(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)
Retrospektive auf das Jahr 2021 mit Besucherzahlen
Auch im Jahr 2021 wirkte sich die Corona-Pandemie bestimmend auf den Helgoland-Tourismus aus. Erkennbar wird dies konkret in den Besucherzahlen. Wurden im letzten Jahr vor der Pandemie von der Gemeinde Helgoland bis Ende November 2019 knapp 350.000 Gäste gezählt, waren es im ersten Jahr der Pandemie im gleichen Zeitraum nur etwa 210.000 Anreisen. In diesem Jahr zählt man bei der Gemeinde Helgoland erneut im gleichen Zeitfenster knapp 241.000 Besucher, also immerhin etwa 15% mehr als im ersten Corona-Jahr. Die Saison konnte auch im Jahr 2021 pandemiebedingt erst wieder später beginnen, anders als im Vorjahr war es aber möglich, die Passagierschiffe wieder mit voller Passagierkapazität einsetzen zu können.
Soweit zunächst der Überblick über die Fahrgastzahlen im Allgemeinen. Um nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Rückschlüsse für die Saison 2021 zu ermöglichen, hat mir Dennis Schmidt traditionell wieder zusätzlich detaillierte Statistiken für den Zeitraum vom 15. April bis 15. Oktober 2021 zur Verfügung gestellt, die auch einzelne Monate und Wochentage berücksichtigen. Diese statistischen Erhebungen basieren überwiegend auf privat ermittelten Daten. Als Quelle für die Besucherzahlen und Fahrtabsagen diente in erste Linie der Anrufbeantworter aus dem Nummel-Tower, zur Verifizierung ergänzend auch die Webpräsenz duene1.de. Der 15. April bis 15. Oktober entspricht dem Zeitraum des bis 2019 durchführten Börtebetriebs. Auch wenn dieses Jahr der Börtebetrieb erneut wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt werden mußte, wurde aufgrund der Analogie der Werte wiederum genau diese Periode gewählt. Einerseits werden nachfolgend die Daten der Corona-Jahre 2021 und 2020 untereinander verglichen, andererseits die Daten aus dem aktuellen Corona-Jahr 2021 mit den Durchschnittswerten aus den Jahren 2008 bis 2019, also einem längeren Zeitraum vor Beginn der Corona-Pandemie.
Durchschnittliche Besucherzahlen pro Tag für die Monate April bis Oktober
Im Vergleich zwischen 2020 und 2021 ist zu erkennen, daß der Verlauf in beiden Corona-Jahren sehr ähnlich ist. Die rote Kurve für 2021 liegt allerdings generell über der grünen Kurve für 2020.
Vergleich des Verlaufs zwischen den beiden Corona-Jahren (rot und grün) mit den letzten drei Jahren vor Beginn der Pandemie (in Grau-Schattierungen). Auch hier ist tendenziell der Verlauf der Kurven, ob mit Corona oder ohne, bemerkenswert gleichartig, allerdings zeigen die flacheren Kurven aus 2020 und 2021 bis einschließlich Monat August die Auswirkungen der Pandemie besonders deutlich. Geht es nach den Besucherzahlen, scheint die Pandemie sowohl in 2020 als auch in 2021 im September ihr Ende gefunden zu haben, den in diesen Monaten ist im Vergleich zu früheren Zeiten überhaupt keine negative Auswirkung zu erkennen.
Im Vergleich des aktuellen Jahres 2021 (rot) mit den Durchschnittswerten aus den Jahren 2008 bis 2019 (grün) fällt noch einmal die Tragweite der Pandemie ins Auge: Dramatische Verluste bis in den Juni, einschneidende Defizite in den wichtigsten Monaten Juli und August, aber auch erfreuliche wie beachtliche Zugewinne in den Monaten September und Oktober.
Absolute Gesamtbesucherzahlen für die Monate April bis Oktober
Wie schon im Vergleich unter den Besucherzahlen pro Tag ist auch bei den Gesamtbesucherzahlen der sehr ähnliche Verlauf sichtbar. Für den gesamten Zeitraum zwischen Juni und September einschließlich liegt die rote Kurve für 2021 in etwa 10% über der grünen Kurve für 2020.
Wie schon im Vorjahr war Helgoland auch 2021 im April für den touristischen Aufenthalt gesperrt, somit konnten in diesem Monat gar keine Besucher registriert werden. Und auch im Mai 2021 war die Insel zunächst wieder für den Fremdenverkehr blockiert. Erst im letzten Drittel des Monats durften Besucher wieder auf die Insel. Danach ging es mit den Besucherzahlen aufwärts. Der eindeutig höchste Saisonwert mit 3.360 Gästen wurde am 12. August erreicht (ein Donnerstag). Dies war der einzige Tag mit mehr als 3.000 Besuchern, hinzu kamen zwei Tage mit Werten zwischen 2.500 und 3.000 Gästen sowie 24 Tage mit Werten zwischen 2.000 und 2.500 Reisenden.
Vergleich der Gesamtbesucherzahlen des aktuellen Jahres 2021 (rot) mit den Durchschnittswerten aus den Jahren 2008 bis 2019 (grün). Auch hier ist zwischen April und August wieder die Kluft zwischen Pandemie und "normalen" Zeiten zu erkennen und der erstaunlich versöhnliche Saisonausklang im September und Oktober 2021.
Gesamtbesucherzahlen kumuliert für die Monate April bis Oktober
Die Werte für 2021 sind in den roten Säulen aufgetragen, die Größen für 2020 in den grünen Säulen. Am Ende der Sommersaison zum 15. Oktober stehen 211.965 Besucher aus 2021 186.838 Gästen aus 2020 gegenüber - in Pandemie-Zeiten immerhin ein Zuwachs von 13%. Dies befindet sich in Einklang mit der bereits weiter oben von Gemeinde Helgoland gemeldeten Steigerung von 15% bis Ende Novemver 2021.
Hier sind die Werte für 2021 in den grünen Säulen aufgetragen, die vieljährigen Mittelwerte aus den Jahren 2008 bis 2019 in den roten Säulen. Am Ende fehlen 2021 in diesem Zeitraum etwa 57.000 Besucher auf den langjährigen Mittelwert, ein Defizit von rund 21%.
Auswertung nach Wochentagen
Die Abbildung zeigt die absoluten Besucherzahlen nach Wochentagen für die Monate April bis Oktober in den Corona-Jahren (rot und grün) sowie den letzten drei Jahren vor Beginn der Pandemie (in Grau-Schattierungen). Die Kurven in Corona-Zeiten liegen war deutlich niedriger als vor der Pandemie, unterscheiden sich aber nicht grundlegend im Verlauf, sodaß man einen charakteristischen "Pandemie-Effekt" bei der Wochentagsverteilung nicht wahrnehmen kann.
Schaut man für das aktuelle Jahr 2021 nur auf die Hauptmonate Juli (grün) und August (rot), ergibt sich für den August eine sehr ausgeglichene Verteilung auf die Wochentage mit Werten um 2.000 Fahrgäste, im Juli sind die Schwankungen zwischen um die 1.500 und 2.000 Besucher ausgeprägter. Die Ausnahme ist der Sonntag, der in beiden Monaten deutlich abfällt.
Bei den relativen Anteilen der Besucherzahlen pro Wochentag zwischen April und Oktober kann man während der Pandemie (2020 in grün, 2021 in rot) zwischen Montag und Samstag eine homogene Verteilung zwischen 14% und 16% beobachten. Der Sonntag ist bei um die 11% in beiden Jahren der Ausreißer nach unten.
Hier nun die Gegenüberstellung der relativen Anteile der Besucherzahlen pro Wochentag in den Monaten April bis Oktober zwischen dem aktuellen Corona-Jahr 2021 (rot) und den Durchschnittswerten aus den Jahren 2008 bis 2019 vor der Pandemie (grün). Der traditionell sehr starke Samstag und der schwache Montag prägten über viele Jahre das Bild. In der Pandemie nivellieren sich die Werte. Der Sonntag hat während der Corona-Phase noch weiter an Gewicht verloren.
Allgemein wird der Samstag als der Tag des Bettenwechsels bezeichnet, d.h. hier reisen die Übernachtungsgäste an und auch wieder ab. Der grundsätzlich schwache Sonntag könnte sich allerdings daraus erklären, daß auf Helgoland auch besonders viele Übernachtungsgäste Sonntag abreisen, die über die gesamte Woche angereist sind. Da die Schiffe dann am Sonntag mit Rückreisegästen belegt sind, können am Sonntag folglich weniger Tagesgäste befördert werden. Da auf Helgoland grundsätzlich die ankommenden Fahrgäste und nicht abreisenden Gäste in die Statistik eingehen, sind die Werte am Sonntag niedrig. Für diesen Versuch einer Erklärung spricht auch, daß die Reedereien FRS Helgoline und Cassen Eils in der Vergangenheit in einigen Jahren am Sonntag Zusatzfahrten nach / von Cuxhaven eingeschoben hatten, ganz offensichtlich mit der Absicht, die Nachmittagsabfahrten am Sonntag zu entlasten. 2021 fanden aber von keiner Reederei Zusatzfahrten statt.
Auslastung der Passagierschiffe
Die prozentuale Auslastung aller Schiffe zusammen getrennt nach Monaten ist der obigen Graphik zu entnehmen. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis der tatsächlich pro Tag angereisten Gäste zur Gesamtkapazität aller am entsprechenden Tag verkehrenden Schiffe. Der Maximalwert (grün) steht für den Tag des Monats mit der höchsten, der Minimalwert (grau) für den Tag des Monats mit der niedrigsten Auslastung. Für den Durchschnittswert (rot) wurden alle Tage über den gesamten Monat gemittelt. Die durchgezogenen Linien enthalten die Daten aus 2021, die gestrichelten die Werte aus dem Vorjahr.
Da im letzten Jahr die Schiffe in Folge der Pandemie nur mit reduzierter Passagierkapazität fahren durften, in dieser Saison aber wieder mit voller Kapazität unterwegs waren, liegen die Kurven in 2021 begründet unter jenen aus dem Vorjahr.
Aufgrund der Pandemie wurde auch in der Saison 2021 nicht über die Reede aus- bzw. eingebootet und alle Schiffe machten an der Pier fest. Dabei gab es eine nicht unwesentliche Neuerung, denn die Schiffe legten nicht ausschließlich im Südhafen an, sondern nun auch im frisch erneuerten Binnenhafen (Foto oben).
Nach einem coronabedingten verspäteten Saisonstart gingen die Helgoland-Schiffe größtenteils gemäß den Fahrplänen auf Kurs Helgoland, welche die Reedereien vor der Saison veröffentlicht hatten. Nur der Einsatz der "Fair Lady" wurde zurückgezogen und damit auch die Verbindungen von Bremerhaven und Hooksiel. Der ursprünglich erneut angedachte Einsatz des Katamarans "San Gwann" wurde nicht umgesetzt, da das Schiff ins Mittelmeer verlagert wurde. Somit wurde die Hauptlast im Passagierverkehr täglich von der "Helgoland", dem "Halunder Jet" und der "Funny Girl" von Cuxhaven, Hamburg und Büsum bewältigt. Hinzu kamen, vorrangig für Tagesausflüge von Amrum und Sylt, der "Adler Cat" an fünf Tagen in der Woche und zudem überwiegend im Juli und August die "Lady von Büsum" zur Unterstützung der "Funny Girl". Zusätzliche Mittagsfahrten wurden, wie bereits erwähnt, in der Saison 2021 nicht angeboten, Ausflugsfahrten zum Windpark "Meerwind Süd / Ost" mit dem "Halunder Jet" wurden aber wieder aufgenommen.
Aufgrund der Corona-Pandemie gestaltete sich der Helgoland-Besuch von Kreuzfahrtschiffen erneut sehr dynamisch. Lange geplante Fahrten mußten teilweise abgesagt werden und bei einigen Reisen wurden die Anlauforte gewechselt, hingegen kamen aber auch Kreuzfahrten mit Helgoland-Anlauf plötzlich hinzu. Da coronabedingt weltweite Reisen wegen gesperrter Häfen bzw. Länder weiterhin schwierig oder gar nicht möglich waren, kamen die Schiffe noch immer verstärkt in der Nord- und Ostsee zum Einsatz, wovon auch die Destination Helgoland weiterhin profitierte. Die Hauptrolle bei den Helgoland-Anläufen nahm im Jahr 2021 erneut Hapag-Lloyd ein, die wie schon im Vorjahr besonders häufig ihre "HANSEATIC"-Schiffe zu Deutschlands Hochseeinsel schickten. Höhepunkt war die Taufe des dritten Schiffes aus der "HANSEATIC"-Serie, der "HANSEATIC spirit", vor dem Roten Felsen (Foto oben). Die Expeditionsfahrten mit M/S Quest wurden dagegen im Jahr 2021 nicht fortgesetzt.
Die "Helgoland" bei Sturm vor der Insel.
Insgesamt kam es im Jahr 2021 zwischen dem 15. April und dem 15. Oktober bei 602 angesetzten Fahrten zu 47 Absagen. Somit wurden in diesem Zeitraum 555 Fahrten durchgeführt (92%). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es bei 736 geplanten Touren und 72 Absagen 664 durchgeführte Fahrten (90%). Da die Insel in den Corona-Jahren 2020 und 2021 nach den Lockdowns im Frühjahr jeweils erst wieder ab dem letzten Drittel des Monats Mai für touristische Reisen freigegeben war, liegt die absolute Anzahl der geplanten und durchgeführten Fahrten zu Zeiten der Pandemie auf niedrigem Niveau. Im Jahr 2021 kam noch hinzu, daß die ursprünglich eingeplanten Schiffe "San Gwann" und "Fair Lady" nicht eingesetzt wurden und somit maximal nur noch fünf Schiffe pro Tag die Insel ansteuerten. Insofern sind die absoluten Werte in der zurückliegenden Saison noch einmal deutlich tiefer als im ersten Corona-Jahr. Der relative Wert der durchgeführten Fahrten liegt bei 92%, somit fast unverändert zu 2020 und auch zu 2019. Zum Vergleich weitere Werte aus den Vorjahren: Im Jahr 2019 fielen 67 von 783 Fahrten aus, 2018 126 von 1.007 Fahrten, 2017 85 von 894, 2016 48 von 899, 2015 65 von 874 und 2014 66 von 949. In der Sommersaison 2021 gab es nach Ende des touristischen Lockdowns nur einen Tag, an dem wetterbedingt keine Schiffsverbindung zur Insel möglich war. 2020 und auch 2019 war die Insel in der Sommersaison sogar jeden Tag erreichbar. Weitere Werte aus der Historie für Tage ohne Schiffsverbindung: 2018, 2017 und 2016 bei Helgoland-Flotte mit M/S Helgoland: 2, 3 und 0, zum Vergleich vor der Einführung von M/S Helgoland 2015 und 2011: 7 bzw. 15. Fahrten mit abweichendem Fahrplan (z.B. wetterbedingter früherer Abfahrt auf Helgoland) wurden bei allen Schiffen übrigens als normale Fahrt gewertet und gehen in die Ausfallstatistik nicht ein, d.h. nur komplett abgesagte Fahrten oder solche, bei denen die Reise auf dem Hinweg abgebrochen wurde, werden gezählt.
Fahrtabsagen für die Monate April bis Oktober
Hier wurden die geplanten (rote Striche) gegen die tatsächlich durchgeführten Fahrten (grüne Balken) für das Jahr 2021 pro Helgoland-Schiff aufgetragen. Die Differenzen ergeben sich überwiegend durch wetterbedingte Fahrtausfälle, in wenigen Fällen sind sie technischer Natur. Die "Helgoland", die "Funny Girl" und der "Halunder Jet" fuhren die gesamte Saison täglich nach Helgoland und kommen so jeweils auf rund 150 geplante Fahrten. Der "Adler Cat" war auch die gesamte Saison unterwegs, allerdings nur an fünf Tagen in der Woche, und kommt somit auf 105 beabsichtigte Fahrten. Der Einsatz der "Lady von Büsum" konzentrierte sich auf die Monate Juli und August. Gemeinhin wurden vier Fahrten pro Woche angesetzt, was in 44 geplanten Einsätzen resultiert. Die "Fair Lady" kam nur bei einer einzigen Sonderfahrt zum Einsatz.
Die Graphiken zeigen die Fahrtabsagen (oben absolut, unten relativ) aller Helgoland-Schiffe im Vergleich für die letzten fünf Jahre. Der "Adler Cat" wird zwischen 2021 und 2018 ausgewiesen (vorher "Adler-Express"), der neue "Halunder Jet" ebenfalls zwischen 2021 und 2018 (vorher namensgleicher Vorgänger). Bei der "Fair Lady" kam es bei nur einer einzigen Sonderfahrt logischerweise in 2021 zu keinen Absagen. Für M/S Helgoland wird 2019 kein Wert ausgegeben, da es keine Ausfälle gegeben hat. Für die "Lady von Büsum" wird für 2019 kein Wert ausgewiesen, da dieses Schiff in diesem Jahr nur für wenige Sonderfahrten im Helgoland-Einsatz tätig war. Die durch die Corona-Pandemie verkürzte Saison hat wieder eine etwas geringere Anzahl der absoluten Einträge zur Folge. Schaut man sich die relativen Werte an, ergeben sich in dieser Saison kaum Auffälligkeiten, vielleicht von den vergleichsweise niedrigen Werten bei der "Funny Girl" und beim "Adler Cat" einmal abgesehen. Insgesamt kann man aber aus den relativen Werten keine repräsentativen Unterschiede zwischen den Pandemie-Jahren und einer "normalen" Saison aus den Vorjahren ableiten.
Diese Darstellungen zeigen für das Jahr 2021 die Verteilung der Fahrtabsagen (links absolut, rechts relativ) auf die Monate April (2. Hälfte), Mai bis September und Oktober (1. Hälfte).
Da die Helgoland-Schiffe erst ab dem letzten Drittel des Monats Mai wieder für touristische Fahrten im Einsatz waren, ist der Anteil der Fahrtausfälle vor dem Juni natürlich gering. Im Juni war das Wetter sehr beständig, sodaß im gesamten Monat nur eine einzige Fahrt abgesagt werden mußte. In den folgenden Monaten gab es dann mehr wetterbedingte Fahrtabsagen, die meisten im August mit 14 Tagen. In der ersten Hälfte des Monats Oktober machten sich die Vorboten des Herbstes mit unruhiger See bemerkbar, Fahrtabsagen wurden somit wahrscheinlicher. Sieben der elf Ausfälle im Oktober gehen allein auf den "Adler Cat".
Noch ein ungewohnter Anblick - kein neues Schiff, aber ein neues Outfit:
Der "Halunder Jet" präsentiert sich im Jahr 2021 in neuem Styling.
Saisonfazit:
Nimmt man die Gästezahlen vor Beginn der Corona-Pandemie als Grundlage, ist es nach 2020 auch im Jahr 2021 wieder zu einem deutlichen Besucherrückgang gekommen, allerdings hat sich die Situation im Vergleich zur ersten Corona-Saison etwas entspannt. Im Jahr 2020 betrug der Rückgang bis Ende November gegenüber dem Vorjahr im gleichen Zeitraum etwa 40%. Weiterhin lag eigenen Aufzeichnungen zufolge die Summe der Besucher aus dem Zeitraum 15. April bis 15. Oktober 2020 etwa 30% unter dem langjährigen Mittel aus den Jahren 2008 bis 2019. Für das Jahr 2021 meldet die Gemeinde Helgoland bis Ende November etwa 240.000 Besucher, das ist im Vergleich zu den etwa 350.000 Besuchern im gleichen Zeitraum 2019 "nur" (oder immer noch - es kommt auf die Sichtweise an) ein Verlust von rund 30%. Zudem liegt den weiter oben präsentierten eigenen Aufzeichnungen zufolge die Summe der Besucher aus dem Zeitraum 15. April bis 15. Oktober 2021 gut 20% unter dem langjährigen Mittel aus den Jahren 2008 bis 2019.
Das weitere Resümee kann man quasi vom Vorjahr übernehmen: Vergleicht man die coronabedingten Auswirkungen auf viele internationale Reiseziele, den Flugverkehr oder die Kreuzfahrtbranche mit Helgoland, ist man auf dem Roten Felsen erneut den Umständen entsprechend gut durch das zweite Jahr der Pandemie gekommen. Viele Urlauber haben sich in Zeiten der Pandemie wieder verstärkt für Ferien im eigenen Land entschieden. Tagesausflüge und Übernachtungsurlaub waren trotz der Pandemie auf Helgoland auch 2021 problemlos und mit nur wenigen Einschränkungen möglich. Der traditionelle Anlandungsverkehr mit den Helgoländer Börtebooten war 2021 allerdings weiterhin ausgesetzt. Ob und wie es mit dem Aus- und Einbooten nach dem Ende der Pandemie weitergehen wird, ist ohne Zweifel eine spannende Frage. Mit der "Nordlicht II" und dem "Adler Jet" stehen die nächsten zwei Katamarane, die sicherlich direkt im Hafen festmachen werden, in den Startlöchern und die "Funny Girl" sowie die "Fair Lady" gehen auf die 50 Lebensjahre zu oder haben diese bereits sogar überschritten und werden folglich nicht mehr ewig fahren. Mit dem Verzicht auf den Einsatz der "Fair Lady" waren die Abfahrtshäfen Hooksiel und Bremerhaven in der Saison 2021 komplett vom Helgoland-Verkehr abgeschnitten. Bei den Kreuzfahrten war es wiederum hauptsächlich die Reederei Hapag-Lloyd, die Helgoland-Anläufe auffällig oft in die Routen ihrer Cruiser Liner einbaute.
Ausblick auf das Jahr 2022:
Wie es sich mit der Corona-Pandemie in der kommenden Saison verhalten wird, ob und in welcher Form sich eventuell Einschränkungen weiterhin auf den Tourismus auswirken werden, ist um den Jahreswechsel 2021 / 2022 nicht evident vorhersehbar. Davon ungeachtet haben die Reedereien die ersten Fahrpläne für die Saison 2022 festgelegt. Demnach soll der "Halunder Jet" zwischen dem 25. März und dem 30. Oktober auf bewährter Route zwischen Hamburg, Cuxhaven und Helgoland verkehren, dienstags und donnerstags wieder mit verlängertem Inselaufenthalt. Cassen Eils hat den Fahrplan für die Sommersaison 2022 noch nicht komplett veröffentlicht. Fest steht aber der Plan für die "Helgoland" auf der Hauptverbindung ab Cuxhaven. Wie beim "Halunder Jet" beginnt die Rückfahrt der "Helgoland" jetzt auch dienstags und donnerstags um 17:00 Uhr, an den anderen Tagen um 16:15 Uhr. Dienstag und Donnerstag werden also einheitlich die Wochentage der späten Rückfahrt. Welche Rolle die "Fair Lady" und die Verbindungen aus Bremerhaven und Hooksiel spielen werden, ist aufgrund noch nicht vorhandener Fahrpläne momentan nicht erkennbar. Auch konkrete Fahrpläne der "Nordlicht II" für Cuxhaven oder andere Häfen in Niedersachsen gibt es noch nicht, allerdings für Büsum. Für Adler-Eils soll der neue Katamaran nach Sonderfahrplan von Büsum Kurs auf Helgoland nehmen. Die "Funny Girl" soll am 1. April 2022 den Betrieb ab Büsum aufnehmen. Die "Lady von Büsum" findet man dagegen nicht mehr im Helgoland-Fahrplan. Die Adler-Reederei hat auch noch keine detaillierten Fahrpläne veröffentlicht. In einer Presseerklärung wurde aber bereits mitgeteilt, daß der neue "Adler Jet" die Verbindung von Norderney nach Helgoland wiederbeleben soll. Ob der zusätzliche Einsatz eines zweiten Adler-Katamarans auch Auswirkungen auf die Routen des "Adler Cat" hat, bleibt abzuwarten. Jedenfalls drängen die neuen Katamarane klar erkennbar in die Flotte und so könnte es im Jahr 2022 wieder einmal größere und richtungsweisende Umbrüche im Helgoland-Verkehr geben. Die Routen der Kreuzfahrtschiffe sind für 2022 überwiegend darauf ausgelegt, daß wieder weltweite Ziele angesteuert werden können. Somit sind momentan für 2022 deutlich weniger Helgoland-Anläufe von Hapag-Lloyd im Programm, nämlich drei ("Europa", "Europa 2" und "HANSEATIC nature"). Im Jahr 2022 will aber auch Phoenix Cruises vor Helgoland die Anker werfen. Geplant sind ebenfalls drei Anläufe ("Artania", 2x "Amera"). Auch die "Hamburg" von "Plantours" hat sich angekündigt.
Und am Ende kam er doch noch: Der neue Katamaran "Nordlicht II" von AG Ems / Cassen Eils.
Der Einsatz der "Nordlicht II" wurde bereits für den Sommer 2021 angekündigt, infolge der Pandemie konnte der Transport des neuen Katamarans von Singapur nach Deutschland jedoch nicht planmäßig erfolgen. Somit kam die "Nordlicht II" in der zurückliegenden Sommersaison nicht mehr zum Einsatz, die Jungfernfahrt nach Helgoland konnte aber doch noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Der planmäßige Einsatz ist dann für die nächste Saison geplant.
Wenn Cassen Eils eine Jungfernfahrt anberaumt, sollte man warme Kleidung aus dem Schrank holen, denn wie schon bei der ersten Fahrt der "Helgoland" im Dezember 2015 wurde auch der Katamaran "Nordlicht II" wieder bei winterlichen Temperaturen auf seine erste Reise zum Roten Felsen geschickt. Sehr erfreulich war es, daß die Reederei Cassen Eils trotz der ungewöhnlichen Jahreszeit für eine Jungfernfahrt dieses Mal Fahrkarten für eine Mitfahrt in den freien Verkauf gegeben hatte, sodaß es einem größeren Publikum möglich war, das neue Schiff gleich auf der ersten Fahrt zu erleben.
15. Dezember 2021 - "San Gwann" umbenannt + verkauft
Eigentlich waren für den Herbst 2021 noch einmal ein paar Bilder auf nordreport.de geplant, die den ehemaligen Helgoland-Katamaran "San Gwann" im Einsatz zwischen Ibiza und Formentera zeigen sollten. Daraus ist jedoch nichts geworden, da "San Gwann" vorher in einen Unfall verwickelt war.
Nur zwei Monate war der Katamaran "San Gwann" zwischen Ibiza und Formentera im Einsatz.
Gemäß Berichterstattung balearischer Medien fuhr der Katamaran "San Gwann" am späten Abend des 28. August 2021 mit hoher Geschwindigkeit auf die kleine Felseninsel "Es Malvins" südlich der Hafenausfahrt von Ibiza auf. Das Schiff wurde dabei stark beschädigt, von den 35 Passagieren und 12 Crewmitgliedern wurden 25 Personen verletzt. Über die Unfallursache wurde im späteren Verlauf nichts bekannt. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September 2021 wurde der Katamaran geborgen und in den Hafen von Ibiza geschleppt, nachdem zuvor rund 15 Tonnen Dieselkraftstoff aus dem verunglückten Schiff abgepumpt wurden.
FRS Iberia informierte nach dem Unfall über ihren Webauftritt, daß der Betrieb zwischen Ibiza und Formentera temporär unterbrochen sei. Am 30. November 2021 gab die Zentrale der FRS in Flensburg aber bekannt, daß die Route zwischen Ibiza und Formentera mit "San Gwann" sowie die auch erst kürzlich aufgenommene Verbindung zwischen Alcúdia (Mallorca) und Ciutadella (Menorca) dauerhaft eingestellt werde. Als Grund wird der erhebliche Rückgang des Passagieraufkommens durch die Corona-Pandemie genannt.
Mittlerweile berichten lokale Medien, daß der Katamaran verkauft sein soll und nun den Namen "San Giorgio" trägt. Das ehemalige Mitglied der Helgoland-Flotte soll demnach mit dem Frachtschiff "Rolldock Sea" zur Reparatur nach Malta überführt werden und später in Norwegen zum Einsatz kommen.
28. November 2021 - "Nordlicht II" auf Jungfernfahrt
Für die AG Ems wurde 2020 / 2021 in einer Niederlassung der Penguin-Werft-Gruppe Singapur in Batam / Indonesien ein neuer Katamaran namens "Nordlicht II" mit der IMO-Nummer 9921661 gefertigt, der für den Borkum-Verkehr geplant ist, aber auch für die Tochtergesellschaft Cassen Eils im Helgoland-Dienst zum Einsatz kommen wird.
Am 25.03.2021 wurde das Schiff zu Wasser gelassen, es folgten die Endausrüstung in Singapur und in der Zeit vom 11. bis 27.05.2021 Testfahrten in der Straße von Singapur. Die Übergabe an die AG Ems erfolgte am 03.06.2021 ebenfalls in Singapur. Ursprünglich hatte man geplant, das neue Schiff bereits im Sommer 2021 in der Deutschen Bucht einzusetzen. Die erste buchbare Fahrt zwischen Cuxhaven und Helgoland war für den 03.07.2021 angesetzt. Aufgrund der Corona-Pandemie kam es aber weltweit zum Ausfall von Transportschiffen, sodaß die Beförderung von Singapur nach Deutschland nicht planmäßig erfolgen und der Einsatz in der Nordsee im Sommer 2021 nicht umgesetzt werden konnte. Mit mehrmonatiger Verzögerung startete der Transport dann am 22.10.2021 in Singapur. Das Transportschiff "Paula" brachte den neuen Katamaran über den Suezkanal und die Straße von Gibraltar nach Emden, wo die Fahrt am 13.11.2021 endete. Nicht einmal 14 Tage später erfolgte am 26.11.2021 die Taufe in Emden mit anschließender Tauffahrt nach Borkum. Am 27.11.2021 fuhr die "Nordlicht II" dann erstmals von Borkum über Helgoland nach Cuxhaven, um von dort am 28.11.2021 auch für die Reederei Cassen Eils die Jungfernfahrt nach Helgoland durchzuführen.
Der Heimathafen der "Nordlicht II" ist Emden.
Die "Nordlicht II" am 28.11.2021 vor der Jungfernfahrt für die Reederei Cassen Eils an der Alten Liebe in Cuxhaven.
Noch schnell ein Blick über das Freideck, das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt verständlicherweise nicht übermäßig frequentiert ist, dann geht es gegen 8:30 Uhr auch schon los.
Wie im Fluge vergeht die Zeit und schon ist Helgoland in Sicht.
Einfahrt in den Südhafen.
Die "Nordlicht II" hat am Westdamm festgemacht.
Von dort ging es umgehend weiter nach Büsum zu einer Schiffspräsentation mit Open Ship.
Hier ein paar Impressionen aus dem Inneren des neuen Katamarans:
Der Salon auf dem Hauptdeck, oben mit Blick Richtung Bug, unten Richtung Heck mit Bistro in der Mitte.
Hier ist das Oberdeck zu sehen, oben der hintere, unten der vordere Salon.
Im vorderen Salon auf dem Oberdeck befindet sich die exklusivere Captains Class mit 96 Sitzplätzen. In den anderen Bereichen liegen die 354 Sitzplätze der Comfort Class. Insgesamt verfügt der Katamaran also über 450 Sitzplätze in zwei Klassen sowie in drei Salons auf zwei Decks. Die 54 Plätze auf dem freien Sonnendeck werden bei der Gesamtkapazität des Katamarans nicht mitgerechnet.
Der neue Katamaran hat eine Länge von 46,80 m, eine Breite von 11,00 m und einen Tiefgang von 1,58 m.
Eine Maschinenleistung von 2x 2.960 kW bringt die "Nordlicht II" auf eine Geschwindigkeit von 35 kn.
Die Rückfahrt von Helgoland nach Cuxhaven um 15:30 Uhr konnte nicht pünktlich erfolgen, da der Katamaran zur vorgesehenen Abfahrtszeit noch nicht von Büsum aus eingetroffen war.
Gegen 16:00 Uhr machte sich die "Nordlicht II" dann auf den Rückweg nach Cuxhaven.
Die "Nordlicht II" nach der Jungfernfahrt für Cassen Eils zurück an der Alten Liebe.
Am 29. November 2021 wurde der neue Katamaran von Cuxhaven über Borkum nach Emden überführt.
Weitere Fahrten für Cassen Eils nach Helgoland sind in der Sommersaison 2022 geplant.
5. November 2021 - Winterfahrplan 2021/2022
Die "Helgoland" ist das aktuelle Winterschiff und fährt auch in der kalten Jahreszeit vom Cuxhavener Fährhafen ab. In Vor- oder Nachbereitung für den Werftaufenthalt, der in der Regel in der nachfrageschwachen Zeit durchgeführt wird, kann man die "Helgoland" aber wie auf obigem Foto auch mal an der Alten Liebe erwischen.
Der Winterfahrplan 2021 / 2022 entspricht jenem der vergangenen Jahre. Je nachdem, auf welche Wochentage die Festtage fallen, werden lediglich um Weihnachten und den Jahreswechsel wie üblich marginale Anpassungen vorgenommen. Im letzten Winter kam der Fahrplan aufgrund der Corona-Pandemie nicht zur Anwendung. Vom Sommerfahrplan ging es damals direkt in den Lockdown mit nur drei Fahrten pro Woche. Für Touristen war die Insel zu dieser Zeit gesperrt. Auch in diesem Herbst und Winter ist die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland wieder hoch, der Winterfahrplan ist aber mit der 2G-Richtlinie (Zutritt zum Helgoland-Schiff mit Nachweis geimpft oder genesen) dieses Mal planmäßig angelaufen. Die Fahrpreise für den Winter 2021/2022 wurden mit 49,90 EUR für die Tagesfahrt, 37,- EUR für die einfache Fahrt sowie 58,- EUR für die Saisonrückfahrt angegeben und entsprechen somit den Preisen aus dem Sommer 2021.
Nachfolgend die Fahrplandaten für die kommende Wintersaison im Detail:
Cuxhaven - Helgoland (Seebäderschiff)
5. November bis 19. Dezember 2021
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Montag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Dienstag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch | 10:30 Uhr | |
Donnerstag | 10:30 Uhr | 07:30 Uhr + 16:00 Uhr |
Freitag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Samstag | 10:30 Uhr | |
Sonntag | 13:00 Uhr |
20. Dezember 2021 bis 6. Januar 2022
Tag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Montag, 20.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Dienstag, 21.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch, 22.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Donnerstag, 23.12. | 10:30 Uhr | 14:00 Uhr |
Freitag, 24.12. | ||
Samstag, 25.12. | ||
Sonntag, 26.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Montag, 27.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Dienstag, 28.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch, 29.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Donnerstag, 30.12. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Freitag, 31.12. | 10:30 Uhr | |
Samstag, 01.01. | 14:00 Uhr | |
Sonntag, 02.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Montag, 03.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Dienstag, 04.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch, 05.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Donnerstag, 06.01. | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
7. Januar bis 27. März 2022
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Montag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Dienstag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Mittwoch | 10:30 Uhr | |
Donnerstag | 10:30 Uhr | 07:30 Uhr + 16:00 Uhr |
Freitag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Samstag | 10:30 Uhr | |
Sonntag | 13:00 Uhr |
28. März bis 30. April 2022
Wochentag | Abfahrt Cuxhaven | Abfahrt Helgoland |
Montag bis Sonntag | 10:30 Uhr | 16:00 Uhr |
Fahrzeit pro Strecke: ca. 2 1/4 bis 2 1/2 Stunden.
Beginnend am 15.11.2021 werden bei M/S Helgoland turnusmäßige Werftarbeiten durchgeführt.
Während dieser Zeit wird die "Helgoland" durch die "Fair Lady" vertreten (unten).
Die Werftarbeiten bei M/S Helgoland waren eigentlich bis einschließlich 5. Dezember 2021 terminiert, allerdings konnte das Stammschiff bereits am 3. Dezember schon wieder zwischen Cuxhaven und Helgoland im Einsatz beobachtet werden.
10. Oktober 2021 - Flottenzuwachs bei Adler
Für die Adler-Reederei wird künftig ein weiteres Schiff im Einsatz sein:
Der Katamaran "Salten", einst im Liniendienst zu den Lofoten unterwegs, traf am 10. Oktober 2021 aus Norwegen kommend in Büsum ein.
Der Adler-Neuzugang im Hafenbecken 3 im Büsum.
Der aus Norwegen übernommene Katamaran wird künftig "Adler Jet" heißen und soll in einem Joint Venture mit North Frisian Offshore unter anderem auch im Helgoland-Verkehr eingesetzt werden, wie es mit dem "Adler Cat" aktuell schon umgesetzt wird. Geplant sind in Zusammenarbeit mit AG Norden Frisia mehrere Fahrten pro Woche zwischen Norderney und dem Roten Felsen. Zudem soll die Route zwischen Cuxhaven und Sylt verstärkt werden.
Noch ist der neue Name nur provisorisch am Heck fixiert.
Der Katamaran wurde 2003 in Australien gebaut, ist 41 m lang, 11,5 m breit, hat einen Tiefgang von 2 m und fährt maximal 33 kn. Die Kapazität wird aktuell mit 212 Fahrgästen angegeben, laut Adler-Presseerklärung soll diese aber auf 280 Passagiere erhöht werden. Das Schiff war als "Nordlandsekspressen" zwischen Bodø und Svolvær auf den Lofoten im Einsatz, also einer Strecke, wo die See auch mal sehr ungemütlich werden kann. Daher wird in der Adler-Presseerklärung auch noch auf die hohe Seegangsstabilität des neuen Katamarans hingewiesen, die im Helgoland-Verkehr im Allgemeinen und auf der Norderney-Route im Speziellen mit Sicherheit nicht schaden kann.
Der Katamaran "Salten" vom Helgoland-Kai aus gesehen, wo sich auch der Stammliegeplatz der "Funny Girl" befindet.
Gemeinsam in Büsum: Der "Adler Cat" und rechts daneben der neue "Adler Jet".
Impressionen & Informationen aus dem Sommer 2021
Auch im Jahr 2021 hat die Corona-Pandemie ausgeprägte Auswirkungen auf den Schiffsverkehr im Helgolanddienst.
Ganz ähnlich wie im Vorjahr startete auch die Saison verspätet. Nachdem in 2020 die Insel nach dem Lockdown am 18. Mai wieder für den Tourismus geöffnet werden konnte, war es in diesem Jahr der 17. Mai. Anschließend nahm der Passagier-Verkehr zur Insel trotz der weiterhin notwendigen Abstands- und Hygieneregeln im doppelten Sinne wieder Fahrt auf.
Schiffsglocke M/S Helgoland
Die Flotte im Überblick
Auch in diesem Jahr verzichtete man coronabedingt auf das Aus- und Einbooten. Folglich ist der Anlandungsverkehr der Passagiere über die Börte weiterhin ausgesetzt und alle Passagierschiffe machen 2021 erneut im Hafen an der Pier fest.
Aufgrund der Abstandsregeln während der Corona-Pandemie konnten die Helgoland-Schiffe im Jahr 2020 nur mit ca. 55% der maximalen Passagierkapazität verkehren. Um trotzdem die Buchungsnachfrage befriedigen zu können, hatten die Reedereien die Schiffskapazitäten aufgestockt. Dadurch waren im Vorjahr häufig bis zu sieben Schiffe pro Tag im Einsatz und der Helgoland-Verkehr war sehr vielfältig. Da in diesem Jahr die Schiffe wieder mit 100% Auslastung fahren können, fuhren die Reedereien die Anzahl der Schiffe wieder nach unten. So wurde z.B. der Katamaran "San Gwann" von FRS Helgoline ins Mittelmeer verlagert (nordreport.de berichtete) und Cassen Eils setzte die "Fair Lady" in diesem Sommer bis auf eine Ausnahme gar nicht ein - weder von Bremerhaven / Hooksiel noch von Cuxhaven. Auch der angedachte Einsatz eines neuen Katamarans der AG Ems, der 2021 für die Tochtergesellschaft Cassen Eils nach Helgoland fahren sollte, kam über die Ankündigung und den Fahrkartenverkauf nicht hinaus. Somit sind in diesem Jahr nur drei Schiffe täglich im Helgoland-Einsatz, maximal können es bei aktuellem Fahrplangefüge fünf werden.
Die täglich verkehrenden Schiffe machen in der Regel wie auf dem oberen Foto an der Südkaje und am südlichen Westdamm fest: Vorne die "Helgoland", dann die "Funny Girl" und dahinter der "Halunder Jet". Teilweise wird aber alternativ auch der von der Südkaje abzweigende Süddamm genutzt, wenn z.B. einer der Standard-Anleger belegt ist.
Die "Lady von Büsum" und der "Adler Cat" liegen dagegen überwiegend an der Westkaje. Teilweise wird aber auch der Cassen-Eils-Wai genutzt, an dem auf dem unteren Foto rechts der "Adler Cat" festgemacht hat.
Die Flotte im Detail
Fundament der Inselanbindung ist die ganzjährige Verbindung ab Cuxhaven mit M/S Helgoland. Bis Mitte Mai 2021 fuhr das Schiff im Lockdown dreimal pro Woche zur Insel, ab 17. Mai 2021 war es Touristen dann wieder möglich, die Insel täglich mit der "Helgoland" zu erreichen.
Neuerdings treten die Schiffe der FRS äußerlich in einem einheitlichen Corporate Design auf. Im Herbst 2020 konnte man diese Gestaltung bereits beim "Skane Jet" beobachten. Auch der "Halunder Jet" blieb von dieser Umgestaltung nicht verschont und zeigt sich in der Saison 2021 in neuem Outfit. Verloren gegangen sind dadurch die Helgoländer Nationalfarben "rot - grün - weiß" gepaart mit den schmalen, zum Heck breiter werden Streifen, die die Dynamik des Schiffes bildlich unterstrichen haben. Der alte Lack war außerordentlich stimmig gewählt und paßte ideal zum Schiff.
Auf den Fotos oben und unten kann man unschwer erkennen, daß der neue, nur aufgeklebte "Lack" den Kräften der Nordsee nicht gewachsen ist und der grüne Streifen des ursprünglichen Designs schon wieder sichtbar ist.
Die "Funny Girl" ist das täglich verkehrende Hauptschiff ab Büsum. Das bis zum Jahr 2019 auf der Reede vor Helgoland ankernde Schiff steuert auch in diesem Jahr wieder den Südhafen an.
Die "Lady von Büsum" kommt im Juli und August dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags ebenfalls aus Büsum hinzu. Weitere Termine sind bei hoher Nachfrage ab Büsum möglich. Zudem sollte das Schiff am Saisonende täglich ab Büsum verkehren, wenn die "Funny Girl" bereits in der Winterpause ist. Abweichend ist aber die "Lady von Büsum" eher in die Winterpause gegangen und die "Funny Girl" fuhr bis zum Saisonende durch. Auch die "Lady von Büsum" ankert tendenziell auf der Reede, läuft aber derzeit coronabedingt in den Südhafen ein.
Der "Adler Cat" fährt den Roten Felsen montags bis freitags von Sylt und Amrum an.
Am Wochenende pendelt er zwischen Cuxhaven und Sylt.
Fahrplanwesen
Nachdem im letzten Jahr aufgrund der pandemiebedingten Aussetzung des Anlandungsverkehrs die prominenten Abfahrtstafeln der Helgoland-Schiffe auf der Landungsbrücke leer blieben und nur die Besucheranzahl genannt wurde, werden in diesem Jahr die Abfahrten wieder angezeigt, auch wenn, wie bereits beschrieben, weiterhin auf das Aus- und Einbooten verzichtet wird und die Schiffe ausschließlich im Hafen anlegen.
Das Foto oben zeigt die Abfahrten beispielhaft für einen Tag, an dem alle fünf Schiffe die Insel anlaufen. Diese Situation entsteht planmäßig am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Die späte Abfahrt des "Halunder Jet" um 17:00 Uhr deutet darauf hin, daß es sich nicht um einen Mittwoch handeln kann (Abfahrt dann um 16:30 Uhr). Der 5. August 2021 ist ein Donnerstag, also paßt die Ansicht zum Wochentag. Der tägliche Zwischenstop des "Halunder Jet" in Cuxhaven ist nicht ausgewiesen.
Neu auf der Abfahrtstafel ist die Unterscheidung zwischen Südhafen und Binnenhafen. Nach der Fertigstellung der Grundsanierung ist der Binnenhafen wieder für den Verkehr freigegeben und wird nun auch von der "Lady von Büsum" und dem "Adler Cat" angefahren. Allerdings machen diese beiden Schiffe im Sommer 2021 immer noch überwiegend im Südhafen fest, im Binnenhafen nur gelegentlich. Auf der Abfahrtstafel ist dieser Wechsel nicht ersichtlich. Die Abfahrt dieser beiden Schiffe wird immer für den Binnenhafen ausgewiesen, auch wenn häufig doch der Südhafen angesteuert wird.
Das untere Foto zeigt die Situation am Samstag, dem einzigen Wochentag, an dem die "Funny Girl" planmäßig im Juli und August nicht um 16:00 Uhr abfährt, sondern erst um 17:30 Uhr (spätere Abfahrt wegen längerem Inselaufenthalts). Samstags fährt wie auch dienstags, mittwochs und donnerstags die "Lady von Büsum" als Zusatzschiff von Büsum, allerdings am Wochenende nicht der "Adler Cat", bei dem die Abfahrtszeit vom Freitag nicht entfernt wurde. Zusätzlich enthält die Abfahrtstafel noch die Fahrpläne für den Dünenverkehr, die Inselrundfahrt ab Landungsbrücke mit dem Börteboot und unten rechts Informationen über die Helgoländer Börteboot-Regatta, die nach einem Jahr coronabedingter Pause in diesem Jahr traditionell am 10. August wieder stattfinden kann. Allerdings hat man bei der Zählung etwas zu weit in die Zukunft geblickt, denn es handelt sich nicht wie angegeben um die 69. Regatta, sondern um die 66. Ausgabe.
In diesem Jahr konnten die Passagierschiffe im Helgoland-Verkehr wieder mit voller Auslastung fahren, eine Begrenzung der Besucher auf eine maximale Anzahl pro Tag aufgrund der Corona-Pandemie wie im letzten Jahr konnte nicht beobachtet werden. Trotzdem blieben die Besucherzahlen durchschnittlich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie, aber klar über den Werten vom letzten Jahr. Mit Sicherheit spielt bei Betrachtung der Besucheranzahlen im Sommer 2021 der fehlende Einsatz der "Fair Lady" eine Rolle. An guten Tagen können um 2.500 Besucher gezählt werden, in Einzelfällen sogar zwischen 2.500 und 3.000 Gäste. Der eindeutig höchste Wert mit 3.360 Gästen wurde am Donnerstag, dem 12. August erreicht, an dem mit der "Europa" und der "Amera" gleich zwei größere Kreuzfahrtschiffe die Insel besuchten. Zum Vergleich die Saisonhöchstwerte der Vorjahre: 2.248 mit Corona-Beschränkung am 31. Juli 2020 (Freitag), 3.837 am 6. August 2019 (Dienstag), 3.913 am 7. August 2018 (Dienstag), 3.503 am 14. August 2017 (Montag), 3.344 am 26. Juli 2016 (Dienstag), 3.462 am 13. August 2015 (Donnerstag) und 3.952 am 6. August 2014 (Mittwoch).
Bei diesem Foto der Abfahrtstafel vom 3. Juli 2021 handelt es sich um ein aufschlußreiches Dokument. An diesem Tag sollte eigentlich erstmals planmäßig der neue Katamaran "Nordlicht II" der AG Ems für die Tochtergesellschaft Cassen Eils zum Roten Felsen im Einsatz sein. Sogar die Abfahrtstafel auf der Helgoländer Landungsbrücke hatte man für das neue Schiff schon vorbereitet. Aber die Abfahrtszeit blieb leer, denn der Katamaran lag zu diesem Zeitpunkt noch in Singapur.
Dieses Foto veröffentlichte die Reederei AG Ems zusammen mit einer Presseerklärung am 01.04.2021 zum Neubau eines neuen Katamarans namens "Nordlicht II" für den Verkehr in der Deutschen Bucht. Das Foto zeigt das neue Schiff auf einer Werft in Batam / Indonesien, einer Niederlassung der Penguin-Werft-Gruppe in Singapur. In der Presseerklärung wurde die erste buchbare Fahrt zwischen Cuxhaven und Helgoland für den 3. Juli 2021 angekündigt.
Am 21.06.2021 war der neue Katamaran aus der Online-Buchung und aus dem Fahrplan verschwunden. In einer weiteren Presseerklärung räumte man zeitgleich seitens der Reederei Probleme bei der pünktlichen Überführung des Schiffes von Singapur nach Deutschland ein. Der Katamaran sei zwar transportbereit, coronabedingt hätten die Häfen in Fernost ihre Be- und Entladekapazitäten aber gedrosselt. Durch Ausfälle bei den Überführungsschiffen könne der Transport nicht wie geplant durchgeführt werden. Bereits zuvor wurde am 3. Juni 2021 die "Nordlicht II" offiziell von der Penguin-Werft in Singapur an die AG Ems übergeben.
Zunächst war man noch von einem verspäteten Einsatzbeginn der "Nordlicht II" im Helgoland-Verkehr zum 13. August 2021 ausgegangen (oben), dann kristallisierte sich aber heraus, daß der Einsatz in der Sommersaison 2021 nicht mehr wird erfolgen können (unten).
Der Name "Nordlicht II" orientiert sich an dem bereits seit 1989 in der Reedereiflotte von AG Ems befindlichen Katamaran "Nordlicht", der als erstes Schnellschiff überhaupt im Passagierverkehr in der Deutschen Bucht eine Vorreiterrolle ausübte und auch die eine oder andere Saison im Helgoland-Verkehr eingesetzt war.
Die "Nordlicht" - die Mutter aller Nordlichter.
Im Juni 2021 kam es innerhalb relativ kurzer Zeit zweimal zu "Abweichungen" an Bord von M/S Helgoland. Am 16.06.2021 konnte nach regulärer Hinfahrt die Rückfahrt von Helgoland nicht angetreten werden. Die "Funny Girl" wurde nach ihrer normalen Fahrt noch einmal von Büsum nach Helgoland beordert, um die gestrandeten Passagiere aufzunehmen und am späteren Abend nach Cuxhaven zu bringen. Die "Helgoland" wurde am nächsten Tag vom Roten Felsen nach Cuxhaven geschleppt. Am 17.06. sprang die "Funny Girl" für die "Helgoland" ab Cuxhaven ein, die "Lady von Büsum" übernahm den Dienst der "Funny Girl" ab Büsum. Am 18.06. brachte die "Funny Girl" die Passagiere von Cuxhaven erneut auf die Insel, kehrte dann aber leer nach Büsum zurück. Die "Helgoland" war im Laufe des Tages wieder betriebsbereit und erreichte die Insel von Cuxhaven ohne Fahrgäste, führte dann aber regulär die Rückfahrt durch. Die "Lady von Büsum" übernahm an diesem Tag erneut den Büsum-Dienst.
Am 30.06.2021 benötigte die "Helgoland" dann erneut Schlepperhilfe auf dem letzten Teilstück in der Elbmündung bis in den Cuxhavener Fährhafen. Nochmals sprang die "Funny Girl" am 01.07. (Foto oben) und auch am 02.07. von Cuxhaven aus ein, während die "Lady von Büsum" die Büsum-Route abdeckte. Am 03.07. war die "Helgoland" wieder planmäßig im Einsatz.
Die "Helgoland" während der Instandsetzung am 2. Juli 2021 im Cuxhavener Fährhafen (oben). Bei genauerer Betrachtung kann man Spuren des Abschleppens am Rumpf der "Helgoland" über dem Stadtwappen am Bug erkennen.
Durch den Ausfall der "Helgoland" konnte man die "Funny Girl" bei der Alten Liebe beobachten (unten), in der Sommersaison in Cuxhaven eigentlich ein seltener Gast. Vor der "Funny Girl" liegt übrigens die "Wappen von Borkum" der AG Ems, die für die Reederei Cassen Eils auch fernab ihres eigentlichen Einsatzgebietes an der Ems tätig ist.
Die FRS hat nicht nur ihre Schiffe mit einem einheitlichen Design versehen, sondern sich auch eine Reederei-Flagge in neuer Gestaltung gegönnt, die auf der Helgoländer Landungsbrücke auf dem Auslegersteg (Treppe 3 bis 5) gehisst wird.
Auf der Spitze der Landungsbrücke wird dagegen gar nichts mehr gehisst, denn der
dort befindliche repräsentative Flaggenmast ist entschwunden.
Im Herbst 2021 wurde allerdings ein neuer Flaggenmast installiert.
Der Raum links von der Dünenkasse bei Treppe 1 diente jahrzehntelang als Zollkontrollposten. Nachdem die Zollkontrolle bei der Rückfahrt auf die Ankunftsorte der Schiffe verlagert wurde, stand dieser Raum häufig leer oder wurde augenscheinlich als Lagerraum genutzt. In diesem Jahr befindet sich hier das Corona-Testzentrum.
Eine interessante logistische Besonderheit fällt beim An- und Ablegen von M/S Helgoland auf:
Entgegen allen anderen Passagierschiffen, die lediglich kleinere Fender am Anleger verwenden, werden bei der "Helgoland" mit einem Teleskopfahrzeug vor dem Anlegen von Land zum Schutz der Pier und des Schiffes recht aufwendig immer zwei größere Fender ins Wasser gelassen und nach dem Ablegen wieder an Land gehievt. Oben ist dieser Vorgang vom Schiff aus zu sehen, unten von der Pier.
Auf einen Sprung ...
Im letzten Winter kam im Lockdown abwechselnd zur "Helgoland" auch regelmäßig die "Fair Lady" von Cuxhaven aus zum Einsatz. Laut Sommerfahrplan war die "Fair Lady" dann wieder für den Einsatz von Bremerhaven und Hooksiel vorgesehen. Dazu kam es aber nicht, die Fahrten wurden überraschend zunächst bis Anfang Juli 2021 gestrichen, dann verschwand die "Fair Lady" für die Sommersaison 2021 sogar komplett aus dem Fahrplan.
Am 21. August 2021 kam die "Fair Lady" dann doch plötzlich auf einen Sprung vorbei. Mutmaßlicher Auslöser war ein Fußballspiel auf Helgoland zwischen der SG Sengwarden/Fedderwarden und dem PSV Braunschweig. Die "Fair Lady" übernahm den Transport der Fußballfans, die dem Spiel beiwohnen wollten. Es war der einzige Tag, an dem man die "Fair Lady" in der Sommersaison 2021 auf dem Roten Felsen entdecken konnte.
Warum die "Fair Lady" bis auf die eine Sonderfahrt am 21. August 2021 komplett aus dem Sommerfahrplan herausgenommen wurde, bleibt unklar. Auch bei den weiter oben geschilderten Ausfällen der "Helgoland" kam nicht die "Fair Lady" zum Einsatz, sondern es wurde auf die "Funny Girl" zurückgegriffen. Auffällig war allerdings, daß die "Fair Lady" in der Sommersaison längere Zeit bei der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven lag (Foto oben) und daher die Vermutung denkbar ist, daß die "Fair Lady" nicht betriebsbereit gewesen sein könnte.
Wind und Wellen
In der Praxis läßt sich beobachten, daß je nach Windrichtung ab Wellenhöhen von 1,5 bis 2,0 Metern die Wahrscheinlichkeit deutlich steigt, daß die Reedereien im Helgoland-Verkehr aufgrund der Witterung die Fahrten absagen. Jenseits der 2 Meter ist dann häufig nur noch die "Helgoland" unterwegs und sichert die Inselanbindung ab Cuxhaven. Statistisch läßt sich auswerten, daß die "Helgoland" stabiler den Fahrplan erfüllen kann als die "Atlantis", die von 2007 bis 2015 vor der "Helgoland" von Cuxhaven aus im Sommer auf der Hauptverbindung im Einsatz war und bei der die Inselanbindung bei Sturmwetterlagen nicht immer überzeugend gelöst war.
Am 17. August (oben) und 29. Juli 2021 (unten) war das Wetter so stürmisch,
daß nur die "Helgoland" den Roten Felsen ansteuern konnte.
In solchen Fällen häufen sich die "Fahrplanänderungen" auf der Abfahrtstafel:
Naturgewalten der Nordsee:
Die "Helgoland" bei Sturm auf dem Weg zum Roten Felsen:
Himmel, Wolken, Wasser und Gischt sind nur noch schwer auseinander zu halten.
Mächtige Wellen treffen auf das Schiff und bewirken, daß auch noch das Achterdeck von der Gischt eingenebelt wird.
Ausbooten light
Auch wenn der Anlandungsverkehr mit den Börtebooten über die Helgoländer Reede ausgesetzt ist, hat man trotzdem die Möglichkeit, sich aus dem Südhafen mit dem Börteboot direkt auf die Düne ausbooten zu lassen.
Das Börteboot "Sellebrunn" hat an der "Helgoland" festgemacht und nimmt die Passagiere auf.
Da die "Helgoland" in der Regel mit der Steuerbordseite am Anleger festmacht, erfolgt der Einstieg ins Börteboot über die Backbordpforte der "Helgoland".
Von der "Helgoland" direkt zur Düne.
Neben der "Helgoland" bieten auch noch die "Lady von Büsum" (oben / unten) und die "Funny Girl" diesen Service an.
Der Transfer zur Düne kostet 6,- EUR.
In die Gebühr integriert ist die Rückfahrt mit der regulären Dünenfähre zur Landungsbrücke.
Dünenfähre und Börteboote
Weiterhin unverändert bleibt 2021 die "Witte Kliff" das Hauptschiff im Dünenverkehr.
Das Schiff wurde im Jahr 1996 in Dienst gestellt und feiert in diesem Jahr tatsächlich schon sein 25-jähriges Dienstjubiläum.
Unterstützt die "Witte Kliff" im Dünenverkehr wie im letzten Jahr durch die Börteboote "No.1", "No.6", "Rasmus", "Sellebrunn", "Atlantis" und "Hamborger Lock", die im Anlandungsbetrieb coronabedingt nach wie vor nicht zum Einsatz kommen. Das Boot "Claudia" konnte in diesem Jahr dagegen nicht mehr im Dünenverkehr beobachtet werden.
Gemeinsam auf Düneneinsatz: "Witte Kliff" und "No.1".
Die Boote "Atlantis" und "No.6" im fertig renovierten Binnenhafen. Im Hintergrund ist das Frachtboot "Hein Blöd" zu erkennen, mit dem Gepäck, Post und Fracht zur und von der Düne befördert werden. Früher wurde mit "Hein Blöd" auch die Fracht mit dem bordeigenen Kran der "Atlantis" auf der Reede gelöscht. Dieser Dienst endete 2015, da nachfolgend die "Helgoland" direkt am Anleger im Südhafen be- und entladen wurde.
Die Boote "Claudia", "Rasmus" und "Freya": Letzteres ist schon vor vielen Jahren aus dem aktiven Börteboot-Betrieb ausgeschieden. Bei "Claudia" spricht die fehlende seitliche "Corona-Treppe" dafür, daß das Boot dieses Jahr nicht mehr im Dünenverkehr eingesetzt wurde. "Rasmus" ist dagegen auch 2021 noch in der Börte aktiv.
Auch nach Abschluß der Instandsetzung des Binnenhafens werden noch im Dünenverkehr eingesetzte Rudder im Nord-Ost-Hafen abgestellt, hier z.B. das Boot "Hamborger Lock".
Aufgrund des ausgesetzten Anlandungsverkehrs gibt es auch in diesem Jahr auf der Landungsbrücke viel Platz. So wird in der Regel weiterhin nicht die standesgemäße Treppe 2 für den Dünenverkehr verwendet, sondern man nutzt hierfür die Treppen 3 und 5 auf dem Auslegersteg. Hier lassen sich die Fahrgastströme der zur und von der Düne zu befördernden Personen coronagemäß besser trennen.
Inselrundfahrten
Auch bei den Inselrundfahrten ist die Situation im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
Das Börteboot "ePirat" (oben) führt drei Rundfahrten pro Tag von Treppe 6 auf der Landungsbrücke durch. Vereinzelt werden alternativ auch andere aktive Boote aus der Börte eingesetzt, z.B. "Sellebrunn", das hinter "ePirat" zu sehen ist.
Alternativ kann man mit "Nathurn" die Insel umrunden. Der Katamaran startet bis zu fünfmal pro Tag ab Nord-Ost-Hafen. Teilweise werden die Rundfahrten abweichend mit dem Börteboot "Uranus" durchgeführt, das oben im Hintergrund am rechten Bildrand zu erkennen ist. Zu den Tagesfahrten kommen im Hochsommer bei ansprechendem Wetter nicht selten sogenannte Sundowner-Fahrten.
Egal mit welchem fahrbaren Untersatz man die Insel umrundet - der Rote Felsen ist ohne Zweifel ein Hingucker.
Sanierung Binnenhafen
Die fünf Jahre in Anspruch nehmende Grundsanierung des Binnenhafens konnte in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Nach der Endabnahme am 30. Juli kann der Hafen nun wieder voll genutzt werden.
Die offizielle Eröffnung erfolgte am 11. August 2021.
Der Hafenbereich an der Hafenstraße konnte bereits im letzten Jahr am 9. September freigegeben werden. Die neuen Tische und Bänke werden von den Gästen gern genutzt, um in den Hummerbuden erhältliche Speisen und Getränken zu verzehren.
Ab diesem Sommer kann nun auch der Bereich am Südostufer wieder genutzt werden.
Hier ein aktueller Blick Richtung Osten.
Und so sah das vor der Instandsetzung aus ...
Der neue Anleger mit Blick Richtung Westen.
Der jungfräuliche Südost-Anleger nach der Endabnahme.
Doch dabei blieb es nicht lange, denn der "Adler Cat" und auch die "Lady von Büsum" machen nun auch immer mal wieder im Binnenhafen fest. Wann aber abweichend vom Südhafen der Binnenhafen angesteuert wird bzw. wann und warum nicht, ist für Unbeteiligte nicht durchschaubar.
Der "Adler Cat" am neuen Anleger im Binnenhafen.
Die "Lady von Büsum" fährt in den sanierten Binnenhafen ein, ...
... dreht vor den Hummerbuden und ...
... macht am neuen Anleger fest.
Der deutlich aufgewerte Binnenhafen mit der "Lady von Büsum" vom Mittelland aus gesehen.
Mit etwas Glück kann man sogar den "Adler Cat" und die "Lady von Büsum" gemeinsam im Binnenhafen sichten.
Kreuzfahrtschiffe
Coronabedingt gab es im Kreuzfahrt-Sektor viel Bewegung und neue Kreuzfahrten wurden ebenso kurzfristig ins Programm genommen wie auch binnen kurzem wieder gestrichen oder umgeroutet.
Wie schon im letzten Jahr warfen die Schiffe von Hapag-Lloyd, und hier speziell die HANSEATIC-Expeditionsschiffe, besonders häufig den Anker auf der Helgoländer Reede.
Die "HANSEATIC nature" auf der Helgoländer Reede solo (oben) sowie
mit einem der eigenen Tender und auslaufendem "Halunder Jet" (unten).
Oben die von Helgoland nach Hamburg zurückkehrende "HANSEATIC nature".
Unten ist die "HANSEATIC inspiration" in genau entgegengesetzter Richtung unterwegs.
Auch das dritte Expeditionsschiff von Hapag-Lloyd, die "HANSEATIC spirit", war auf Helgoland zu Gast.
Da das brandneue Schiff vor Helgoland getauft wurde, war es sogar ein ganz besonderer Besuch, der nachfolgend in einem eigenen Kapitel behandelt wird.
Die "Europa" erwischte bei ihrem Anlauf am 14. August 2021 leider denkbar ungünstiges Wetter.
Die "Otto Sverdrup" von Hurtigruten vor Helgoland ...
... sowie vom "Halunder Jet" aus am Cruise Terminal Altona (oben) und auslaufend Hamburg im Abendlicht (unten).
Bei der "Otto Sverdrup" handelt es sich um die ehemalige "Finnmarken", die ab 2002 auf der klassischen norwegischen Postschiffroute eingesetzt wurde. 2021 erfolgte der Namenswechsel und der Umbau zum Kreuzfahrtschiff. Nachdem die Pandemie den Einsatzbeginn verzögert hatte, ist das Schiff nun von Hamburg aus Richtung Nordkap unterwegs, wobei sich die Wegstrecke an der Postschiffroute orientiert. Neben der "Finnmarken" werden übrigens auch die ehemaligen Postschiffe "Trollfjord" und "Midnatsol" zu Kreuzfahrtschiffen umgebaut. Sie werden dann unter den Namen "Maud" und "Eirik Raude" unterwegs sein.
Die "Otto Sverdrup" noch als "Finnmarken" auf der klassischen Hurtigrute.
Gerald Glanz erwartete das Schiff im Jahr 2007 beim Zwischenstop in Molde.
Im Jahr 2020 konnte man auf der Elbe in Folge der Pandemie nur wenige Kreuzfahrtschiffe beobachten.
In der aktuellen Saison sind es wieder deutlich mehr.
Meist ist der Fahrplan der Kreuzfahrtschiffe so getimt, daß die Abfahrt in Hamburg zwischen 18:00 und 19:00 Uhr erfolgt. Der nach Hamburg zurückkehrende "Halunder Jet" trifft dann mit geradezu verblüffender Regelmäßigkeit genau an der Hetlinger Schanze auf die auslaufenden Kreuzfahrer, wie z.B. die "AIDAmar" oder die "World Voyager".
Oben die "AIDAmar" und unten die "World Voyager" von nicko cruises,
die Helgoland am 26. Juli 2021 einen Besuch abstatte.
M/S Hamburg von Plantours sollte zum Saisonfinale gleich zweimal den Roten Felsen ansteuern, allerdings wurde in beiden Fällen die Reiseroute geändert und die Helgoland-Anläufe kamen nicht zustande.
Oben hat die "Hamburg" außerplanmäßig in Kopenhagen festgemacht. Die deutlich sichtbaren Schäden am Bug und zwischen Anker und Schiffsnamen hat sich der Kreuzfahrer am 09.10.2021 zugezogen, als das Schiff mit dem Anleger am Chicagokai in der Hamburger HafenCity kollidierte und auch noch ein in die Elbe hineinragendes Seezeichen mitnahm.
Am 18. Oktober 2021 sollte die "Hamburg" eigentlich vor dem Roten Felsen ankern. Das an diesem Tag geschossene Foto sieht auch danach aus, als könnte es vor Helgoland beim Tendern entstanden sein. Tatsächlich liegt das Schiff aber in der Ostsee vor Sønderburg / DK auf Reede und somit weit vom ursprünglich geplanten Etappenziel in der Nordsee entfernt.
Expeditionsfahrten in der Nordsee mit M/S Quest, die im letzten Jahr aufgrund der bisher unbekannten touristischen Spezies aufhorchen ließen, sind in der aktuellen Saison nicht im Programm. Der Internetauftritt von Adler-Schiffe Expedition zeigt sich den gesamten Sommer 2021 über antiquiert. So erhält man als letzte Information aus dem Herbst 2020, daß eine positive Bilanz für die zu Ende gegangene erste Saison gezogen wurde und man sich über eine Fortsetzung des Angebots im Jahr 2021 beraten werde. Dem Vernehmen nach stand die "Quest" im Jahr 2021 aber für eine Charter nicht zur Verfügung und alternative Schiffe wurden auch nicht gefunden.
In der Saison 2021 schon Nostalgie:
Der Werbeaufsteller, der im letzten Jahr bei Anläufen der "Quest" beim Zugang zur Treppe 7 aufgebaut wurde, hat offenbar ausgedient. Noch aber findet man den Aufsteller im Ausrüstungsraum beim Nummel-Tower auf der Landungsbrücke.
Ein Indiz, daß die Adler-Expeditionen doch noch eine Zukunft haben könnten?
Definitiv nicht mehr zum Roten Felsen fahren wird die "Astor", die noch im letzten Jahr wieder für einen Helgoland-Anlauf eingeplant war, der aufgrund der Pandemie aber abgesagt werden mußte. Das Schiff wurde in diesem Jahr in Aliaga in der Türkei verschrottet. Das gleiche Schicksal traf die "Albatros", die nach dem Ausscheiden aus dem Kreuzfahrt-Dienst eigentlich zum Hotelschiff im Roten Meer umfunktioniert werden sollte, dann aber doch im indischen Alang abgewrackt wurde.
Taufe vor Helgoland
Zur Flotte der Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd stieß neben der "HANSEATIC inspiration" und der "HANSEATIC nature" im Jahr 2021 noch ein weiteres Schwesterschiff:
Die "HANSEATIC spirit" sollte nach der ursprünglich geplanten Taufe im Mai 2021 auf der Jungfernfahrt auch dem Roten Felsen einen Besuch abstatten. Aufgrund der Pandemie müßten die anfänglichen Pläne und mehrere Reisen aber aufgegeben werden. Für die neue Auflage der Taufe und der Jungfernfahrt im Sommer hatte Hapag-Lloyd aus Helgoländer Sicht sogar noch ein spektakuläreres Konzept, denn die "HANSEATIC spirit" sollte vor der Jungfernfahrt am 24. August nun direkt vor Helgoland getauft werden.
Die "HANSEATIC spirit" noch vor der Tauffahrt am Cruise Terminal Altona in Hamburg.
Am 22. August 2021 stach die "HANSEATIC spirit" von Hamburg aus zur Tauffahrt in See und erreichte Helgoland am Folgetag, also bereits einen Tag vor der Taufe.
Die "HANSEATIC spirit" am 23. August vom Felsen (oben) und von der Düne (unten) aus gesehen.
Wie ihre Schwesterschiffe "HANSEATIC inspiration" und "HANSEATIC nature" hat auch die "HANSEATIC spirit" bei einer Länge von 138,7 m, einer Breite von 22,3 m und einem Tiefgang von 5,7 m eine Vermessung von 15.650 BRZ. Die maximale Passagierkapazität wird mit 230 Gästen angegeben, ist in Zeiten der Pandemie aber reduziert. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 16 kn.
Die Nacht vom 23. auf den 24. August verbrachte die illuminierte "HANSEATIC spirit" vor der Insel.
Das brandneue Schiff direkt vor Beginn der Taufzeremonie.
Die DGzRS-Kreuzer "Hermann Marwede" und "Bernhard Gruben" wurden in das Taufritual einbezogen.
Die schiffseigenen Zodiacs und die Helgoländer Börteboote sammeln sich für den Taufakt vor der "HANSEATIC spirit".
Die eigentliche Taufpatin war die Kegelrobbe "Nemi", ein Findelkind aus der Seehundstation Friedrichskoog. Diese Art des Taufakts vor Helgoland ist für Hapag-Lloyd zusammen mit der gesamten Taufreise ein Zeichen für den Respekt des Lebensraumes im Meer. Stellvertretend für die symbolische Taufpatin taufte Ulrike Meinfelder, Tierärzten der Seehundstation Friedrichskoog, vom Zodiac aus den neuen Kreuzfahrer mit den Worten "Du schönes Expeditionsschiff, ich taufe Dich auf den Namen HANSEATIC spirit" und ließ anschließend die Champagnerflasche am Bug zerschellen.
Zum Anlaß der Taufe gab es Wasser aus allen Rohren.
Nach dem Festakt setzten die Zodiacs zum Südstrand auf der Insel über,
wo anschließend die Taufe bei einem Empfang gefeiert wurde.
Während des Aufenthalts der "HANSEATIC spirit" war ein Informationsstand von Hapag-Lloyd hinter der Landungsbrücke aufgebaut, auf dem über die Expeditionsfahrten der HANSEATIC-Flotte informiert wurde.
Die "HANSEATIC spirit" nach der Taufe.
Über dem Vorschiff wurde ein langer Wimpel mit dem Schriftzug "DANKE HELGOLAND" geflaggt.
Die "HANSEATIC spirit" in der Abendsonne vor der Jugendherberge.
Nach Einbruch der Dunkelheit folgt als letzter Akt der Taufe noch ein Feuerwerk von der Helgoländer Landungsbrücke.
Impressionen vom Lichterspektakel:
Mit dieser nächtlichen Collage endet die Dokumention über die Taufe:
Am nächsten Morgen verläßt die "HANSEATIC spirit" die Helgoländer Reede und begibt sich durch die Deutsche Bucht auf den Rückweg nach Hamburg, wo das Schiff am 26. August 2021 wieder festmacht.
Noch am selben Tag geht es auf der Jungfernfahrt von Hamburg aus wieder Richtung Nordsee. Der laut Fahrplan vorgesehene Helgoland-Anlauf am 27.08.2021 fällt bei der Jungfernfahrt allerdings bescheiden aus, denn nach einer Umrundung des Roten Felsens geht es vorzeitig weiter Richtung List auf Sylt.
Schiffe von oben
Wieder einmal hat Dennis Schmidt Schiffsbilder aus der ungewöhnlichen Vogelperspektive für diese Dokumentation beigesteuert wie auch diverse andere Fotos und Informationen. Vielen Dank dafür!
Die "Helgoland" im Cuxhavener Fährhafen.
Drehen auf dem Teller.
Der "Halunder Jet" auf dem Weg zu seinem Zwischenstop in Cuxhaven ...
... und schon ist er wieder weg.
Die "Funny Girl" in der Elbmündung (oben) und an der Alten Liebe in Cuxhaven (unten).
M/S Flipper, vor 40 Jahren auch mal im Helgoland-Dienst unterwegs, auf dem Weg nach Neuwerk.
Flugverkehr
Nachdem der Flugverkehr nach und von Helgoland im Jahr 2020 infolge der Corona-Pandemie deutlich ausgedünnt wurde, ist in der aktuellen Saison der Fahrplan wieder hochgefahren worden. Mit planmäßig jeweils bis zu drei Flugpaaren täglich
von Cuxhaven/Spieka und Heide/Büsum wurde der Umfang vor Beginn der Pandemie noch nicht ganz erreicht. Allerdings sieht man in der Hochsaison auch immer wieder Flieger auf dem Helgoländer Airport, die aufgrund der Ankunfts- und Abflugzeiten nicht in den veröffentlichten Flugplan passen und vermuten lassen, daß bei hoher Nachfrage zusätzliche Flüge eingeschoben werden.
Die OFD-Maschine D-IOLK beim Anflug über die Landebahn 03/21.
Ebenfalls über die 03/21 startet die D-IOLM Richtung Festland.
Die Frisia-Luftverkehr GmbH Norddeich (FLN) hat keine Fahrpläne für Linienflüge nach und von Helgoland veröffentlicht. Da aber flexibel Tagesausflüge von den ostfriesischen Inseln angeboten werden, lassen sich auch FLN-Flugzeuge, wie z.B. die D-IFTI, rund um den Roten Felsen beobachten.
Gleich fünf Flugzeuge (3x OFD, 2x FLN) sind auf dem Vorfeld des Helgoländer Airports abgestellt.
Bereits mehrfach wurde auf nordreport.de erwähnt, daß die OFD im Jahr 2013 zwei Britten-Norman BN-2 Islander aus Neuseeland erworben hatte, die um die halbe Welt nach Deutschland überführt wurden. Diese Flugzeuge lassen sich anhand des obigen Fotos leicht identifizieren, denn die Bugspitze ist bei diesen Maschinen etwas runder und kurzer (D-IOLM, rechts) als bei den schon immer in Besitz der OFD befindlichen Fliegern (D-IOLK, links).
Abseits der Route
Bei einer Helgolandfahrt lohnt es sich immer, einen Blick links und rechts über die Reling zu riskieren:
Die "Wappen von Borkum" der AG Ems wurde bisher im Fähr- und Ausflugsverkehr von Borkum aus eingesetzt. In diesem Jahr führt das Schiff allerdings für die Tochtergesellschaft Cassen Eils Ausflugsfahrten von Cuxhaven aus durch.
Im Frühjahr 2021 wagte man mit der ehemals als "Fanafjord" in Norwegen eingesetzten "Greenferry I" einen erneuten Versuch, die Fährverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven zu reaktivieren, nachdem alle bisherigen Projekte aufgrund zu geringer Inanspruchnahme und Insolvenz zum Scheitern verurteilt waren.
"Greenferry I" noch vor der Aufnahme des Betriebs im Februar 2021 im Cuxhavener Fischereihafen.
Blick von der "Greenferry I" am Cuxhavener Anleger auf die Alte Liebe, an der die "Funny Girl" festgemacht hat.
"Greenferry I" zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven (oben) sowie am Anleger Brunsbüttel (unten).
Im Herbst 2021 meldete die Elbferry GmbH bereits schon wieder Insolvenz an. Hauptgrund sollen ausgebliebene Corona-Hilfen sein. Zunächst geht der Fährbetrieb aber weiter.
Aufgrund der Insolvenz wurde der Fährbetrieb dann doch am 15.12.2021 eingestellt (Nachtrag vom 17.12.2021).
Weiter elbaufwärts trifft man dann auf die Elbfähre Glückstadt - Wischhafen, die mit vier Fährschiffen nun seit dem letzten Jahr unter FRS-Regie betrieben wird.
Die Fährschiffe erhielten Ende 2020 / Anfang 2021 das aktuelle Corporate Design der FRS, wodurch der bisher graue Rumpf der Fähren nun in rot erstrahlt. Oben die "Wischhafen" in der neuen Lackierung, unten noch im alten Outfit.
Bei der frisch umlackierten "Glückstadt" ist beispielhaft zu sehen, daß die Schiffe der Elbfähre bereits nach kurzer Einsatzzeit in der neuen Lackierung das gleiche Problem haben wie der "Halunder Jet": Das Make-up hält nicht.
Der "Halunder Jet" passiert den Anleger Schulau seit dem letzten Jahr grundsätzlich ohne Halt. Anders die "Liinsand", die auch 2021 wieder zwischen Stadersand und Hamburg-Altona (Fischmarkt) im Einsatz ist und in Schulau festmacht, allerdings mit weniger Fahrten auf der Gesamtstrecke. Die im letzten Jahr auf dieser Route zusätzlich eingesetzte "Japsand" findet man dagegen gar nicht mehr im Fahrplan.
Damit kommt die Aufarbeitung über die Passagierschiffe im Helgoland-Verkehr für 2021 zum Ende.
Auf Wiedersehen in 2022.
Archiv: News aus dem 1. Halbjahr 2021
© 2021 / 2022 Alexander David
Letzte Aktualisierung: 23.01.2022