hoch im Kurs stand. Bis zu vier Schiffe ankerten damals auf der nächtlichen Reede: Neben der "Wappen von Hamburg" aus Cuxhaven auch noch die "Helgoland" aus Bremerhaven, die "Funny Girl" aus Büsum und sogar die "Harlingerland" aus Wangerooge. In den 90er Jahren ließ der Zuspruch für die Abendfahrten spürbar nach, so daß diese zunehmend aus dem Programm verschwanden.

 

 

15. Januar 2007 - Adler Nordica heißt jetzt Kloar Kimming

 

Die FRS hat das von der Adler-Reederei langfristig gecharterte Schiff "Adler Nordica" für den Einsatz ab Bremerhaven umbenannt in "Kloar Kimming".  "Kloar Kimming" stammt aus dem friesischen und steht für "Klare Sicht". Der Schiffsname hat im Helgoland-Verkehr Tradition. So war zwischen 1964 und 1990 ein gleichnamiges Schiff der Wyker Dampfschiffsreederei (WDR) von der nordfriesischen Küste und den nordfriesischen Inseln aus ein regelmäßiger Gast auf der Helgolander Reede. Die WDR verwendete allerdings die Schreibweise "Klaar Kiming".

 

Die FRS gibt folgenden Fahrplan für M/S Kloar Kimming an:

 

Bremerhaven ab 09:15 Uhr

Helgoland an ca. 12:20 Uhr

Helgoland ab 15:50 Uhr

Bremerhaven an ca. 19:00 Uhr

 

Die FRS errechnet daraus einen Inselaufenthalt von rund 4 Stunden. Diese Angabe halte ich für nicht zutreffend. Von 12:20 bis 15:50 Uhr bleiben ohnehin nur 3:30 Stunden. Wenn man dann noch die Zeiten für das Ausbooten, Einbooten und rechtzeitige Erscheinen zum Einbooten (nicht jeder Fahrgast nimmt das letzte Boot) abzieht, lande ich eher bei 3 Stunden.

 

 

15. Januar 2007 - Nebulöse "Atlantis"-Fahrpläne

 

Die von der FRS auf ihre Homepage veröffentlichten Fahrpläne für den Cuxhaven-Helgoland-Verkehr mit M/S Atlantis bleiben undurchsichtig. Selbst Fahrplanexperten dürften mit den Fahrplänen so ihre Schwierigkeiten haben:

 

Unter der Rubrik "ab Cuxhaven" fährt M/S Atlantis nach dem alten "Wappen von Hamburg"-Fahrplan, also 10:30 Uhr ab Cuxhaven, Helgoland an 12:40 Uhr, Rückfahrt ab Helgoland 16:20 Uhr, zurück in Cuxhaven 18:30 Uhr. Fraglich ist, wie M/S Atlantis diesen Fahrplan halten soll, da das Schiff zwei bis drei Knoten langsamer läuft als die "Wappen von Hamburg".

 

Somit ist der Fahrplan wahrscheinlicher, der sich unter der Rubrik "ab Hamburg und Wedel" findet. Als Kombifahrt mit der DB werden folgende Zeiten genannt: Cuxhaven ab 10:00 Uhr, Helgoland an 12:30 Uhr, Rückfahrt ab Helgoland 16:15 Uhr, zurück in Cuxhaven 18:45 Uhr. Diese Kombifahrt wurde auch schon in der Vergangenheit angeboten, jedoch reichte aufgrund der Schiffsabfahrt um 10:30 Uhr bisher der Zug mit Ankunft um 10:02 Uhr (Hamburg Hbf ab 08:09 Uhr). Diese Verbindung wäre bei einer Schiffsabfahrt um 10:00 Uhr nicht mehr möglich. Die FRS nennt als Zugabfahrt in Hamburg jetzt 06:46 Uhr. Hierbei handelt es sich aber um eine deutlich längere (und somit teurere) Verbindung mit EC über Bremen Hbf, Ankunft in Cuxhaven 09:21 Uhr. Ob sich dieses Programm viele Fahrgäste antun möchten? Montags bis Freitags gibt es eine günstigere Bahnverbindung über Stade: Hamburg Hbf ab 07:13 Uhr, Cuxhaven an 09:05 Uhr. Diese Verbindung wird von der FRS aber gar nicht genannt! Zusammenfassend kann man feststellen, daß der Fahrgast mindestens eine Stunde eher als bisher in Hamburg den Zug erreichen muß, um noch am gleichen Tag auf der Insel einzutreffen. Der Anschluß auf der Rückfahrt bleibt erhalten. Der Zug verläßt Cuxhaven täglich um 19:12 Uhr und erreicht Hamburg Hbf um 21:04 Uhr. Da M/S Atlantis 15 Minuten später in Cuxhaven eintreffen soll als bisher die "Wappen von Hamburg", beträgt die Übergangszeit nur noch eine knappe halbe Stunde. Man darf gespannt sein, wie sich dies auf die Pünktlichkeit des Anschlußzuges auswirkt.

 

Sollte der Fahrplan mit der Abfahrt um 10:30 Uhr gegenüber dem Vorjahr unverändert bleiben, würde dies aufgrund der längeren Fahrzeit einen kürzeren Inselaufenthalt zu Folge haben. Andererseits hätte die Verlegung der Abfahrt in Cuxhaven auf 10:00 Uhr zur Folge, daß die Bahnreisenden aus Hamburg auf der Hinfahrt einen dürftigen Anschluß in Cuxhaven vorfinden würden, der ausgerechnet am Wochenende besonders unattraktiv ist. Welche Variante auch gewählt wird: Der Fahrgast ist der Verlierer, denn entweder der Inselaufenthalt verkürzt sich oder die Fahrzeit verlängert sich deutlich.

 

 

Nachtrag vom 22. Januar 2007:

 

Die FRS hat die Fahrpläne auf ihrer Homepage aktualisiert:

Auch unter der Kombifahrt mit der DB wird nun für Cuxhaven die Abfahrtszeit 10:30 Uhr genannt. Damit ist das Helgoland-Schiff wie bisher mit dem Zug 08:09 Uhr ab Hamburg Hbf erreichbar. Dieser Zubringerzug ist nun auch korrekt auf der Homepage aufgeführt. Fehlerfrei sind die Angaben allerdings immer noch nicht. Laut FRS wird die Verbindung Sonntags nicht angeboten. Dies ist nicht nachvollziehbar, denn sowohl der morgendliche Zubringerzug aus Hamburg sowie der abendliche nach Hamburg fahren täglich.

 

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß man den Bahnanschluß aus Hamburg entgegen erster Angaben also doch nicht geopfert hat. Dies hat man sich allerdings zu Lasten eines kürzeren Inselaufenthaltes erkauft.

 

Nachtrag vom 12. Februar 2007:

 

Die FRS hat die Angaben auf ihrer Homepage erneut aktualisiert:

Die Kombifahrt mit der Deutschen Bahn ab Hamburg Hbf wird jetzt korrekt auch Sonntags, also täglich, angeboten.

 

 

10. Januar 2007 - Polarstern vor neuen Aufgaben

 

Die Reedereien AG Ems und Norden Frisia sind unter dem Dach der Wilhelmshaven Helgoland Linie (WHL) eine Kooperation im Helgoland-Verkehr eingegangen.

 

Die Einsätze des der AG Ems gehörenden High-Speed-Cats "Polarstern" werden ausweitet, indem das Schiff einige Aufgabengebiete des von der Reederei Norden Frisia verkauften "Cat No.1" übernimmt.

 

Die AG Ems besitzt neben dem Katamaran "Polarstern" auch noch das Schnellschiff "Nordlicht", das ausschließlich im Borkum-Verkehr tätig ist. Dieser Fahrplan ist so konzipiert, daß er mit einem Umlauf möglich ist, d.h. der zweite Katamaran wird im Borkum-Verkehr nur als Ersatz oder Verstärker benötigt. Mit nur zwei Tagen pro Woche im Helgoland-Einsatz von Borkum, Ditzum, Emden, und Eemshaven hat der HSC Polarstern also noch Kapazitäten frei. Somit überrascht die Ancharterung durch die Reederei Frisia als Ersatz für den "Cat No.1" nicht wirklich. Geplant sind mindestens 30 Touren ab Norderney, das würde etwa zwei Fahrten pro Woche entsprechen. Somit wäre der HSC Polarstern vier Tage pro Woche im Helgoland-Einsatz. Von weiteren Abgangshäfen an der Küste oder den Inseln ist bislang nicht die Rede. Damit könnten dann die Verbindungen ab Hooksiel und Langeoog dem Rotstift zum Opfer fallen. Auch die Cat-Verbindung ab Wilhelmshaven wird dann wohl Geschichte sein. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß sich dann bei den Schnellverbindungen westlich der Jade gegenüber 2006 eine Angebotsreduzierung von ca. 50% ergeben würde. Zudem hatte der HSC Polarstern 2005 und 2006 prozentual wetterbedingt die höchste Ausfallquote aller noch im Helgolandverkehr verbliebenen Katamarane.

 

Mit 402 Sitzplätzen ist der HSC Polarstern etwas kleiner als der 432 Personen fassende ehemalige HSC "Cat No.1". Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Schiffen bei knapp 40 kn.

 

Archiv: News aus dem Jahr 2006

 


© 2007  Alexander David

    Letzte Aktualisierung: 10.10.2007